Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 60. Sitzung / Seite 54

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Ich möchte auch auf die Ausführungen des Kollegen Nürnberger eingehen. Aber er ist auch nicht mehr da – so wichtig ist ihm diese Debatte. Aber durch die Gegend brüllen musste er. Ich wollte ihm nur sagen, dass die Verwaltungskosten in den Versicherungsanstalten nicht 2 Prozent betragen, sondern zwischen 15 und 20 Prozent liegen, und das macht ungefähr 20 Milliarden bis 25 Milliarden Schilling aus. Dass die teuersten Medikamente nicht immer die besten sein müssen, wie er hier gemeint hat, das wissen wir auch. Auch in diesem Bereich ist Spargesinnung angezeigt. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Wer verschreibt die Medikamente?)

Herr Professor Grünewald! Lieber Kurt! Ich möchte dir sagen, dass wir nicht bankrott sind. Ich bin auch deiner Meinung, dass wir genügend Geld haben, aber das bedeutet nicht, dass wir in Österreich nicht verpflichtet sind, möglichst kostengünstig unser Gesundheitssystem zu verwalten, denn der Steuerzahler ist es, der die Rechnung dafür begleichen muss. Und natürlich gibt es Einsparungspotentiale. Du und ich haben an derselben Klinik Nachtdienste, Samstag- und Sonntagdienste gemacht und wissen, welche Bagatellfälle da hereinkommen, die ohne weiteres vom Praktiker oder vom Facharzt vor Ort hätten behandelt werden können. Die Kosten dafür können wir einsparen.

Wenn wir die Ambulanzen verkleinern, indem wir Einschränkungen von außen her durchführen, dann kann es im Krankenhaus zu einer organisatorisch wesentlich besseren Durchführung der einzelnen Untersuchungen kommen. Ich selbst habe es erlebt, dass innerhalb von zwei Tagen Untersuchungen durchgeführt werden konnten, für die man sonst 14 Tage gebraucht hätte. Wir wissen ganz genau, dass viele Untersuchungen verschoben werden, weil kein entsprechender Termin frei ist. Wenn wir die ambulanten Patienten hinausbringen, dann haben wir die Chance, diese Organisation viel kostengünstiger, effizienter und schneller durchzuführen. Dadurch wird auch die Verweildauer in den Krankenhäusern wesentlich kürzer und daher auch billiger. Ich glaube, dass das außerordentlich wichtig ist.

Frau Bures – sie ist auch nicht da; Sie von der SPÖ entledigen sich Ihrer Debattenbeiträge, und dann sind Sie weg – sprach von Verunsicherung. (Abg. Dr. Khol: Aber der Herr Gusenbauer ist gekommen!) Er war schon da! Ich habe ihm ja gesagt, dass ich es mir sehr wünschen würde, wenn er einmal zu uns reden würde. Das wäre sehr nett.

Frau Bures! Die Verunsicherung ist von Ihnen ausgegangen. Obendrein ist es auch eine Irreführung. Wenn ich mir diesen Dringlichen Antrag anschaue, dann muss ich sagen: Sie haben darin Beispiele angeführt, die irreführend sind. Das ist skandalös und gegenüber der Bevölkerung unverantwortlich, denn Sie bringen diese immer wieder vor. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es stimmt einfach nicht, dass ein kinderloses Pensionistenehepaar mit einer Pension von 14 000 S Ambulanzgebühren in der Höhe von 6 664 S im Jahr zu zahlen hat. Woher nehmen Sie denn diese Zahl? Die ist total falsch und irreführend! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wenn man jeden Monat in die Ambulanz geht, dann ist man ja chronisch krank, und dann muss man ohnehin nichts zahlen. Und eine Behandlung, die in der Folge gemacht werden muss, kann bei einem praktischen Arzt oder bei einem Facharzt auch durchgeführt werden. (Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsident Dr. Fasslabend gibt das Glockenzeichen.)

Solch unsinnige Beispiele werden von euch der Bevölkerung vorgelegt, und ihr meint, die Bevölkerung sei wirklich so dumm, euch dies zu glauben. Da unterschätzt ihr aber die Bevölkerung sehr!

Ich glaube, dass sich gerade die Ambulanzgebühren als Steuerungs- und Finanzierungsinstrument eignen – entgegen den Aussagen von Herrn Dr. Gusenbauer –, denn es kommen dabei doch ungefähr 1 Milliarde Schilling heraus. Aber vor allem werden die Patienten vom Krankenhaus zu den praktischen Ärzten oder zu den Fachärzten geschickt.


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