Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 67. Sitzung / Seite 92

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träger und der bestehenden Klimaproblematik sind alternative Handlungskonzepte gefragt – und das mehr denn je. Auch die wiederholten Aufregungen im Zusammenhang mit steigenden Benzin- und Ölpreisen geben einen Vorgeschmack auf die Zeit, da fossile Energieträger knapp werden. Deshalb ist es nicht nur die Aufgabe der nationalen Politik, sondern auch jener auf Ebene der EU und schließlich der globalen Politik, vorausschauend und präventiv den Übergang vom Ölzeitalter zum Zeitalter der erneuerbaren Energien einzuleiten.

Die Nutzung erneuerbarer Energien hat große Zukunft, und die Natur hat uns dabei große Ressourcen zur Verfügung gestellt, so zum Beispiel in meiner Wohngegend den Wind. In der Folge wird natürlich der Windenergie, den Windparks große Zukunft vorausgesagt. Eine Studie besagt, dass Windparks schon bald einen großen Teil der Stromversorgung garantieren könnten. Könnten! Es muss uns daher, Herr Bundesminister, ein Anliegen sein, hier verstärkt zu investieren. (Abg. Mag. Schweitzer: Die Zurndorfer haben sich zuerst gewehrt!) – Du hast Recht, aber sie haben es trotzdem anerkannt.

Gemessen am enormen Zukunftspotential dieses Energieträgers kann aber auch dieser Beitrag nur ein erster Schritt sein und nicht mehr. Das gilt umso mehr, als Sie bedenken müssen, dass der Bereich Umwelt auch einen potentiellen künftigen Arbeitsmarkt bedeuten kann, allerdings nur bei entsprechender Förderung. Investitionen in die Umwelt sind daher nicht nur deshalb besonders ertragreich, weil sie die Lebensqualität der Bevölkerung heben, sondern auch deshalb, weil sie unserer Jugend neue Möglichkeiten und Chancen auf sinnvolle Arbeitsplätze eröffnen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ein diesbezüglich besonders ermutigendes Beispiel für die außerordentliche Bedeutung erneuerbarer Energien ist, dass 1999 etwas gelungen ist, was keiner für möglich gehalten hätte: Es wurde weltweit mehr Windkraftleistung installiert, als neue Atomwerke ans Netz gingen. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig Alternativenergien sind, und das soll in Zukunft noch verstärkt werden. (Präsident Dr. Fischer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Meine Damen und Herren! Auch die Entwicklung in Österreich ist nicht stehen geblieben. Ich kann Ihnen mitteilen, dass österreichweit bereits mehr Windenergieprojekte eingereicht wurden, als man erwartet hat. Im September 2000 ging bereits das hundertste Windkraftwerk ans Netz. Interessant dabei ist, dass es meist private Betreiber und kleinere Gemeinden sind, die Interesse an der Windenergie zeigen. Sie haben es in ihrem Engagement jedoch nicht leicht, hat doch etwa die Realisierung des Windparks Zurndorf in meinem Bezirk jahrelange Überzeugungsarbeit gekostet. Ich persönlich weiß, wie der Zurndorfer Bürgermeister Suchy gekämpft hat, bis dieser Windpark endlich realisiert wurde.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Liebe Frau Kollegin, es ist 15 Uhr. Wollen Sie die Rede unterbrechen und nachher fortsetzen, oder wollen Sie sie jetzt abschließen? (Abg. Pfeffer: Einen Satz noch!) Einen Satz und Schluss machen. (Abg. Pfeffer: Ja!)  – Bitte.

Abgeordnete Katharina Pfeffer (fortsetzend): Herr Bundesminister! Sie sind gefordert, hier mehr zu tun. Die SPÖ wird sich aktiv und offensiv dafür einsetzen und Sie, wo es möglich ist, unterstützen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

15.01

Präsident Dr. Heinz Fischer: Ich unterbreche jetzt die Verhandlungen über die Budgetgruppe Landwirtschaft, Beratungsgruppe VIII, zum Zwecke der Durchführung einer Kurzdebatte.

Kurze Debatte über einen Fristsetzungsantrag

Präsident Dr. Heinz Fischer: Die Kurzdebatte betrifft den Antrag der Abgeordneten Mag. Lunacek, dem Justizausschuss zur Berichterstattung über den Antrag 10/A betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Strafgesetzbuch geändert wird, eine Frist bis zum 9. Mai 2001 zu setzen.

Wir führen darüber eine Debatte und werden dann über den Antrag abstimmen.


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