Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 46

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

können. (Widerspruch der Abgeordneten Steibl und Mag. Schender. )  – Das steht als Beispiel sogar im Gesetzentwurf, Kollegin Steibl. Lesen Sie nach!

Wir machen das sicher nicht mit. Die Jugend ist uns nämlich wichtiger als Ihnen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Edlinger: Sehr richtig!)

19.16

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Wochesländer zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

19.17

Abgeordnete Jutta Wochesländer (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Hohes Haus! Liebe Frau Kollegin Heinisch-Hosek, an und für sich ist meine Leidensfähigkeit ohnehin relativ groß, aber bei Ihnen war es wirklich schlimm. Nur zu erzählen, was nicht in Ordnung ist, das ist nicht Oppositionspolitik, Frau Kollegin! Sie sollten stattdessen aufzeigen, was Sie besser machen könnten. Sie sollten bessere Vorschläge liefern! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: Sie waren meine Kollegin! Erinnern Sie sich, Frau Kollegin? Sie müssten das kennen! – Zwischenruf des Abg. Edler. )

Ich muss Ihnen sagen: An Ihrer Stelle würde ich mich bei Herrn Ex-Finanzminister Edlinger wirklich bedanken. Hätte er nämlich nicht ein so großes Schuldenloch hinterlassen, würde ich sofort den Antrag stellen, für Sie einen Sonderlehrgang für Oppositionspolitik einzurichten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Was Sie unter Oppositionspolitik verstehen, ist einzig und allein: Nein zu allen Maßnahmen – egal, ob Strukturmaßnahmen oder sonstige Veränderungen. (Abg. Schasching: Zu solchen Maßnahmen kann man nur nein sagen!) Warum denn? Welche Maßnahmen sind denn so schlecht? (Abg. Schasching: Lehrer raus!) Es ist keine Rede von "Lehrer raus!"! Die Lehrer sollen mehr in die Klasse hinein, aber das stört Sie! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Die Abgeordneten Heinisch-Hosek und Schasching: Nein, nein!)

Wenn jemand heutzutage Lehrer wird, dann weiß er, dass er es nicht nur mit lauter Einser-Kindern zu tun hat, sondern dass er sicherlich eine aufgeschlossene, eine muntere Jugend vor sich hat, mit der er kommunizieren muss, mit der er beisammen sein muss. Aber bitte schön, eine Stunde für das Klassenbuchführen, wo sind wir denn? (Abg. Schwemlein: Jetzt sagen Sie mir bitte, wie das geht! Ich bin seit 28 Jahren im Dienst! Sie werden mir jetzt sagen, wie man unterrichtet! Ich höre Ihnen zu! – Abg. Dr. Cap: Wir wollen mehr Herz! Wo ist das Herz? Was sagen Sie zum Herz?)

Also mit Herz und Gefühl kann man sehr gut unterrichten und verstehen. Das ist richtig. Aber ich muss auch explizit machen, welche Verhaltensregeln gefordert sind, und darf nicht nur einfach sagen: Ja, ja, wird schon passen, geht schon. – Das kommt ja alles. (Abg. Heinisch-Hosek: Aber ein Mensch muss man bleiben!) Mensch ist man sicherlich dabei, das ist ganz klar. (Abg. Dr. Cap: Wir wollen mehr Herz!)

Meine Damen und Herren von der Opposition! Sie machen nichts anderes als polemisieren, krankjammern, verunglimpfen, falsch darstellen und – dafür kriege ich vielleicht sogar einen Ordnungsruf – sogar verhetzen. So weit gehen Sie! Sie verunsichern damit, und Sie rufen zu Streiks und zu Demonstrationen auf. Und das ist die Jugend von morgen? – Nein, das brauche ich aber wirklich nicht! (Abg. Schwemlein: Das ist ein starkes Stück!)

Kurzfristig haben Sie mit diesem Vorgehen in Wien punkten können, aber langfristig – das garantiere ich Ihnen – demaskieren Sie sich selbst. Das, was Sie tun, ist demokratieschädigend! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: Und das Herz? Haben Sie zum Herz etwas gesagt?)

Sie negieren den Willen und die Bestrebungen der Regierung zur Bildungsoffensive. Und was machen Sie? – Sie machen einzig und allein eine Zündleroffensive! (Abg. Dr. Cap: Wir suchen das Herz!) Sie betreiben das Spiel mit der Angst, und zwar nicht nur mit den Lehrern, sondern


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite