Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 48

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hetzt"!), um die Eltern zu einer Unterschrift zu bringen, ja dann muss man bitte auch ein Beispiel nennen. Ich habe kein einziges Beispiel gehört! Ich habe kein einziges Beispiel von den "bösen" roten Beamten gehört, die irgendetwas nicht machen würden. Beispiel gibt es keines, aber man schüttet eine ganze Berufsgruppe an. Hauptsache, man hat wieder sein Feindbild, da lässt es sich dann wieder gut politisch arbeiten. – Das ist die Strategie Ihrer Partei. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Wochesländer. )

Sehr geehrte Frau Ministerin! Eine Frage habe ich noch im Zusammenhang mit den Anfragen zum Budget. Wir haben oder konkret ich habe Ihnen die Frage gestellt, ob es denn nicht möglich wäre, die Vorbereitungskurse für die Berufsreifeprüfung gebührenfrei anzubieten. Sie antworten mir in diesem Zusammenhang: Es handelt sich dabei um kein Angebot des Bundes. Diese Entscheidungen fallen ausschließlich in die Entscheidung der privatrechtlich organisierten Anbieter.

Frau Ministerin! Ich kann mit dieser Antwort nichts anfangen, und schon gar nicht können die Lehrlinge, die sich zu einer Berufsreifeprüfung angemeldet haben, etwas damit anfangen; und auch nicht jene Menschen, die das Wort vom lebensbegleitenden Lernen ernst nehmen und wahrlich nicht aus gut situierten Familien kommen, wahrlich nicht zu den Reichen gehören. Sie können mit dieser Antwort überhaupt nichts anfangen. Und weil heute behauptet wurde, wir gingen nicht auf das Budget ein, möchte ich festhalten, die Mittel für Erwachsenenbildung wurden im Budget 2001 bereits um 15 Prozent gekürzt. Im Budget 2002 ist der Stand gleich geblieben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir die Erwachsenenbildung ernst nehmen, wenn wir lebensbegleitendes Lernen ernst nehmen, dann ist es höchst an der Zeit, hier Maßnahmen zu setzen, damit sich auch die, die nicht wohlhabend, nicht betucht sind, eine Berufsreifeprüfung leisten können.

Sehr geehrte Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Uns von der SPÖ ist die Bildung unserer Jugend, die gediegene Ausbildung der jungen Leute wesentlich wichtiger als der Fetisch Nulldefizit! (Beifall bei der SPÖ.)

19.26

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Papházy. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

19.26

Abgeordnete Dr. Sylvia Papházy, MBA (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Als Wienerin freue ich mich: Es tut sich viel in Wiens Kulturlandschaft. Das Museumsquartier ist knapp vor der Fertigstellung, die Ausgliederung der Bundesmuseen läuft plangemäß, und die Österreichische Nationalbibliothek wird mit 1. Jänner 2002 vollrechtsfähig.

Für die Museen bringt die Vollrechtsfähigkeit geänderte Rahmenbedingungen und neue Herausforderungen. Kunst braucht Publikum, und es ist wichtig, dass sich die Vielzahl von Museen im positiven Wettbewerb um Jung und Alt von nah und fern bemüht. Das Angebot muss die Besucher erreichen, und das Angebot muss erschwinglich sein.

An der Spitze der vollrechtsfähigen Museen brauchen wir Kunstexperten mit hervorragenden Managementqualitäten, die den Balanceakt zwischen Erhaltung des kulturellen Erbes und Förderung zeitgenössischer Kunst gut schaffen.

Der höhere Grad an Autonomie bringt die optimale Archivierung und die wissenschaftliche Tätigkeit auf der einen Seite im Kontext mit der attraktiven Aufbereitung und der Notwendigkeit effizienten Wirtschaftens auf der anderen Seite.

Synergien sind jedenfalls im Vorhinein zu evaluieren. Ich denke zum Beispiel an das Unterirdische Forum, das Kunsthistorisches Museum, Naturhistorisches Museum und Museumsquartier verbinden soll, oder an das jüngst angedachte U-MAK.


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