militärischen Mitteln zu kontrollieren sein wird. Uns muss heute klar sein, dass es keinen Konflikt mehr in Europa, aber auch rund um Europa gibt, der nicht zumindest mittelbar Auswirkungen auch auf die Sicherheitsinteressen Österreichs hat. Es ist für uns von Interesse, da mit eingebunden zu sein und mitzuhelfen, dass entweder Krisen erst gar nicht entstehen – das wäre die wichtigste Aufgabe der Sicherheitspolitik, und diesbezüglich gibt es im Bereich Europa auch noch einiges nachzuholen – oder, wenn Krisen entstanden sind, zu verhindern, dass sie sich zu einem Flächenbrand entwickeln, und wenn auch das nicht mehr zu verhindern ist, dann derartige Krisen mit einer notwendigen militärischen Kapazität zu bewältigen.
Ich sage es noch einmal: Wir sollten uns daran erinnern, dass derartige Krisenherde auch an unsere Grenzen herangetragen werden können. Niemand kann vorhersehen, wie sich die Sicherheitslage in den nächsten fünf oder zehn Jahren gestalten wird. Deshalb leistet jeder Soldat, der im Bereich der Vereinten Nationen oder wie jetzt am Balkan im Rahmen von KFOR zur Sicherheit der Region beiträgt, auch einen Beitrag zur Sicherheit Österreichs.
Kollege Gaál hat gefragt: Wie sieht denn die Vorbereitung für KIOP, für unsere Krisenreaktionskräfte im Rahmen der Europäischen Union aus? – Herr Kollege Gaál! Nicht Österreich ist säumig, ganz im Gegenteil: Wir haben ein klares Konzept vorbereitet, wir haben es auch zur Umsetzung freigegeben, und wir haben unseren Beitrag der Europäischen Union gemeldet. Jetzt liegt es an der Europäischen Union, die nationalen Beiträge zu einem Gesamtbild zusammenzuführen, zu evaluieren und dann einen Stufenplan zur Realisierung der entsprechenden Vorhaben umzusetzen. Das bis jetzt noch nicht geschehen. Gerade Sie, Herr Kollege Gaál, mahnen doch immer eine effiziente Mittelverwendung ein. Es wäre doch völlig unsinnig, Geld in ein Projekt zu investieren, von dem noch gar nicht klar ist, wie es aussehen wird, weil die Europäische Union ihren Zeitplan mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht einhalten wird können.
Aber ich sage Ihnen, welchen Weg wir hier gegangen sind. Wir haben den Weg der Motivation eingeschlagen. Ich habe bei jeder meiner Veranstaltungen darauf hingewiesen, dass internationale Einsätze wichtig sind, dass das in Zukunft eine wichtige Aufgabe des österreichischen Bundesheeres sein wird. Und ich sage Ihnen mit Stolz, dass es gerade wieder die österreichischen Soldaten sind, die sich jetzt mit besonderem Engagement in diesem Bereich der internationalen Einsätze beteiligen, die vorbildhaft bei diesen Einsätzen wirken, gerade etwa im Kosovo, wo wir nicht Gefahr laufen, als Partei für die eine oder andere Konfliktpartei gesehen zu werden, sondern wo unsere Soldaten höchste Anerkennung von allen Seiten bei ihren Einsätzen erlangen. Das sollten wir auch entsprechend hervorheben.
Wir haben keine Probleme bei den Rotationen, weil sich ganze Kompanien aus den Kasernen für Auslandseinsätze melden. Es sollte uns doch Anlass zu Optimismus und zu Freude geben, dass unsere Soldaten trotz dieser manchmal schwierigen Rahmenbedingungen einsatzbereit, gut motiviert sind und ihren Auftrag, im Sinne Österreichs tätig zu sein, auch entsprechend wahrnehmen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Es ist selbstverständlich eine Priorität – Kollegin Lichtenberger hat es angesprochen –, gerade bei der Ausrüstung dieser Soldaten einiges zu tun. Ich habe den Auftrag gegeben, Frau Kollegin Lichtenberger – Sie wissen, dass gerade im Budget 2002 dafür Geldmittel reserviert sind –, dass es einen neuen Kampfanzug gibt, dass es eine neue Rüstung gibt, aber wenn es darum geht, auch unsere Soldaten entsprechend zu schützen – Sie haben gesagt, da braucht man kein schweres Gerät –, dann ist es auch notwendig, sie entsprechend splittergeschützt zu transportieren. Dazu sind Mannschaftstransportpanzer notwendig, dazu sind Schützenpanzer notwendig. Und das sind dann genau die Anschaffungen, die in die Milliarden gehen. (Abg. Dr. Lichtenberger: Aber sie haben nicht einmal Helme!)
Wenn ich Ihre Ausführungen richtig verstanden habe, dann sind wir diesbezüglich einer Meinung. Was hindert uns dann, diesen nationalen Konsens auch bei diesen wichtigen Beschaffungsvorhaben entsprechend umzusetzen? (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Frau Kollegin Lichtenberger! Sie haben die Frage gestellt, ob es eine Kontaminierung bei den Hubschraubern gibt. Frau Kollegin Lichtenberger! Ich weiß nicht, ob Sie das ernst gemeint