ren, und so kann es ja wohl nicht sein, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Ing. Westenthaler: Ich fürchte, Sie haben das alles selbst aufgeschrieben! Im Parlament herrscht die freie Rede!)
Die österreichischen Lehrerinnen und Lehrer sollten motiviert werden, sie sollten auch beim gezielten Erarbeiten von Gesprächskultur, von Teamfähigkeit und von Konfliktbewältigungsstrategien die Jugend für die Gesellschaft fit machen und nicht ständig von Ihnen demotiviert werden.
Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Klassenschülerhöchstzahl, denn das LDG, wie es jetzt mit der Einsparung von 2 118 Pflichtschullehrern im nächsten Jahr vorliegt – das liegt jetzt endlich auch auf dem Tisch; da können Sie sich nicht mehr hinter Eventualzahlen verstecken, Frau Bundesministerin –, bedeutet de facto, dass die Klassenschülerhöchstzahl ansteigen und nicht sinken wird.
Ich frage mich: Kennen Sie ein Seminar, eine Weiterbildungsveranstaltung in der Privatwirtschaft, in der im interaktiven Verfahren Inhalte erarbeitet werden, bei der die Gruppengröße die Zahl 30 übersteigt? – Ich kann mir ganz einfach nicht vorstellen, dass Sie bei Trainings mit mehr als 15 Personen in einer Gruppe zusammenarbeiten. Schauen Sie sich einmal den Schulalltag in einer HTL an: Dort sitzen bis zu 36 Schüler in einer Klasse, um sich auf zukünftige Aufgaben vorzubereiten. (Abg. Ing. Westenthaler: Das kennen Sie gar nicht! Den Betrieb in einer HTL können Sie nicht kennen! Ich kenne ihn! Ich weiß, wie das ist!)
Geh bitte, Herr Westenthaler! "Herr Minus 10 Prozent" in Simmering – das hat Ihnen eine Kollegin heute schon so wunderbar gesagt –, lassen Sie mich doch in Ruhe vortragen! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Gerade die HTL-Schülerinnen und -Schüler hätten sich kleinere Gruppengrößen verdient, um sich auf ihre Aufgaben vorbereiten zu können. (Abg. Ing. Westenthaler: Schwemlein hat ihr eine Rede aufgeschrieben! Professor Schwemlein! Ein Mann, der so ist, wie er heißt!) Wenn dort Wissensvermittlung auf höchstem pädagogischen Niveau stattfinden können soll, dann müssen Sie uns das, Frau Ministerin, als Ex-Lehrerin auch einmal vorführen. (Abg. Ing. Westenthaler: Gott sei Dank ist die Rede aus! – Heiterkeit bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Ich stehe aber auch nicht an, darauf hinzuweisen, dass vor allem Kollege Schweitzer letzte Woche damit begonnen hat (Abg. Ing. Westenthaler: Das Lamperl rettet Sie jetzt!), auf eine Kollegin, die mit ihrer Schülergruppe auf der Galerie Platz genommen hat, hinzuweisen. Sie ist mit einer Integrationsklasse gekommen. (Zwischenruf des Abg. Jung. ) Er hat damals gemeint, das sei ein ganz positives Schüler- Lehrer-Verhältnis in Österreich. Dass es sich hiebei aber um eine Integrationsklasse mit schwerstbehinderten Kindern gehandelt hat, dass man da einen ganz besonderen Bedarf an zusätzlichem Lehr- und Betreuungspersonal hat, dass dabei natürlich auch andere Begleitpersonen Hilfestellung geben müssen, damit diese Schülerinnen und Schüler das Hohe Haus überhaupt besuchen können (Abg. Ing. Westenthaler: Das haben Sie jetzt frei gesagt!), um zuzuhören, um politische Bildung lebbar zu machen, das hat er nicht bedacht und hat hier seine politische Polemik auf dem Rücken dieser Schülerinnen und Schüler durchgezogen.
Aber, Frau Ministerin, ich möchte Sie weiters fragen: Welche Lösungsmöglichkeiten bieten Sie eigentlich für unser Schulsystem an, wenn das Geld bereits entzogen wird? Vielleicht gibt es andere Lösungsansätze für Sie. Ich denke, Ihre Strategie ist: Strafen rein und Lehrer raus! Her mit dem geistigen Rohrstaberl! – so wie ich es bereits ausgeführt habe. Statt Klassenschülerhöchstzahlen zu senken, reduzieren Sie die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer. (Abg. Jung: Sagen Sie uns, wie wir Ihre Schulden gutmachen können, ohne zu zahlen!) – Ich mache gerne mit Ihnen draußen ein Privatissimum, aber lassen Sie mich jetzt zu Ende reden. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Ich frage mich, ob in Zukunft mit Ihnen, Frau Bundesministerin, zu rechnen ist. Ich frage Sie auch im Namen der Lehrerinnen und Lehrer von Österreich, ob mit Ihnen zu rechnen ist, ob Sie sich tatsächlich hinter die Lehrerinnen und Lehrer stellen, um sie vor dieser FPÖ zu beschützen. Ist mit Ihnen zu rechnen, dass Sie Ihre pädagogischen Kompetenzen in Zukunft wieder wahr