Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 227

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Machen Sie sich bitte Gedanken darüber, welcher Stall in Österreich ausgemistet gehört! – Österreich ist es nicht! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sie übertreiben wieder einmal mit dem so genannten Guten und erreichen das Gegenteil! Ich sage Ihnen nämlich: Die kleine heile Welt zu Weltmarktpreisen gibt es nicht! Orientieren Sie sich daran, was auf dieser Welt vernünftig und machbar ist! Österreich ist Vorbild in vielen Bereichen. Die Wettbewerbsfähigkeit spielt bei den Maßnahmen, die wir setzen, eine sehr große Rolle. Unsere Bauern pflegen unsere Landschaft, sie bewirtschaften unseren Boden unter schwierigen Bedingungen, und viele beneiden uns um unsere klein strukturierte Kultur- und Naturlandschaft.

Wir Freiheitlichen und diese Bundesregierung werden uns dafür einsetzen, dass Bauern in Zukunft nicht mehr weiter belastet und benachteiligt werden. Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass im Rahmen der Europäischen Union Maßnahmen gesetzt werden, damit eine extensive Bodenbewirtschaftung auch in Zukunft möglich ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Außerdem werden wir uns auch dafür einsetzen, sollte die Europäische Union diese Maßnahmen nicht setzen und diese Möglichkeiten den österreichischen Bauern nicht geben, dass über die Renationalisierung der Landwirtschaft nachgedacht wird, weil es uns ein Anliegen ist, dass unsere Bauern mit ihren Qualitätsprodukten in diesem Land Österreich überleben! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

An unsere Konsumenten appelliere ich, die Qualität unserer österreichischen Produkte vor den billigsten Preis zu stellen! Stellen Sie mit Ihrem Konsum Weichen, und entscheiden Sie sich für österreichische Qualitätsprodukte im Sinne unserer Bauern! – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

22.21

Präsident Dr. Heinz Fischer: Der nächste Redner ist Herr Abgeordneter Zweytick. Er hat das Wort.

22.21

Abgeordneter Johannes Zweytick (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Seit dem Ende der Ära Haiden und der Zeit der Landwirtschaftsminister Joschi Riegler, Fischler und Willi Molterer hat die erfolgreiche österreichische Agrarpolitik einen Namen, nämlich ÖVP! (Bravorufe und Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich muss das am heutigen Abend betonen und auch erläutern, weil es bei den Ausführungen mancher Redner von der halblinken und linken Reichshälfte so klingt, als ob ihr die Landwirtschaft neu erfinden müsstet. – Dazu gibt es weder Grund noch Anlass! Man braucht einfach nur unserem Minister Willi Molterer zuzuhören – was Sie wahrscheinlich nicht getan haben! –, denn genau in seinen Ausführungen liegt der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft nicht nur der österreichischen, sondern der gesamten europäischen Landwirtschaft im Sinne und zum Wohle der gesamten Bevölkerung, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Zum Abgeordneten Biohuber – oder habe ich das missverstanden? – beziehungsweise Pirklhuber und zu seiner Forderung in dem Antrag nach Reduzierung des Pestizidverbrauchs in Österreich: Österreich hat den niedrigsten Pestizidverbrauch in ganz Europa. Wesentlich dazu beigetragen hat das österreichische Umweltprogramm. Ich möchte es noch einmal erwähnen: Es wird kurz ÖPUL genannt und ist ein klares Pestizidreduktionsprogramm, das in seiner Dichte an teilnehmenden Landwirten in ganz Europa seinesgleichen sucht, Herr Kollege! (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber. )

Was Sie verlangen, nämlich eine zusätzliche Abgabe auf diese Mittel, bedeutet für die betroffenen Produkteure nichts anderes als noch höhere Betriebsmittelpreise, als wir sie auf diesem freien Markt in Europa im Wettbewerb ohnedies schon haben. Was glauben Sie, wohin das führen würde? – Auf den Weg in den Urwald statt in Richtung Erhalt unserer flächendeckenden


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