Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 202

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

"10a. In § 124b Z.48 wird der Ausdruck "§ 3 Abs. 1 Z. 4," durch folgenden Ausdruck ersetzt:

"§ 3 Abs. 1 Z. 4 lit. c in der Fassung des Bundesgesetzes BGBl. I Nr. xxx/2001 sowie""

*****

Präsident Dr. Werner Fasslabend:  Nächster  Redner  ist  Herr  Abgeordneter  Ing. Maderthaner. – Bitte.

19.48

Abgeordneter Ing. Leopold Maderthaner (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kollegen im Haus! Eine wichtige Maßnahme zur Weiterentwicklung des gemeinsamen Europa steht nun vor der konkreten Umsetzung: die Verwendung des Euro als tägliches Zahlungsmittel. Dazu ist es natürlich notwendig, die entsprechenden Begleitmaßnahmen zu setzen und ihnen auch die legistische Grundlage zu geben. Dazu gehört auch die Hemmung des Fristenablaufes durch den 31. Dezember 2001. Das heißt, der 31. Dezember, an dem die Kreditinstitute auf Grund des großen Arbeitsanfalles durch die Einführung des neuen Zahlungsmittels geschlossen haben werden, wird hinsichtlich der Zahlungsfristen mit Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und Karfreitag gleichgestellt. Das ist gut so, denn für alle Österreicher, gerade auch für die Betriebe, entsteht durch diese Währungsumstellung ein erheblicher Arbeits-Mehraufwand.

Meine Damen und Herren! Diese kurzfristige Mehr- oder Überbelastung kann aber sehr gerne in Kauf genommen werden, so meine ich, wenn wir die positiven Auswirkungen dieser Einführung einer gemeinsamen Europawährung auch als tägliches Zahlungsmittel näher betrachten.

Meine Damen und Herren! Die EU ist eine einzige Erfolgsstory, so würde ich sagen, wenn wir ihre Entwicklung seit der Gründung betrachten. Sie ist sowohl eine Erfolgsstory aus persönlicher Sicht – der Besuch anderer Länder oder anderer Städte ist heute so problemlos, wie wenn Sie von Wien nach Salzburg fahren oder von Wien nach Innsbruck fliegen, aber beim Geldwechseln fängt es schon an. Ich habe das erst vorige Woche wieder in Frankreich festgestellt: Sie können zwar problemlos einreisen und durch jede Zollstelle durchmarschieren, aber wenn Sie Geld wechseln wollen, gibt es schon Probleme, im Hotel gibt es damit Schwierigkeiten und so weiter; das fällt alles weg. Sie ist aber auch eine Erfolgsstory aus wirtschaftlicher Sicht – wenn wir das in den letzten Jahren betrachten, so sehen wir, dass die Exporttätigkeit wesentlich gesteigert wurde, vor allem natürlich der Export in die EU-Länder –, und die EU ist auch eine Erfolgsstory, wenn Sie sie als friedensstiftende Maßnahme betrachten, und hier ganz besonders.

Weil der Erfolg zu sehen und auch zu spüren ist, muss aber auch alles getan werden, diese Europäische Integration zu stärken und weiterzuentwickeln. Und diese Gemeinschaftswährung leistet einen wesentlichen Beitrag zu dieser Weiterentwicklung, wie ich meine.

Es stehen noch große Aufgaben vor uns, daher ist es wichtig, jede gemeinschaftsfördernde Maßnahme zu ergreifen, um diese großen Aufgaben auch zu bewältigen, und die größte dieser Aufgaben, die wir in der Zukunft zu bewältigen haben, ist sicherlich die Vollintegration der mittel- und osteuropäischen Länder. Wir haben alles zu tun – mit entsprechender Vorbereitung natürlich –, dass West- und Osteuropa zusammengeführt werden, weil der Wettbewerb der Zukunft, meine Damen und Herren – und das interessiert natürlich insbesondere die Wirtschaft, und die Wirtschaft sind wir alle –, stattfinden wird zwischen Europa und Amerika und zwischen Europa und Asien. Und dazu, so glaube ich, brauchen wir das ganze gemeinsame Europa: Osten und Westen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Wir werden alles tun müssen, um gut zusammenzuarbeiten, die Stärken jedes Landes nutzend, und wir werden auch alles tun müssen, um einander nicht nur mit dem Herzen zu verstehen, sondern um uns auch, wenn möglich, in einer gemeinsamen Sprache zu verständigen.

Meine Damen und Herren! Das wird auch eine große Herausforderung und eine große Aufgabe werden, aber ich könnte mir gut vorstellen – und wir werden darum sicher nicht herumkommen in der Zukunft –, in allen Ländern Europas schon in der Volksschule oder schon im Kindergarten


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite