Zum Thema Unterinntal und Brennerbahn. Frau Kollegin Hakl, Sie sprechen auch von Kapazitäten. Ich habe mir dieses Thema sehr genau angesehen, und hier steht Aussage gegen Aussage. In meinem Haus liegt eine Studie vor, die genau aufzeigt, dass die derzeitigen Kapazitätsengpässe nicht im Unterinntal liegen, sondern vielmehr am Brenner. Wir werden, nachdem das eine sehr wichtige europäische Transitfrage ist, auch hier versuchen, alle Möglichkeiten einer europäischen Unterstützung zu bekommen.
Ich meine damit nicht nur das Bekenntnis von Deutschland und Italien, wie wichtig es ist. Bekenntnis ist auch Unterstützung, ist aus meiner Sicht auch eine entsprechende Kostenbeteiligung. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.) Neueste Informationen besagen, dass eine Kostenbeteiligung von maximal 10 Prozent möglich ist, und wenn ich gleichzeitig unsere derzeitige budgetäre Situation berücksichtige, brauche ich über einen Zeitplan nicht nachzudenken.
Aber sehen wir es konstruktiv, und überlegen wir: Wenn wir noch eine Planungszeit von sechs bis acht Jahren annehmen, eine Realisierung bei einem Tunnel mit 50 Kilometern Länge, und das angesichts der derzeitigen Diskussion um Tunnels, sind wir, was den längsten Tunnel im Alpenraum angeht, dann bei ungefähr 20 Jahren. Und das ist sicherlich sehr "sportlich", das werden Sie zugeben. Wir müssen die Unterinntaltrasse dann auch gemeinsam mit dem Brennerbahntunnel sehen. Wir werden selbstverständlich alle Planungen im Unterinntal weiter fortsetzen, und wir werden auch alles tun, dass wir in den Verhandlungen über das weiterführende Thema nicht gehemmt sind, aber wir müssen uns wirklich überlegen, wie da die Realisierungszeiträume aussehen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Ich komme nun zu einem nicht so strengen, sondern zu einem sehr schönen Thema in meinem Bereich: Forschung und Innovation. Ich habe es bei den Antrittsbesuchen aller Institutionen immer als mein Liebkind bezeichnet. Ich hoffe, dass ich auch genügend Zeit habe, es entsprechend entwickeln zu lassen.
Ich darf Herrn Kollegen Gartlehner beruhigen: Bei dieser Milliarde, wo ich wirklich sehr darauf gedrängt habe, dass sie freigegeben wird – es sind heute schon manche Argumente dafür genannt worden –, kann nicht von einem Aufschieben gesprochen werden. Wir haben uns dazu entschlossen, einen Rat für Forschung und Technologieentwicklung einzurichten, der unabhängig ist, der auch alle laufenden Programme evaluieren sollte. Es war zeitlich – am 6. September war die konstituierende Sitzung, die nächste Sitzung war am 4. Dezember – nicht früher möglich. Ich möchte da meinen Kollegen Michael Schmid verteidigen, denn das war sicher kein anstehendes Thema, sondern eine Notwendigkeit, und es wurde auch gemacht.
Ich danke dem Rat für Forschung und Entwicklung auch dafür. Meine Kollegin Elisabeth Gehrer und ich sind hier einer Meinung, dass das wirklich unbedingt notwendig war.
Und wenn Sie mich wegen eines dritten Geschäftsführers fragen, so bin ich Ihnen dankbar für diese Frage. Wahrscheinlich werden diejenigen, die bei mir Antrittsbesuche machen, jeweils mit Vermutungen bedacht werden von Seiten jener, die sehen, wer bei mir ein- und ausgeht. Tatsache ist, dass die von Ihnen angesprochene Person sicherlich nicht wegen eines dritten Geschäftsführers bei mir war, sondern diese Position zur Bestellung angestanden ist und wir auf meine Intention hin übereingekommen sind, dass das jetzt kein Thema ist, sondern dass wir auf Grund der verschiedensten Kompetenzbereiche, die es früher waren, und auf Grund der Zusammenführung, die erfolgte, vorerst einmal über die Strukturen nachdenken müssen, bevor wir uns mit der Bestellung von Geschäftsführern beschäftigen. Ich kann Sie also, glaube ich, wirklich beruhigen, dass das kein Thema war. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Einige Punkte zur Frage der Förderung. Es ist die Aufteilung der Förderung, die Zuwendung der Mittel angesprochen worden. Ich werde noch oft Gelegenheit haben, Ihnen auch zu diesem Thema meine Vorstellungen zu erläutern. Generell bin ich der Meinung, dass das in guten Händen ist, aber nicht nur deswegen, weil ich Entscheidungen, die getroffen wurden, annehme, sondern auch, weil ich mich bei der Kommissionssitzung davon überzeugen konnte, dass dieser Rat sehr gut und ausgeglichen besetzt ist, vor allem durch diejenigen, die koordinieren und führen. Die Absichten, die Sie alle, die wir gemeinsam hinsichtlich der Institution dieses Rates hatten,