Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 74

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Meine Damen und Herren! Ich glaube, diese beiden wichtigsten Dinge können wir von der deutschen CDU lernen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

21.09

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Haidlmayr. – Bitte.

21.10

Abgeordnete Theresia Haidlmayr (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ihre erste Antwort, Frau Ministerin Forstinger, hat mir genug Anlass gegeben, heute noch herunterzurollen und wirklich einmal mit Ihnen über die ÖBB zu diskutieren. Ich glaube immer noch, Sie reden von einem Phantom, das Sie nicht kennen, denn würden Sie die ÖBB, den Zustand der ÖBB kennen und wissen, wie es den MitarbeiterInnen bei den ÖBB geht, dann, Frau Ministerin, könnten Sie das nicht sagen, was Sie gesagt haben. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Frau Ministerin! Wissen Sie, ich bin eine regelmäßige Bahnfahrerin, ich fahre sehr intensiv mit den ÖBB. Ich sehe es auch schon als meine Aufgabe, die Zugbegleiter ein wenig zu betreuen, zumindest ein Stück auf dem Weg von Wien bis meistens St. Valentin, denn wie es denen geht, Frau Ministerin, danach hat anscheinend noch kein Mensch gefragt.

Sie haben gesagt, bei allen Investitionen, bei allem, was bei den ÖBB gemacht wird, geht es um die Kunden-Nutzen-Rechnung im Personenverkehr. Frau Ministerin, das ist hochinteressant, das ist wirklich hochinteressant. Ich nenne Ihnen jetzt ein paar Beispiele, wie Sie mit Ihrer Kunden-Nutzen-Rechnung im Personenverkehr natürlich nur danebenhauen können und auch nur danebengehaut haben.

Ich habe erst letzte Woche – ich glaube, es war am Sonntag – in der "Kronen Zeitung" ein großes Inserat gesehen, mit dem die so genannten Automaten zum Fahrkartenkauf beworben wurden. Ich habe geglaubt, ich sehe nicht recht, und habe mir das wirklich zweimal angeschaut, weil ich das nicht für möglich gehalten habe. Da wird für Automaten geworben und dafür, dass sich die Bahnkunden dieser Automaten bedienen sollen. Frau Ministerin, ich frage Sie nur: Wo sollen sie sich denn bedienen? An den Bahnhöfen sind diese Automaten nicht! (Beifall bei den Grünen. – Widerspruch bei den Freiheitlichen. – Abg. Achatz: Oh ja, in Linz gibt es sie!) Sollen sie sich zu Hause einen Automaten aufzeichnen, oder was sollen sie tun? Das ist wirklich eine Verhöhnung der Bahnkunden! (Abg. Mag. Schweitzer: Auf zum Draxler! Auf zum Lokführer! Der Edler ist zuständig für die Automaten!)

Ich war jetzt in den letzten 14 Tagen in Salzburg – in Wien bin ich sowieso regelmäßig –, ich war in Linz, ich war in Graz. Wir waren eine Gruppe von Menschen, und wir haben ganz verbissen einen Automaten gesucht, wo wir eine Karte von Graz nach Wien hätten lösen können (Abg. Achatz: In Linz gibt es Automaten!), und nicht nur ich, sondern wir alle haben ihn nicht gefunden, Frau Ministerin. Ich bin schon ganz neugierig auf Ihre Beantwortung meiner Anfrage, worin ich Sie gebeten habe, mir die Standorte zu nennen, wo denn diese Automaten sind. Ich weiß, diese Anfragebeantwortung wird ganz kurz ausfallen. Es gibt nämlich keine Automaten. (Abg. Achatz: Dafür ist die Frau Ministerin nicht zuständig!) Hauptsache, sie werden um Millionen beworben.

Das, Frau Ministerin, ist Ihre verfehlte Politik. Mit solchen Dingen können Sie keine Kunden-Nutzen-Rechnung im Personenverkehr machen, denn die wird im Interesse der Kunden immer negativ ausgehen, weil diese nur Aufwendungen haben und kein Gegenangebot, nämlich in diesem Fall die Automaten. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Frau Ministerin! Es wird auch diese so genannte Internet-Buchung stark beworben. Ich habe damit keine Freude. (Abg. Böhacker: Das ist ganz hervorragend!) Ja, ich habe es schon einmal gemacht. Es ist ganz "hervorragend": Sie können nämlich immer nur eine Strecke buchen und keine Retourfahrt. Dazu müssen Sie neu ins Programm einsteigen. Vielleicht fahren Sie immer nur irgendwohin und nie mehr zurück. Das weiß ich nicht. (Heiterkeit bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Mag. Schweitzer: Das kann ja schon ein Zwölfjähriger! – Abg. Mag. Firlinger:


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