Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 52. Sitzung / Seite 191

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mierte medizinische Forschungs- und Ausbildungsstätte Österreichs. Das soll man nicht skandalisieren, sondern hervorheben! (Beifall bei der SPÖ.)

Das AKH Wien ist neben Innsbruck und Graz als anerkannte Universitätsklinik sicherlich diesen Einsatz der Bundesregierung und der Stadt Wien wert. Dieser Schritt war notwendig, um das AKH als weltweit angesehenes Spitzenspital zu sichern und die Versorgung der Patienten – auch der so genannten Fremdpatienten aus den anderen Bundesländern – sicherzustellen. Das muss selbstverständlich auch im Interesse des Bundes sein. Das AKH Wien ist kein Spital, das sich die Wiener für Wien gebaut haben: Immerhin kommen eine große Zahl an Patienten aus anderen Bundesländern.

Das AKH soll auch in Zukunft eine hervorragende Ausbildungsstätte für Wissenschaft und Forschung bleiben. Verunsicherung, die Sie bis zum Abschluss dieser Einigung von dieser Bundesregierung aus ausgeübt haben, ist abzulehnen. Mit solchen Skandalisierungen, nur um von derzeitigen Problemen abzulenken, setzt man einiges aufs Spiel.

Ich habe mir zum Beispiel einige Leistungen des Krankenhauses, des AKH Wien, anhand der Kennzahlen von 1999 angesehen, was die medizinischen Spitzenleistungen im Bereich der Organentnahmen, Implantationen und Transplantationen betrifft. Da gäbe es einiges aufzuzählen. Meine Damen und Herren, das sind Spitzenleistungen, die man auch erwähnen soll, die nicht von irgendeiner Regierung aus Interessen, die Sie haben, aus Neid- und Skandalisierungsgründen beeinsprucht werden dürfen. Die Eingriffe, die Leistungen des AKH als eines der zehn weltbesten Spitäler, sind jedenfalls wirklich beeindruckend. (Beifall bei der SPÖ.)

Spitzenleistungen sind auf jeden Fall die Erforschung und die klinische Erprobung gentherapeutischer Ansätze, die Erforschung von Dialysemethoden, Konzentrationen bei Risikogeburten und so weiter, auch modernste brusterhaltende Operationen bei Mammakarzinomen, die Behandlung komplizierter Entzugssymptomatiken oder die Behandlung schwangerer Drogenpatienten.

Bis zum Jahre 2003 ist die Spitals-"Champions League" für das AKH gesichert. Hoffen wir, dass mit dem vereinbarten Kompromiss, mit dem ein internationaler Experte bis Ende 2003 ein neues Modell zur Abgeltung des klinischen Mehraufwandes entwickeln soll, die Spitzenstellung des AKH auch nach 2004 gesichert ist! (Beifall bei der SPÖ.)

21.13

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. Die Uhr ist wunschgemäß auf 7 Minuten gestellt. – Bitte.

21.13

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes! Kollege Pumberger – er wird ja nach mir noch sprechen – und alle anderen! Es ist im Prinzip ganz einfach: Es wäre höchst eigenartig und durch, glaube ich, nichts zu verteidigen, warum sich Grüne plötzlich gegen Rechnungshofberichte und -prüfungen aussprechen sollten. Dafür gibt es keinen Grund. Wir haben die besten Erfahrungen, und das Instrument ist ein sinnhaftes.

Trotzdem kann man sich Fragen stellen, und die bleiben offen. Die eine Frage ist, warum Sie eigentlich den Punkt 2 streichen, den einzigen Punkt, der in die Gegenwart hereinreicht. Das ist eigenartig. Sie beschäftigen sich mit einer Historie, die in den sechziger Jahren beginnt; die Bau- und Planungszeiten waren, würde ich sagen, wahrscheinlich zehnmal so lang, wie das AKH jetzt im Vollbetrieb ist. Wenn Sie das noch interessiert – natürlich wird man bei solchen Bauten etwas entdecken, das bezweifle ich nicht, und man kann sich das anschauen.

Die zweite Frage ist das Motiv Ihres Interesses. Wenn das Motiv ein Anti-Wien-Komplex wie "weg von Wien", "Wasserkopf Wien" sein sollte, muss ich sagen: Dazu sagen wir nicht ja. Wir sagen ja zur Prüfung, aber niedere Triebe möchte ich da nicht debattieren. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Dr. Jarolim. )


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