Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 21

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Drittens: Sie wissen, dass wir in Österreich im Umweltprogramm bereits eine Modulation nach Betriebsgrößen vorgenommen haben. Ich halte es daher für notwendig – das habe ich Ihnen schon gesagt –, dass auch auf europäischer Ebene im Interesse der kleineren Betriebe bei Marktordnungszahlungen diese Staffelung nach Betriebsgrößen kommt. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir kommen zur 3. Anfrage. Ich bitte Herrn Abgeordneten Pirklhuber, diese Frage vorzutragen.

Abgeordneter Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Angesichts der aktuellen Agrarkrise gibt es ein Umdenken bei Bäuerinnen und Bauern und bei Konsumenten.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Verlesung des Textes der schriftlich eingebrachten Anfrage!

Abgeordneter Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber (fortsetzend): Herr Bundesminister, meine Frage lautet:

68/M

Welche speziellen Maßnahmen werden Sie jetzt zur gezielten Ausweitung des biologischen Landbaus im Bereich Förderung, Beratung und Vermarktung setzen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Beantwortung, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer: Herr Abgeordneter! Mit ÖPUL 2000 haben wir mehr Mittel für die Biobauern zur Verfügung, und das ÖPUL 2000 wird angewendet. Es stehen für die Biobauern insgesamt etwa 1,5 Milliarden bis 1,6 Milliarden Schilling im Rahmen des ÖPUL zur Verfügung. Sie wissen, dass die exakte Zahl von der Anzahl der teilnehmenden Betriebe abhängt.

Zweitens: Wir fördern die Verbände. Richtig ist, Herr Abgeordneter, dass wir im heurigen Jahr bei der Verbandsförderung weniger Mittel zur Verfügung stellen, weil ich meine – und dazu stehe ich –, dass auch in der Frage der Bio-Verbände letztendlich eine Effizienz- und eine Strukturdiskussion notwendig ist. Ich halte es nicht für sinnvoll, dass wir derzeit, glaube ich, 16 oder 17 Verbände haben, die in diesem Bereich tätig sind.

Drittens: Wir fördern die Erzeugergemeinschaften, auch die Erzeugergemeinschaft im biologischen Landbau, wie Sie wissen, mit etwa 6 Millionen Schilling pro Jahr.

Viertens stehen für die Biobauern und auch für die Organisationen selbstverständlich die Möglichkeiten der ländlichen Entwicklung zur Verfügung, insbesondere der regionalen Vermarktungsprojekte mit Tourismus und Gastronomie. Hier sehe ich große Chancen für den Bio-Landbau.

Fünftens: Es steht selbstverständlich die Maßnahme Vermarktungsverbesserung auch dem biologischen Landbau zur Verfügung. Ich plane derzeit zwei konkrete Studien und Projekte, einerseits zur Nutzung der sich nun ergebenden Chancen im Bereich Fleischvermarktung aus biologischen Produkten und zweitens in Richtung anderer Bio-Produkte, wie etwa Milch oder Gemüse, um auch da jetzt eine Initiative zu setzen und auf den Bedarf der Konsumenten und des Marktes richtig zu reagieren.

Sechstens: Sie wissen, dass wir im Rahmen von Bildung und Beratung selbstverständlich Mittel zur Verfügung haben, die auch für die Organisationen des biologischen Landbaus zur Verfügung stehen.

Siebentens: Sie wissen, dass wir bereits seit dem vergangenen Jahr ein Bio-Konzept erarbeitet haben, das nun einer öffentlichen Diskussion unterzogen wird. Zur Diskussion dieses Bio-Konzeptes wird im nächsten Monat eine Enquete stattfinden. Sie wissen das, Herr Abgeordneter, weil Sie selbst daran mitgearbeitet haben.


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