Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 75

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Eine weitere Schwierigkeit ist sicher auch die Problematik der Tierhaltung in den alten Höfen. Das ist sicher ein Problem, das man in der Zukunft wird lösen müssen: Man kann vielleicht auf den kleinen, in den Dörfern gelegenen Bauernhöfen eine optimale Bio-Haltung, vor allem was die Freiläufe betrifft, nicht umfassend bieten.

Die im Budget vorgesehenen Voranschläge werden die angespannte Lage sicherlich etwas abfedern. Allerdings kann die Existenz eines Bio-Bauern nicht allein durch Förderungen erhalten werden; auch danach müssen wir uns in Zukunft richten. Subventionen sollen zwar die Produktion und den Verkauf von Bio-Produkten unterstützen, Förderungen können aber nicht die einzige Existenzmöglichkeit für unsere Bauern in der Zukunft sein. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Zusätzliche Einnahmequellen stellen für viele Bio-Bauern natürlich auch der "Urlaub am Bauernhof" und die Pferdezucht dar. Sehr geehrter Herr Minister! Ich darf Sie bitten, die Pferdezucht in Zukunft nicht zu vergessen, denn sie ist für die Bio-Bauern besonders auch im Tiroler Bereich eine wichtige Nebeneinnahmequelle! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

In diesem Bereich ersuche ich Sie, die Kürzungen – gerade bei Subventionen – nicht linear vorzunehmen, sondern auch in den nächsten Jahren wieder entsprechend – so wie bisher auch – auf Einzelprobleme einzugehen. Herr Minister! Ich darf Sie vielleicht in diesem Rahmen auch bitten, im Sinne unserer Haflinger-Züchter in der EU die Anerkennung des Haflinger-Zuchtbuchs als Ursprungs-Zuchtbuch zu unterstützen. 10 000 Haflinger-Züchter sind davon betroffen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Khol: Jawohl, Willi, das ist wichtig!)

In diesem Sinne darf ich zusammenfassend sagen, dass die Bio-Bauern in allen Belangen auch in Zukunft weiter unterstützt werden sollen und dass das Ursprungs-Zuchtbuch nicht nur der Lipizzaner, sondern auch der Haflinger nach Österreich kommen soll. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.45

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Schultes. – Bitte.

15.45

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich habe "Taferln" mitgebracht. (Der Redner stellt je eine Tafel auf die Regierungsbank sowie vor das Rednerpult. – Ruf bei der SPÖ: Vergessen Sie dann nicht, auszumisten!)  – Also auf dem Mist, den Sie ausbringen, wächst nicht einmal ein Schwammerl! (Rufe bei der SPÖ: Das kann man nicht sehen! – Der Redner ändert die Position der Tafel.) Zufrieden? – Gut. Für die, die ganz schlecht sehen, habe ich auch ein größeres.

Liebe Freunde im Hohen Haus! Freunde der Landwirtschaft und auch solche, die die Bauern beschimpfen! Euch alle meine ich heute mit meinen Worten. (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Nein, die Kollegen müssen sie kennen lernen. – Gut.

Wir haben in Österreich Bauern, die Gewaltiges leisten, das ist unbestritten. Wir haben in Österreich ein Umweltprogramm, das großartig ist, und wir können auf der Basis der europäischen Grundlage einen eigenen Weg gehen, weil wir Phantasie haben. Vor allem haben wir aber einen gescheiten Minister und Landwirtschaftskammern, die funktionieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben in Österreich bis jetzt noch immer das Vertrauen der Konsumenten. Und ich sage Ihnen ehrlich: Wichtig für Österreichs Landwirtschaft ist die Zustimmung im Hohen Haus, aber noch viel wichtiger ist, dass die Konsumenten wissen, dass das, was sie von uns bekommen, ehrliche Produkte sind, hinter denen wir wirklich stehen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)


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