re, über die Produktionsstätten, über die Märkte bis hin zu den Verkaufsstellen, den Geschäften, den Direktvermarktungsstellen und schließlich zum Konsumenten – also vom Boden bis zum Teller – erreichen zu können.
Für mich beginnt die Lebensmittelsicherheit bei den wichtigsten Grundvoraussetzungen, nicht nur bei den Futtermitteln für die Tiere, sondern auch schon bei der Reinheit des Wassers und den in diesem Zusammenhang durchgeführten Untersuchungen, denn ohne Einbeziehung des Wassers als wichtigsten Lebensmittels muss die ganze Lebensmittelkontrolle aus meiner Sicht Stückwerk bleiben und kann nicht voll funktionsfähig sein. Ich bitte auch in diesem Punkt um die Unterstützung des Hohen Hauses. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist mir vorgehalten worden, dass ich quasi in der Öffentlichkeit das esse, was ich auch privat esse (Heiterkeit bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Khol ): Produkte vom österreichischen Markt, wie sie auch vom österreichischen Konsumenten gekauft werden. Ich möchte in aller Klarheit auch Folgendes feststellen: In einem Land, in dem noch kein einziger BSE-Fall verzeichnet wurde und das sogar in Europa neben Schweden und Finnland als jenes Land gilt, das die niedrigste Inzidenz, also den geringsten Seuchengrad, aufweist, halte ich es für unverantwortlich, im Zusammenhang mit diesbezüglichen Fragestellungen unter Außerachtlassung der tatsächlichen Situation in Österreich die österreichischen Produzenten und die österreichische Wirtschaft insgesamt madig zu machen und die Konsumenten zu verunsichern, um damit auf billige Art und Weise Schlagzeilen zu machen.
Ich würde mir in dieser Diskussion auch von den Medien mehr Ernsthaftigkeit wünschen. Was meine ich damit? Wir hatten einen fraglichen BSE-Fall im Außerfern. Zur gleichen Zeit hatte Italien einen fraglichen BSE-Fall, der sich in einen positiven BSE-Fall gewandelt hat. Die internationalen Medien haben berichtet, Österreich sei ein BSE-Land und Italien sei BSE-frei – aus nahe liegenden marktpolitischen Gründen. (Abg. Mag. Schweitzer – in Richtung Grüne –: Das ist euer Verantwortungsbewusstsein! – Zwischenruf der Abg. Dr. Lichtenberger. )
Sehr geehrte Damen und Herren! Betrachten Sie einmal TF1 in Frankreich als Beispiel. Wir haben über unser Außenministerium dort protestiert, und nach 18 Stunden ist diese Meldung dann endlich korrigiert worden – nur um Sie auch darauf hinzuweisen, um welche Sender es sich dort handelt.
Sehr geehrte Damen und Herren, betrachten Sie es einmal wirtschaftlich: Österreich liegt hier inmitten des Marktes der Europäischen Union, an der Grenze zwischen den produzierenden Ländern und jenen Ländern, die eine Unterdeckung auf dem Rindfleischsektor haben, nämlich Italien und Griechenland. Wir haben Produkte, die hervorragend sind, wir haben fast 40 Prozent Biobauern, wir haben einen Markt, den wir vor unserer Haustüre beschicken können. Ich frage mich immer wieder, wer Interesse daran haben kann, dass die österreichische Landwirtschaft mit ihrem hohen Anteil an Bio-Bauern gerade vor unserer Haustüre, in Italien und in Griechenland, nunmehr Marktanteile verliert, weil in Österreich eine Berichterstattung erfolgt, die einen Eindruck vermittelt, als ob es bei uns bereits diese Seuche gäbe, die es bei unseren Nachbarn gibt. (Abg. Mag. Schweitzer: Das ist der Pirklhuber mit seinem "Saustall"!) Jene, die dort aus den Wurstfabriken und aus dem Markt verdrängt worden sind, sind jene, die die Berichte machen: die Deutschen, die Belgier und die Franzosen.
Ich glaube, sehr verehrte Damen und Herren, es ist an der Zeit, auch einmal an die österreichische Wirtschaft und an die von ihr Betroffenen zu denken und dem österreichischen Konsumenten zu sagen, dass er eine höhere Sicherheit hat. Ich habe nach wie vor die Produkte aus Deutschland gesperrt. Diese generelle Sperre, die auf Grund des BSE-Risikos für Wurst- und Fleischprodukte in Kraft ist, wirkt selbstverständlich auch gegen die Gefahr von MKS. Wir haben am 22. Februar sofort die Sperre gegen England verhängt und notifiziert. Wir haben am 22. und 23. Februar sämtliche Landeshauptleute und Veterinärbehörden, sämtliche Zollbehörden sowie alle sonstigen Einrichtungen und Stellen in Österreich, die mit Importen zu tun haben, bis hin zum Fleischhandel, davon informiert.