Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 63. Sitzung / Seite 175

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Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ein kleines Beispiel noch, ebenfalls einen Bereich der Exekutive betreffend, ebenfalls bereits beschlossen: In einem Jahr kommen die Abschläge auch bei Dienstunfällen. Kollege Miedl! Vielleicht wirst du dann wieder fragen, und vielleicht können wir das dann auch reparieren, denn vorher hört sowieso keiner auf uns!

Ich glaube, wir sollten, wenn wir uns mit solch tief greifenden Maßnahmen parlamentarisch auseinander setzen, nie aus den Augen verlieren, dass man mit Menschen auch menschlich umgeht, lieber Freund vom ÖAAB! (Beifall und Bravorufe bei der SPÖ sowie Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)

20.55

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Faul. – Bitte.

20.56

Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es besteht tatsächlich ein bemerkenswerter Unterschied zwischen den Reden der Kollegen von unserer Fraktion und Kollegen und Kolleginnen von Ihrer Fraktion zu den Beamten! Ich glaube, das haben Sie selbst bemerkt! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Ich komme in diesem Zusammenhang noch einmal auf den gestrigen Sportbericht zurück. Ich muss sagen, dass es da sehr bemerkenswerte Aussagen gegeben hat, etwa vom Kollegen Grollitsch, der jetzt nicht im Saal ist, als Sportsprecher der FPÖ. Allerdings waren es für mich sehr bemerkenswerte Negativaussagen, insbesondere zum Vereinssport, und dies im internationalen Jahr der Freiwilligkeit und der Ehrenamtlichkeit, welches Ihnen, lieber Kollege Grollitsch, die Möglichkeit gegeben hätte, ein bisschen positiv zu diesen 2,5 Millionen freiwilligen Helferinnen und Helfern im Sport zu sprechen und ihnen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu danken!

Herr Kollege Grollitsch! Sie haben hier eine ganz veraltete Untersuchung, die außer Ihnen niemand kennt, hervorgezaubert und haben anhand dieser Untersuchung die Qualifikation dieser ehrenamtlichen Mitarbeiter in Frage gestellt. Sie scheuen nicht davor zurück, deren wohl unbestrittene Bedeutung für den Breitensport und vor allem für den Vereinssport in Österreich hier herunterzumachen! Das hat mich sehr getroffen! (Beifall bei der SPÖ.)

Sie negieren die Bedeutung der sportlichen Jugenderziehung für die Volksgesundheit, deren Grundstein bereits im Kindesalter gelegt wird. Sie verstehen überhaupt nicht den Wert des Sports, der die Jugendlichen von Alkohol und Nikotin fernhält! (Abg. Haigermoser: Sie wollen Herrn Präsidenten Fischer Konkurrenz machen!)

Sie haben auch die enorme Wertschöpfung negiert – Kollege Lexer hat es gesagt –, die durch diese ehrenamtliche Tätigkeit im Jahr erreicht wird. Es handelt sich hiebei um mehr als 8 Milliarden Schilling, wenn man nur 100 S pro Stunde ansetzt, abgesehen vom Wert für die Gesundheitsentwicklung der jungen Menschen und für den Wert für den Tourismus, was die heute genannte Untersuchung eindeutig gezeigt hat. (Beifall bei der SPÖ.)

Lieber Kollege Grollitsch! Ihre Ausführungen werden im negativen Sinne noch bedeutungsvoller, wenn man bedenkt, dass die Kosten für diese Leistungen für den Sport aus Ihrem Budget von der Vizekanzlerin niemals bedeckt werden könnten und man diese auch nicht bedecken will, obwohl man sich wünschen würde, dass Sie die arbeitslosen Lehrerinnen und Lehrer, die Sie durch Ihre Politik produzieren, in diese Jobs als Trainer übernehmen! (Beifall bei der SPÖ.)

Lieber Kollege Grollitsch! Ihre Ausführungen hatten auch Methode. Das kennen wir! Die gut organisierten Dachverbände stören Sie. Da nützen auch die kreideweichen Beteuerungen nichts! Frau Vizekanzlerin! Sie wollen gemeinsam mit den "Sport-Grollis" Ihrer Partei auf unsere Dachverbände losgehen! Mit dem Motto "Politik raus aus dem Sport!" meinen Sie: Wie bekomme ich die Dachverbände und die Fachverbände fest in den Griff? Wie gelange ich hier zu Einfluss, auch wenn es nur negativer Einfluss ist?

Ihr Koalitionspartner – liebe Freunde, ich muss euch das vorhalten! – merkt nicht, dass es auch der Union und ihm an den Kragen geht! Sie wollen in unsere Verbände Einschau halten und


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