Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 96

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22.46

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Danke für den Auftrittsapplaus. (Heiterkeit.)  – In gebotener Kürze Folgendes (Abg. Mag. Schweitzer: Das war’s aber dann! Nachher gibt es keinen Grund mehr zum Applaudieren!):

Frau Bundesministerin! Wie wir alle wissen, sind Sie dabei, den Bundesverkehrswegeplan zu erstellen. Wie ich gehört habe, ist in diese Vorarbeiten kein Touristiker eingebunden. Ich glaube, Ihnen gegenüber nicht betonen zu müssen, dass die Verkehrsinfrastruktur für das touristische Angebot ein ganz wesentlicher Bestandteil ist. Ich bitte Sie daher, unbedingt Touristiker in das Team mit einzuladen. Tatsache ist, dass die ausbleibende Bahnhofs-Offensive einen großen Rückschlag für all jene Gäste bedeutet, die in Bahnhöfen ankommen und dort feststellen müssen, dass diese nicht nur wenig einladend sind, sondern dass auch die Abwicklung auf den meisten großen Bahnhöfen äußerst rückständig ist.

Ebenso bitte ich Sie, auf etwas Rücksicht zu nehmen, was Kollege Dietachmayr schon kurz angesprochen hat. Wir wissen, dass in den Sommermonaten leider sehr viele unserer Gäste mit ihren PKW auf den Autobahnen unterwegs sind. Je mehr Baustellen wir in der Hauptsaison haben, desto mehr erschweren wir den Verkehrsfluss und desto mehr erhöhen wir den Frust der Gäste, die zu uns kommen. Ich bitte Sie, auch bei der Terminisierung der Baustellen unbedingt Rücksicht auf die Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu nehmen!

Frau Bundesministerin! Ebenso bitte ich Sie um Folgendes – von dieser Stelle aus sage ich das aus ehrlicher Überzeugung, denn wie ich höre, arbeiten Sie sehr gut mit Frau Landesrätin Burgstaller zusammen, um die Krimmler Bahn zu retten –: Ich bitte Sie, diese sehr konstruktive Vorgangsweise fortzusetzen! Was all die anderen Nebenbahnen betrifft, lade ich Sie ein: Weiten wir den Kreis der diskutierenden Personen aus (Abg. Böhacker: Schwemlein, nur gemeinsam sind wir stark!) und versuchen wir, die Nebenbahnen über die Einbettung in touristische Konzepte zu erhalten! Ich denke, das wäre ein zusätzliches Standbein, um diese wichtige Infrastruktur aufrechtzuerhalten.

Alles in allem sage ich aus tiefer Überzeugung und als Tourismussprecher meines Klubs: Bitte, binden Sie die Touristiker in all Ihre Arbeiten ein! Wenn diese nicht eingebunden sind, dann können gerade in der Infrastruktur Rückstände und Mängel auftreten, die für diesen Wirtschaftsbereich von größter Bedeutung wären. (Beifall bei der SPÖ.)

22.49

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Kummerer. Er hat das Wort.

22.50

Abgeordneter Dipl.-Ing. Werner Kummerer (SPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Es freut mich, dass jetzt sowohl mein Kollege Rada als auch ich noch die Möglichkeit haben, euch bei einem ziemlich vollen Plenum ein bisschen mit den Problemen des Weinviertels zu konfrontieren.

Kollege Mühlbachler hat in seinen Ausführungen zumindest sinngemäß gemeint: Ausgaben sind kein Qualitätskriterium! Damit mag er durchaus Recht haben. (Abg. Kiss: Er ist aber nicht aus dem Weinviertel, er ist aus dem Mühlviertel!) Es freut mich, dass du auch mich unterstützt, nicht nur Kollegen Keppelmüller. – Er mag durchaus Recht damit haben, dass das kein Qualitätskriterium ist. Aber keine Ausgaben zu tätigen, ist ganz sicher ebenfalls kein Qualitätskriterium!

Weil ich den lieben Kollegen Kopf dort sitzen sehe, möchte ich fragen: Wie entwickelt sich Wirtschaft? Wie entwickelt sich Infrastruktur? Was ist zuerst da, die Henne oder das Ei? – Ich glaube, es ist zuerst die Infrastruktur da, und dann kommt die Wirtschaft. Sehr selten wird es Beispiele dafür geben, dass zuerst die Wirtschaft kommt und man dann die Infrastruktur macht. Hiermit sollten eigentlich die Prioritäten klar sein.


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