zentrums AG (IAKW). In all diesen Unternehmen schwingt die Ablöse der nach der neuen Farbenlehre nicht mehr genehmen Vorstände mit.
Manchmal müssen auch Vorstände als Sündenböcke für die Unfähigkeit der ÖIAG-Spitze herhalten, wie das bei der Telekom nach dem von ÖIAG-Vorstand Ditz zu verantwortenden Debakel beim Börsengang der Fall ist. Angesichts der Probleme in der Branche und den Herausforderungen, denen die Telekom Austria derzeit gegenübersteht, ist die geplante Ablöse des Telekom-Chefs Sundt ein geradezu stümperhafter Fehler, der die Prüfung von Schadensersatzansprüche gegen die Aufsichtsräte jedenfalls rechtfertigt.
Verunsicherung auch bei der Österreichischen Fluglinie AUA. Neue Aufsichtsräte sollen für die Ablöse der AUA-Vorstände Herbert Pammer und Mario Rehulka sorgen. Die Bekanntgabe der Ablöse des Vorstandsduos hatte ein Absinken des Börsekurses von 20 % zur Folge.
Für die Umfärbung und Machtergreifung in den staatlichen und staatsnahen Unternehmen ist der Koalition, vor allem aber der FPÖ und den Freunden von Prinzhorn nichts zu teuer.
Wie der Kurier in seiner Ausgabe vom 17. Mai 2001 auf Seite 17 berichtete, "kommt man auf eine Summe von locker 200 Mio. Schilling", wenn man die "Ablösesummen" aus ÖIAG, AUA, Bundesforste, Telekom Control und aller Voraussicht nach der Telekom Austria zusammenzählt. Berichten des Format dieser Woche zufolge könnten es sogar 250 Millionen Schilling sein. Durch Mißbrauch der Macht werden den betroffenen Unternehmen damit auch Mittel entzogen, die sie für Restrukturierungsmaßnahmen zur Hebung der Wettbewerbsfähigkeit besser einsetzen könnten.
Und wenn man den öffentlichen Äußerungen namhafter Funktionäre der Regierungsparteien glaubt, war das erst der Anfang. In der Tat stehen nach den Plänen Prinzhorns noch der Verkauf von VA Stahl, VA Tech, Böhler Uddeholm und anderen Betrieben auf dem Programm. Und auch die sollen ja günstig zu haben sein.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher aus Sorge um den Wirtschaftsstandort Öster-reich und die Werthaltigkeit der ÖIAG-Betriebe an den Bundesminister für Finanzen folgende nachstehende
Anfrage:
1. In welcher Höhe belaufen sich Ihren Informationen als Eigentümervertreter bzw. als Regierungsmitglied zufolge die Aufwände für Beraterfirmen im Zusammenhang mit den Neubestellungen in den Aufsichtsräten und Vorständen in ÖIAG, ÖBAG, Post AG, Telekom Austria, Austria Tabak AG, Austrian Airlines AG, OMV AG, VA Tech AG, VA Stahl AG und Böhler Uddeholm AG, IAKW sowie deren (allfälligen) Töchtern?
2. In welcher Höhe belaufen sich Ihren Informationen als Eigentümervertreter bzw. als Regierungsmitglied zufolge die Aufwände für Abfertigungen und sonstige Zahlungen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden vor Vertragsende von Aufsichtsräten und Vorständen in ÖIAG, ÖBAG, Post AG, Telekom Austria, Austria Tabak AG, Austrian Airlines AG, OMV AG, VA Tech AG, VA Stahl AG und Böhler Uddeholm AG, IAKW sowie deren (allfälligen) Töchtern?
3. Können Sie als Eigentümervertreter aufgrund der allgemeinen Erfahrung mit Kapitalmärkten und den Ihnen vorliegenden Informationen ausschließen, dass Irritationen und Unsicherheiten über die weitere Vorgangsweise des derzeitigen Kernaktionärs in den von der ÖIAG gehaltenen Unternehmen deren Börsenkurse negativ beeinflussen können? Können Sie ebenso ausschließen, dass dadurch relevante Vermögenswerte von vielen Kleinanlegern vernichtet und allfällige Verkaufserlöse zum Nachteil der Steuerzahler geschmälert werden können? Und wenn ja, warum?
4. Wie beurteilen Sie als Eigentümervertreter den Kursverlauf der Telekom Austria, und halten Sie die anhaltende Diskussion um die Vorstandsbesetzung bzw. den Telekom-Chef Sundt in der