Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 61. Sitzung / Seite 106

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16.29

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Puttinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Die jetzige Wirtschaftsdebatte behandelt vier Vorlagen. Als Tourismussprecher darf ich mich in meinem Debattenbeitrag natürlich mit dem Antrag des Kollegen Schwemlein betreffend der Modellregionen auseinander setzen. Die anderen Vorlagen werden die Kollegen Trinkl, Mitterlehner und Pecher behandeln.

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Schwemlein! Sie und Ihre Kollegen von der SPÖ fordern in diesem Antrag, dass ein Konzept von Modellregionen erstellt und verwirklicht werden soll, um damit wichtige Impulse für die Tourismuswirtschaft zu setzen. Ich möchte dazu grundsätzlich feststellen, dass die Zielsetzung Ihres Antrages auf jeden Fall positiv, richtig und begrüßenswert ist. (Demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Dennoch, Herr Kollege Schwemlein, haben wir von ÖVP und FPÖ diesen Antrag im Ausschuss abgelehnt, und zwar aus folgendem Grund. (Abg. Dr. Lichtenberger: Dann hat den Antrag der Falsche gestellt!) Ich möchte das begründen, damit auch Herr Kollege Schwemlein weiß, warum es so gewesen ist. (Abg. Dr. Lichtenberger: Weil ihn der Falsche gestellt hat! – Zwischenrufe des Abg. Schwemlein. ) Die Bundesregierung hat nämlich in den letzten beiden Jahren wichtige Initiativen für die österreichische Tourismuswirtschaft gesetzt, die genau in diese Richtung gegangen sind, Herr Kollege Schwemlein! Sie sind so umfassend gewesen, dass ich glaube, dass Ihr Antrag betreffend Modellregionen längst obsolet geworden ist.

Herr Kollege! Anscheinend haben Sie nie etwas von der Neuregelung der Top-Tourismusförderung gehört. Ich weiß nicht, wo Sie gewesen sind, als die Neustrukturierung der Österreich-Werbung stattgefunden hat. Ich weiß nicht, ob Sie sich erkundigt haben nach oder beschäftigt haben mit der Arbeit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit bezüglich des Destinationsmanagements. All das sind Dinge, die sich mit dem beschäftigen, was Sie in Ihrem Antrag vorgebracht haben. (Abg. Dr. Lichtenberger: Es ist ja ein bisschen mehr da!) Ja, es gibt noch viele Möglichkeiten. (Abg. Dr. Lichtenberger: Falsch ist die Richtung!) Aber es ist so viel geschehen, Frau Kollegin, dass Sie es auch wissen müssten! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Lichtenberger: Ja, ich weiß es!)

Ich möchte kurz auf einige dieser Positionen eingehen. Mit der Top-Tourismusförderung – dem stimmen sicherlich auch alle von der Opposition zu – soll eine Erhöhung der Professionalität und eine Verbesserung der Effizienz des Marktauftrittes erreicht werden. Das erzielt man eben einerseits durch die Förderung der Kooperationen auf betrieblicher Ebene und andererseits selbstverständlich durch Kooperationen auf organisatorischer Ebene, sei es in der Tourismusorganisation oder sei es durch Kooperationen in den Regionen. Gefördert wird das mit 25 Prozent, und für alle Kooperationen in den Regionen sind es sogar 30 Prozent.

Ein paar Worte zur Österreich-Werbung: Sie wissen genau, dass auf Grund der Neuorganisation gerade die Regionen und die verschiedenen Destinationen ihre Leistungen direkt anbieten können. Sie können auch die Grundlagen für ihre Leistungen direkt zukaufen, sodass es maßgeschneiderte Leistungen für die einzelnen Regionen gibt. Es gibt eine Marketing-Kooperation, wobei alle Marketing-Aktivitäten vorgestellt werden und sich die Regionen direkt beteiligen können.

Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Opposition! Wenn das alles an Ihnen vorbeigeht, dann weiß ich nicht, wo Sie in den letzten eineinhalb Jahren gewesen sind.

Etwas näher möchte ich mich mit dem Destinationsmanagement auseinander setzen. Unter dem Begriff Destinationsmanagement verfolgen wir eine neue Wettbewerbs- und Entwicklungsstrategie für die Regionen, die eine internationale Positionierung anstreben. Sie wissen genau, dass dieses Projekt im September des letzten Jahres gestartet worden ist. Dazu haben sich 14 Urlaubsregionen zusammengeschlossen; ich glaube, inzwischen sind es schon 17 geworden.

Durch dieses Destinationsmanagement kommt es zu einer steuerbaren und strategisch gemanagten Entwicklungseinheit, die dem Gast viel mehr anbieten kann. Sie kann auf die Bedürfnisse des Gastes eingehen und sich auch wesentlich leichter auf dem Tourismusmarkt verkaufen. Dieses Tourismusmanagement bedeutet, dass sich zukunftsorientierte Anbieter einer Touris


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