Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 78

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

50 000 Einwohner. Heute, im Jahre 2000, knapp vor der kommenden Volkszählung, die ja bekanntlich im Mai 2001 stattfinden wird, hat die Stadt knapp unter 50 000 Einwohner. Dagegen verzeichnen die Umlandgemeinden eine überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Das Bild des ländlichen Raumes oder die ländliche Entwicklung ist heute anders als vor vier Jahrzehnten, wird aber in einigen Jahrzehnten wieder anders sein als heute. Wir sprechen heute von globalen Märkten, von Mobilität, vom Miteinander von Stadt und Land, und wir spüren diese Veränderung. Wir spüren aber auch die Sehnsucht der Menschen nach dörflichen Strukturen, nach neuer Lebensqualität, vor allem im privaten Bereich.

Ich bin davon überzeugt, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass diese Entwicklung Chancen für den ländlichen Raum bietet. Gerade unser österreichisches Programm für die ländliche Entwicklung wurde bei den Verhandlungen der "Agenda 2000" in Berlin seitens der EU anerkannt und besonders berücksichtigt. Und dank dem Verhandlungsgeschick unseres Bundesministers Molterer werden bis zum Jahre 2006 jährlich 5,83 Milliarden von der EU für Österreich zur Verfügung gestellt.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Wesentlichen geht es um ein neues Programm für die ländliche Entwicklung, um die so genannten Artikel-33-Maßnahmen. Herr Abgeordneter Gradwohl! Wenn Sie meinen, dass gerade diese Maßnahmen für den einzelnen Bauern sind, so möchte ich darauf hinweisen, dass diese Investitionen in vernetzte Aktivitäten und gemeinschaftliche Projekte auch dem Ziel der Sicherung und Verbesserung der Vitalität des ländlichen Raumes dienen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Mit einer neuen Sichtweise, unterstützt durch ein neues Förderprogramm, ergeben sich für die Entwicklung des ländlichen Raumes neue zukunftsweisende Perspektiven. Zukunftsweisende Perspektiven bringen aber auch Chancen für neue Einkommensmöglichkeiten. – Ich danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

15.58

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch. – Bitte.

15.58

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Herzlich willkommen! – Herr Bundesminister Molterer! Meine Damen und Herren! Ich glaube, die Landwirtschaftsdebatte darf nicht zu Ende gehen, ohne dass das Problem erörtert wird, dass BSE und die Massentierhaltung insbesondere auch ein Problem des Tierschutzes sind. Das ist bisher zu kurz gekommen. EU-weit wird Geschäft mit Tierleid gemacht, meine Damen und Herren! Österreichs Bauern betreiben eine Gratwanderung zwischen artgerechter Tierhaltung, Preisdruck und hohen Qualitätsnormen. Und viele unserer Bauern stürzen bei dieser Kletterpartie ab.

Die EU und ihr Kommissär haben sich bisher am Thema des Tierschutzes vorbeigeschlichen, aber das kann nicht länger so bleiben. (Abg. Dr. Petrovic: Ja!) Schon wegen der Chancengleichheit braucht die Tierzucht einheitliche Tierschutzstandards. Ich hoffe, dass wir uns wenigstens über diese Aussage einig sind. Wir sollten die Chance, die dieses traurige Produkt der denaturierten Fütterung mit sich gebracht hat, nicht vorbeigehen lassen, ohne gerade darauf Bezug zu nehmen!

Meine Damen und Herren! Vor wenigen Tagen haben sich die Länder endlich über den Artikel-15a-Vertrag betreffend erhöhten Tierschutz im außerlandwirtschaftlichen Bereich geeinigt. Das ist für mich und für uns Freiheitliche Grund genug, dass in diesem Bereich bundeseinheitliche Regelungen und ein Tierschutzgesetz für frei lebende Tiere, Tiere im Haus, im Heim, in Zoos und in gewerblicher Tierhaltung geschaffen werden! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der Grünen. – Zwischenruf der Abg. Parfuss. )


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite