Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 226

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samkeit widmet! Ein guter Anlass, diese Problematik einmal eingehender zu beleuchten, ist meiner Meinung nach der nächste, also – wie ich glaube – der sechste Umweltkontrollbericht, der irgendwann in der nächsten Zeit fällig ist, damit wir auch einmal wissen, wie sich diese Pflanzenschutzmittel entwickeln.

Im Zusammenhang mit guten Auswirkungen wurde heute von ÖPUL geredet. Ich bin nicht ganz sicher, ob das gerade auf den Bereich der Pflanzenschutzmittel zutrifft. Ich habe manchmal den Verdacht, dass sinkende Mengen auch damit zu tun haben, dass man auch andere Wirkstoffe hat, die man nicht mehr in so großen Mengen einsetzt, die aber möglicherweise wiederum ein bisschen giftiger sind.

Ich stelle fest, dass in der Pflanzenschutzmittelindustrie sehr wohl über Alternativen nachgedacht wird. Ich selber verwende Pheramonfallen gegen Lebensmittelmotten. Das ist auch ein bisschen etwas anderes. Es tut sich auf diesem Gebiet also etwas. Man muss sich dabei natürlich immer im Klaren sein, dass das für die Motten nicht klass ist, ich würde mir das nicht wünschen, es ist aber natürlich auch mit sehr viel Geschäft verbunden. Das muss man auch sehen.

Man sollte betreffend den ganzen Bereich ernsthaft, aber vielleicht auch ein bisschen keck diskutieren, ohne gleich wieder nur schwarzweiß zu malen und zu sagen, dass die einen die Bauern vernichten und die anderen die Bauern nur vergolden wollen. Auch ich bin der Meinung, dass im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln in der nächsten Zeit sicherlich gerade vielen Naturstoffen eine bedeutende Rolle zukommen wird. Die Forschung geht in diese Richtung.

Herr Bundesminister! Auch ich bin der Meinung, dass man nicht stereotyp sagen soll: Über Gentechnik reden wir überhaupt nicht! – Auch das muss man sich anschauen und dann abwägen. Ich meine, dass wir in Österreich aufpassen sollten, dass wir betreffend Biotechnologie im weitesten Sinn nicht ins Hintertreffen kommen, was uns wahrscheinlich einmal sehr Leid tun würde. Auch über diesen Bereich muss ordentlich diskutiert werden, vielleicht gibt es diesbezüglich auch Kosten-Nutzen-Überlegungen, vielleicht verändert man da etwas und setzt dafür irgendwelche grauslichen Pflanzenschutzmittel nicht mehr ein.

Herr Bundesminister! Auch ich bin dafür, dass wir in diesem Bereich im Sinne der Grünen grundsätzlich mehr Transparenz schaffen. Mir fehlt in diesem Bereich auch eine gewisse Transparenz. Diesbezüglich ist aber sicherlich noch einiges möglich. Daher bitte ich Sie, speziell im Zuge der Erstellung des Umweltkontrollberichtes darauf wirklich besonderes Augenmerk zu legen! (Beifall bei der SPÖ.)

22.17

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Fallent. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

22.18

Abgeordneter Ing. Gerhard Fallent (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe während dieser Debatte drei traurige Erkenntnisse gewonnen.

Die erste traurige Erkenntnis: Herr Pirklhuber! Ich glaube Ihnen aufs Wort, dass sich der Pestizidverbrauch, würden Sie in diesem Land Österreich regieren, dramatisch reduzieren würde, aber nicht, weil man ökologischer wirtschaften würde, sondern weil die Bauern bei Ihrer Art zu regieren sterben! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Die zweite traurige Erkenntnis: Es sind SPÖ-Politiker, die verhindern, dass in Wiener Krankenhäusern biologische Produkte zur Anwendung kommen.

Die dritte traurige Erkenntnis ist eine skandalöse Erkenntnis: Während sich diese Bundesregierung darum bemüht, die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich zu diskutieren und zu gestalten, demonstrieren grüne Abgeordnete draußen gegen diese Bundesregierung. Diese grünen Abgeordneten verdienen gutes Geld, und das ist wirklich skandalös! Herr Pirklhuber!


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