Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 56. Sitzung / Seite 23

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Zweitens denke ich, dass die angesprochene Marken-Strategie, die Kollege Pirklhuber angesprochen hat, ein wichtiges Element wäre. Eine Sorge, die die Konsumenten mir gegenüber äußern, ist, dass sie ein Problem mit der Pickerlvielfalt haben. Sie haben ein Problem mit der Pickerlvielfalt, weil sich keiner mehr so richtig auskennt, wer wo dahinter steht. Und daher ist diese Idee einer Konzentration – und darum ersuche ich auch die Verbände – hinsichtlich dieser Bewerbung ein ganz zentraler Punkt.

Und ich meine drittens, dass die verschiedenen Vermarktungsformen, die wir haben, diese Direktvermarktungsformen, die Bauernmärkte, aber auch die größeren Vertriebsformen des Handels, entsprechend genutzt werden müssen. Ziel muss es sein, dass alle biologisch produzierten Produkte auch als biologisch vermarktet werden. So weit sind wir aber leider noch nicht.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Donabauer, bitte.

Abgeordneter Karl Donabauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Bei den äußerst schwierigen Verhandlungen zur Agenda 2000 haben Sie sich nachhaltig für zukunftsorientierte Vorschläge in der Landwirtschaft, in der Agrarpolitik eingesetzt, wie zum Beispiel für die Einführung der Größendegression bei den Ausgleichszahlungen, die Positionierung der flächenbezogenen Tierhaltung und vieles mehr. Leider haben Sie dort nicht die entsprechende Zustimmung gefunden, und zwar auch von Ländern, die sozialdemokratische Regierungen haben.

Bei dieser wichtigen Entscheidung zur Agenda 2000, bei der es um die Zukunft des ländlichen Raumes geht, ist Ihnen aber eines gelungen, nämlich das Programm ländliche Entwicklung festzuhalten. Meine Frage an Sie: Was leiten Sie davon ab? Welche Bedeutung hat dieses Programm für die bäuerlichen Betriebe in Österreich und für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des ländlichen Raumes?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um Beantwortung, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer: Herr Abgeordneter! Dieses Programm ländliche Entwicklung ist ein Schlüsselteil einer agrarpolitischen Strategie, wie ich sie verstehe. Für Österreich stehen aus europäischen Mitteln jährlich 5,8 Milliarden Schilling zur Verfügung; das sind 9,7 Prozent der gesamten Mittel, die in Europa für dieses Projekt ländliche Entwicklung zur Verfügung stehen.

Angesichts eines etwaigen Anteils österreichischer Landwirtschaftsbetriebe und österreichischer Produktion von 2 Prozent am gesamten EU-Topf können Sie ersehen, dass diese fast 10 Prozent eine Anerkennung dessen sind, was Österreich tut: insbesondere das Umweltprogramm, die Bergbauernförderung, die forstliche Förderung, die Investitionsförderung, der Sektorplan und dieses Projekt ländliche Entwicklung im engeren Sinne. Dadurch können wir diese Kooperationsmodelle zwischen Landwirtschaft, Gewerbe, Wirtschaft vertiefen und damit Arbeit und Beschäftigung auch im ländlichen Raum schaffen und einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität bäuerlicher Betriebe und ländlicher Regionen leisten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Wir kommen nun zur Anfrage 66/M, die vom Herrn Abgeordneten Schwarzenberger formuliert wird.

Abgeordneter Georg Schwarzenberger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine Frage lautet:

66/M

Was sind die zentralen Ziele, die mit der Errichtung einer "Agentur für Ernährungssicherheit" erreicht werden sollen?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Minister, bitte.


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