Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 52. Sitzung / Seite 35

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Es hat mich auch verwundert, dass gerade ein Konsumentenschützer, der jeden Tag 30-mal eine Schachtel in die Hand nimmt, auf der draufsteht "Rauchen verursacht Krebs", keine Rückholaktion für Zigaretten fordert, sondern darüber redet, dass mit Rindfleisch Roulette gespielt wird. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Auer: So ist das!)

Liebe Freunde in diesem Hohen Haus! Wir sollten die Dinge ernsthaft weiterdenken. Wir sind seit mehr als zehn Jahren in Österreich nach dem Vorsorgeprinzip unterwegs. Wir sorgen dafür, dass das, was der Konsument bekommt, beste Qualität hat und Vertrauen rechtfertigt.

Wir müssen das auch in Zukunft tun und haben einige Fragen vor uns, die gar nicht einfach zu lösen sein werden. Es geht um die Frage der Importe aus den Erweiterungsländern, es geht um die Frage der Importe generell, um die Frage der grundsätzlichen Einstellung zur Landwirtschaft und um die Frage der Kosten. In seiner klaren Analyse hat Bundesminister Haupt Fragen beantwortet, die von den Bauern und Konsumenten gerade gestellt werden.

Ich glaube auch, dass wir zu diesem Zeitpunkt vor einer echten Zäsur stehen, was die Einstellung zum Leben, zur Landwirtschaft und zu den Lebensmitteln in Europa betrifft. Es beginnt sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Es stellt sich die Frage, ob jene, die nur davon reden, ob die Proteinverwertung in der Produktionseinheit Stall stimmt, in Zukunft die Stärkeren sein werden oder doch jene, die sich wie unsere Bauern Gedanken machen, am Abend noch einmal in den Stall hinausgehen und nach dem Grundsatz leben: Geht es meinem Vieh gut, geht es auch mir gut. – Das ist in Wirklichkeit der Unterschied zwischen der Einstellung bei einer bäuerlichen Landwirtschaft und einer industriellen Landwirtschaft. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Es geht nicht darum, ob jemand fünf, zehn, 20 oder 100 Rinder hat, sondern es geht darum, ob der Bauer selbst am Abend noch hinausgeht, schaut, ob im Stall alles in Ordnung ist, das Licht abdreht und wieder hineingeht. Und das ist in Wirklichkeit unser österreichischer Ansatz. Wir arbeiten daran, dass nachhaltige Landwirtschaft, Landwirtschaft in Verantwortung, Landwirtschaft in dem Bewusstsein, dass wir mit dem Leben, mit dem Wertvollsten, das es überhaupt gibt, arbeiten, betrieben wird. Wir sollten dieses Privileg der Bauern, mit dem Leben arbeiten zu dürfen, auch in Zukunft in einer bäuerlichen Landwirtschaft erhalten. (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich bitte Sie und alle Konsumenten, dem Lebensmittel seine Würde wieder zu geben und zu respektieren, was die österreichische Landwirtschaft leistet. Ich ersuche Sie, uns nicht in einen Topf mit jenen zu werfen, die in der Lebensmitteltechnologie experimentieren, die irgendwo in Europa forciert wird. Ich ersuche Sie, unseren Weg, der durch erfolgreiche Landwirtschaftsminister und erfolgreiche Bauernpolitiker entwickelt wurde und seit langer Zeit gegangen wird, mitzutragen. Ich bedanke mich bei allen, die heute diesen Beschluss mit uns fassen werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

11.04

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Pumberger. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

11.05

Abgeordneter Dr. Alois Pumberger (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Herren Bundesminister! Herr Staatssekretär! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die heutige Debatte sollte in erster Linie eine Gesundheitsdebatte sein, denn alles, was wir heute besprechen, alles, was in den vergangenen Jahren, Monaten und Tagen in Bezug auf BSE unternommen wurde, zielt darauf ab, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und das Risiko, die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit zu bekommen, für die Bevölkerung Europas, vor allem Österreichs zu minimieren. Und das ist der wichtige Schritt, den wir heute mit der Beschlussfassung dieses Antrags setzen. (Zwischenruf des Abg. Gradwohl. )  – Herr Kollege Gradwohl, wenn Sie sich zu Gesundheitsthemen vernünftig zu Wort melden wollen, dann können Sie das jederzeit machen. Ich höre ja reichlich wenig von Ihnen.


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