Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 203

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neben der eigenen Landessprache auch Englisch zu lehren. Ich glaube – das sage ich hier durchaus in vollem Bewusstsein dessen, was das bedeutet, aber auch aus der Erfahrung eines, der in vielen Ländern herumgekommen ist –, das wäre durchaus ein großer Vorteil für die Festigung dieses gemeinsamen Europas. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich wünsche uns allen Verständnis dafür und auch den Mut, dies zu tun und über den eigenen Schatten zu springen.

Meine Damen und Herren! Da ich mit Ende Juni mein Mandat zurücklegen werde, ist dies auch meine letzte Rede als Abgeordneter in diesem Haus. Sie gestatten mir daher, auch dazu ein paar Worte zu sagen. Ich bin nun fast auf den Tag genau 22 Jahre in diesem Haus tätig: 10 Jahre im Bundesrat und 12 Jahre im Nationalrat; in 12 Tagen werden es genau 22 Jahre sein.

Es ist ein interessanter und spannender Lebensabschnitt gewesen, den ich nicht missen möchte. Die Arbeit in diesem Haus ist immer und war für mich auch immer eine Herausforderung. Sie war nicht immer ganz befriedigend. Sagen wir das auch sehr deutlich und klar. Es ist in diesem langen Zeitraum von 22 Jahren viel geschehen. Es wurde eine Reihe von wichtigen Beschlüssen gefasst, wichtige Gesetzesbeschlüsse für die Wirtschaft, die den Betrieben insgesamt, also Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Positives gebracht haben, die sie auch in die Lage versetzt haben, sich kräftig und tüchtig weiterzuentwickeln und in der heimischen wie auch in der Exportwirtschaft zu zeigen, was Qualitätsprodukte sind. Die österreichischen Qualitätsprodukte – das kann ich durchaus sagen – kommen sowohl als Waren als auch als Dienstleistung im Ausland wirklich sehr gut an, und darüber sollten wir uns auch freuen.

Meine Damen und Herren! Dass der Export sich gerade in den letzten zehn Jahren besonders erfolgreich entwickelt hat, freut mich ganz besonders, weil ich dafür mitverantwortlich war. Und ich bin auch durchaus ein bisschen stolz, wenn ich sagen kann: 1990 hatten wir ein Volumen von 470 Milliarden Schilling im Export zu verzeichnen und nun, im Jahr 2000, etwa 950 Milliarden Schilling, also in etwa eine Verdoppelung des Gesamtexportvolumens. Und das ist sehr erfreulich. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Heindl. )

Ich freue mich auch sehr, dass ich gerade den Beitritt zur Europäischen Union in entscheidenden Phasen unterstützen und vorantreiben konnte und damit, so glaube ich, auch einen positiven Beitrag zur erfolgreichen Entwicklung Österreichs und der österreichischen Wirtschaft leisten konnte.

Ich freue mich auch, dass ich als Politiker manchen Menschen in wichtigen Anliegen helfen und so manches Leid lindern konnte.

Wie ich schon eingangs gesagt habe, ist manches auch nicht befriedigend gewesen. So darf ich wohl sagen, dass ich so manches mitbeschlossen habe, was nicht ganz im eigenen Sinn war – es geht uns wahrscheinlich allen manchmal so, keine Frage –, und dass ich zum Beispiel hinsichtlich der Absenkung der Lohnnebenkosten – auch ein Spezialkapitel von mir – trotz Bemühens noch immer keinen besonderen Erfolg feststellen kann. Daran werden Sie oder werden alle, die das irgendwie beeinflussen können, noch arbeiten müssen.

Was mich auch etwas traurig stimmt, meine Damen und Herren, wenn ich so Bilanz ziehe, ist, dass ich manchen Menschen in ihren Sorgen oder in ihren Anliegen eben nicht helfen konnte – aus verschiedenen Gründen.

Jedenfalls möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen zu danken in diesem Haus, allen Mitarbeitern dieses Hauses, vom Erdgeschoss bis zum zweiten Stock, die mich in verschiedenen Situationen helfend unterstützt haben. Herzlichen Dank! Ich werde dies nie vergessen. (Allgemeiner Beifall.)

Ich möchte auch allen Kollegen danken, die gut mit mir zusammengearbeitet haben. Es haben sich daraus auch sehr gute Freundschaften entwickelt.


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