Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 49

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Die Museen sind aufgefordert, Stammpublikum und neue Besuchergruppen anzusprechen. Museumspädagogik schafft Zugang zu den Kindern. Zum Beispiel an den steigenden Besucherzahlen des Technischen Museums sieht man, auf welchem Erfolgskurs sich Gabriele Zuna-Kratky mit ihrem Team befindet. Sonderausstellungen bringen interessante Schwerpunkte, und "Die lange Nacht der Museen" in Zusammenarbeit mit dem ORF ist ein positives Beispiel für ein gelungenes, attraktives Angebot.

Die "Basler Museumsnacht" Anfang dieses Jahres ging sogar noch darüber hinaus, wobei Sponsoren Gratiseintritte ermöglichten, und der Ansturm war so groß, dass der Einlass teilweise eingeschränkt werden musste.

Wichtig ist es in meinen Augen, dass unsere Museen ähnliche Initiativen setzen, dass Sponsoren durch Gratiseintritte, Tage der offenen Tür Zugang für weitere, auch für finanziell schwächere Besuchergruppen ermöglichen. Nach dem Motto "Tue Gutes und rede darüber!" wäre den Museen, wie ich meine, die Unterstützung der Medien gewiss.

Wichtig ist es, die Türen zu öffnen, statt zu schließen. Dabei denke ich zum Beispiel an das MAK, an Peter Noever, der seit 15 Jahren hervorragende Arbeit leistet und jetzt leider die Hallen schließt und Veranstaltungen und Diskussionen vor halb leerem Saal, im kleinsten Kreis anbietet, statt sich mit den geänderten wirtschaftlichen Möglichkeiten offensiv auseinander zu setzen. Das MAK und die gute Arbeit Peter Noevers hätten mehr Besucher verdient.

Von der Autonomie der Museen zu der Autonomie der Universitäten. Es ist wichtig, dass die öffentlich-rechtlichen Universitäten auf dem Weg zur Vollrechtsfähigkeit sind. Es ist wichtig, dass es zu einem tatsächlich gleichberechtigten Nebeneinander zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Universitäten kommt. Das betrifft die Zulassung neuer Lehr- und Studiengänge, das betrifft gemeinsame Gremien aller Rektoren et cetera. Und auch die Österreichische Hochschülerschaft wird in Zukunft einen anderen Stellenwert haben müssen.

Es ist auch wichtig, eine klare Abgrenzung zwischen den hervorragenden, praxisbezogenen Fachhochschulen und den wissenschaftlich ausgerichteten Universitäten aufrechtzuerhalten.

Frau Bundesminister! Ich bin überzeugt davon: Die positiven Entwicklungen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur sind zum Nutzen von unseren Kindern und zum Nutzen von uns allen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

19.30

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Plank. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

19.30

Abgeordnete Mag. Brunhilde Plank (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Kolleginnen und Kollegen! Frau Dr. Papházy, warum muss die ÖH ein neues Gesicht, eine neue Aufgabe bekommen? Vielleicht kann ein Nachredner von Ihnen darauf noch antworten. Vielleicht muss sie sich verstärkt in die Hochschulpolitik einbringen. Dann bin ich mit Ihrer Interpretation einverstanden.

Frau Ministerin! Hochschulbildung muss staatliche Kernaufgabe bleiben, und Wissenschaftspolitik muss wieder Schwerpunkt dieser Regierung werden dürfen und nicht Schwachpunkt bleiben. Ihr Bundesministerium nennt sich "Zukunftsministerium" – lassen Sie bitte Zukunft wieder stattfinden!

Zum Beispiel im Bereich der Fachhochschulen; VorrednerInnen sind schon darauf eingegangen. Wir wissen um den riesigen Bedarf und um diese Erfolgsgeschichte. Ich möchte nur zusätzlich von Ihnen als Ministerin eines einfordern: Nehmen Sie bitte Ihre Verantwortung wahr, was die Standortpolitik im Bereich der Fachhochschulen betrifft! Es gab einmal ein gewisses Regionalisierungskonzept für Fachhochschulstudiengänge. Jetzt ist es trotz des gestiegenen Bedarfs modern, von Konzentration, von Standortbereinigung zu sprechen. Nehmen Sie daher Ihre Verantwortung wahr, und entscheiden Sie! Sie sind zuständig!


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