strichen. Das waren Ihre Maßnahmen! Das wäre Ihr Alternativkonzept zum jetzigen Sanierungskurs. Ich sage Ihnen: Da ist mir der jetzige Kurs wesentlich lieber als das, was Sie in den vergangenen Jahren hier getan haben, meine Damen und Herren von der SPÖ. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Herr Kollege Gusenbauer! Sie sprechen hier auch anders, als Sie es sonst, wenn es eng wird, tun. Da hat es am Tag nach der Budgetrede des Finanzministers einen ganz interessanten Auftritt von Kollegen Gusenbauer in der "Zeit im Bild 2" gegeben; das war hochinteressant. Da hat es einen Vorbeitrag gegeben, und in der Anmoderation zu diesem Beitrag sagte die Moderatorin, Frau Thurnher – sie ist unverdächtig, dass sie eine freiheitliche Funktionärin im ORF wäre; sie gehört ganz woanders hin –, Folgendes – ich zitiere wörtlich aus der "ZiB 2" vom 2. März 2001 –:
"Gestern hat Finanzminister Karl-Heinz Grasser seinen dritten Vorschlag innerhalb nur eines Jahres vorgestellt, erstmals soll es dabei keine Neuverschuldung mehr geben. Heute spricht die Opposition in Zusammenhang mit dem Haushaltsplan nun neuerlich von einer Rekordbelastung. Das scheint aber bei der Bevölkerung so nicht wirklich wahrgenommen zu werden."
In einem Bericht, der vorgeschalten wurde, wurde Folgendes gesagt: "Der ‚Strahlemann‘ auf der Regierungsbank" – gemeint ist Karl-Heinz Grasser; ist ja etwas Schönes – "bekommt für seinen Sparkurs derzeit allerdings wenig Widerstand aus der Bevölkerung. Nur fünf Prozent, sagen mehrere Umfragen, finden die Maßnahmen gar nicht gut, obwohl sie jeder im Geldbörsl zu spüren bekommt. ‚Der Begriff "Nulldefizit" sei fast ausschließlich positiv besetzt‘, meint der Politologe Anton Pelinka."
Und Pelinka rät der Sozialdemokratie in dieser Sendung im O-Ton Folgendes: "Die Sozialdemokratie ist sicherlich gut beraten, daher eher mittel- bis langfristig zu vermitteln und auch zu akzeptieren, daß derzeit in der Budgetpolitik die Regierung die besseren Karten hat." – Danke, Herr Kollege Pelinka, für diese Ehrlichkeit. Es stimmt: Die Regierung hat derzeit einfach die besseren Karten, weil dieser Kurs der richtige ist! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Dann sitzt Kollege Gusenbauer im Studio und wird interviewt. Die erste Frage lautete: "Herr Dr. Gusenbauer, die meisten Menschen finden das Ziel des Nulldefizits in Ordnung, das sagen mehrere Umfragen, das bedeutet offenbar mehr Zustimmung zu diesem Ziel, als Sie vielleicht gerne zugeben möchten. Tun Sie sich deshalb nicht in Wirklichkeit ein wenig schwer mit Ihrer Kritik an diesem Budget?"
Gusenbauer – gut zuhören! –: "Es gibt nichts gegen das Sparen zu sagen, das ist in Ordnung." – Das sagte Herr Gusenbauer in der "Zeit im Bild 2".
Nächste Frage von Frau Thurnher: "Das heißt, Sie sind einverstanden mit dem Kurs des Nulldefizits?"
Gusenbauer: Ich bin damit einverstanden, dass man das Budget und den Staatshaushalt so in Ordnung bringt. (Abg. Dr. Gusenbauer: Genau lesen!) – Und das würde jetzt so weitergehen. Ich möchte das nicht alles zitieren, obwohl es so interessant ist. Sie bekennen sich ja dazu! Und heute gehen Sie heraus und schießen alle Maßnahmen durch Sonne und Mond, obwohl Sie in Wirklichkeit wissen, dass es keine Alternative dazu gibt und dass Sie das auch machen müssten, nämlich den Staatshaushalt sanieren. Sie haben das aber 30 Jahre lang nicht zustande gebracht. Das ist die Wahrheit, und das muss auch einmal gesagt werden! (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Es ist dies das erste Nulldefizit seit 28 Jahren, das erste Budget ohne neue Schulden. Wir stehen jetzt mit diesem dritten Budget am Ende der ersten Phase dieser Regierungstätigkeit und des Aufräumens des von Ihnen erzeugten Schuldenberges, den Ihre Finanzminister hinterlassen haben.