Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 57. Sitzung / Seite 248

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fordert, müde und konzeptlos. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Parnigoni.  – Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten der Freiheitlichen und der SPÖ.)

Das Bekenntnis der Frau Bundesministerin zur Bedeutung der Nebenbahnen haben wir; das hat sie auch gesagt. (Abg. Ing. Westenthaler: Wie viele Bezüge haben Sie?) Unser Bekenntnis zu Ihnen, Frau Bundesministerin, ist nicht da. Aber bekennen Sie sich wenigstens zu Ihrer Ministerin und stimmen Sie unserem Antrag zu! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Mag. Schweitzer: Welchem Antrag sollen wir zustimmen? – Abg. Ing. Westenthaler: Legen Sie Ihre Gehälter einmal offen! – Abg. Dr. Martin Graf: Was hat sie gesagt? – Weitere Zwischenrufe.)

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Fink. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten. – Bitte.

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Abgeordneter Ernst Fink (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Vizekanzlerin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Frau Abgeordnete Dr. Lichtenberger, ich bin mit Ihrer Argumentation und Ihrem Wollen sehr einverstanden – ich brauche da nichts hinzuzufügen –: Bevor wir irgendwo eine Nebenbahn einstellen, sollten wir wirklich alles versuchen, um sie zu erhalten, und alles unternehmen, sie zu attraktivieren. Da gibt es, glaube ich, zwischen uns keinen Unterschied.

Aber es wundert mich bei Frau Kollegin Heinisch-Hosek, dass sie sagt: Die Nebenbahnen spielen für sie beziehungsweise für die Sozialdemokraten schon lange Zeit eine große Rolle. – Seit wann spielt das für Sie eine große Rolle? Ich glaube, seit einem Jahr! Sie haben bereits 50 Jahre lang Zeit gehabt, diese Nebenbahnen zu attraktivieren. Was haben Sie gemacht? – Nichts haben Sie in diesem Bereich gemacht! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Aber jetzt hierher zu kommen und zu jammern, dass nichts passiert ist und dass wir nichts gemacht haben: Das schlägt doch dem Fass den Boden aus, das ist ja wirklich unwahrscheinlich! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Sie vergessen auch, was der ÖBB-Generaldirektor gesagt hat, obwohl man ihm Redeverbot auferlegt hat; man hat ihm ja den Mund verschlossen. Er sagte, was die Nebenbahnen kosten: Sie kosten 2 Milliarden Schilling im Jahr. Bitte, da dürfen wir doch etwas tun! Insgesamt erwirtschaften sie ... (Zwischenruf des Abg. Edler. )

Herr Kollege Edler, sind Sie Eisenbahner? (Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)  – Dann würde ich Ihnen Folgendes empfehlen, Herr Kollege Edler: Wissen Sie, was wir machen, damit wir diese Nebenbahnen erhalten können? (Abg. Ing. Westenthaler: Schon lange keinen Zug mehr gesehen! – Abg. Mag. Schweitzer: Er ist der Lokführer!) Reden wir über die Pensionen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner! Schauen wir, dass wir dort irgendetwas zusammenbringen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Versuchen wir, das Pensionsantrittsalter auf 56,5 Jahre beziehungsweise auf 61,5 Jahre anzuheben! Dann können wir diese Nebenbahnen jederzeit erhalten. Also reden Sie nicht so, sondern tun Sie irgendetwas; helfen Sie mit, damit wir diese Nebenbahnen erhalten können!

Weil ich nicht mehr viel Redezeit habe, möchte ich schon zum Schluss kommen. – Es wird mit den Nebenbahnen ein Verlust von insgesamt 1,2 Milliarden Schilling erwirtschaftet. (Abg. Edler: Was sind denn Sie von Beruf?) 11 Millionen Menschen benützen diese Nebenbahnen. Wenn ich das ausrechne, heißt das: Wenn man 100 S pro Person hergibt, dann könnten sie ein anderes öffentliches Verkehrsmittel benützen. Das heißt, man kann sich etwas anderes einfallen lassen, ob das ein Taxi oder ein Bus ist. Wenn ausschließlich Pendler die Nebenbahnen benützen, dann könnten wir pro Jahr dem Pendler 25 000 S zur Verfügung stellen.

Ich bitte Sie: Machen wir etwas, damit wir die Nebenbahnen erhalten können! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

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