137 Stunden arbeiten dürfen. Werden diese 137 Stunden überzogen, müssten sie angestellt werden. Das ist in der Realität allerdings ganz anders: Die freien Mitarbeiter werden in Ermangelung von genügend Angestellten oder von genügend Angestellten, die auch bereit sind, die Arbeitsleistung zu erbringen, sehr viel mehr beschäftigt. Sie werden für 137 Stunden bezahlt, und alles andere fällt unter den Tisch.
All das sind Probleme, die immer wieder an die SPÖ herangetragen wurden, die immer wieder an die Betriebsräte herangetragen wurden. Das war aber kein Thema, weil man es sich ja überlegen kann, ob man unter diesen Bedingungen beim ORF bleiben möchte oder ob man vielleicht – es warten ja ohnehin schon zehn andere – für Gerechtigkeit eintritt und sagt: So lasse ich mich nicht vereinnahmen!, und geht. – So war es, aber ich kann Ihnen sagen, dass das unter dieser Regierung in dieser Form sicherlich nicht weitergehen wird.
Oder: Eine Redaktion kommt ganz überraschend drauf, dass das Budget überzogen wurde. Was macht man? – Sparen natürlich. Es wird aber nicht gespart beim technischen Aufwand, es wird nicht gespart bei der Studiodekoration, nein, es wird bei den Mitarbeitern gespart, deren Honorare für die gleiche Leistung von heute auf morgen um ein Drittel gekürzt werden. Es hat sich am Aufwand, es hat sich an der Leistung nichts geändert, aber die Honorare werden um ein Drittel gekürzt. Da geht es nicht um einige wenige, sondern da geht es um eine sehr große Gesamtrelation.
Da habe ich von Ihnen nie etwas gehört. (Abg. Öllinger: Haben Sie einen Gesetzesvorschlag eingebracht?) Es gibt die Unterlagen. Herr Kollege! Sie können sich das vielleicht einmal anschauen, ebenso die Vereinbarungen mit den freien Mitarbeitern. Das ist ein Thema, das man behandeln muss. In dieser Sache muss die Regierung meiner Meinung nach unbedingt tätig werden. (Abg. Öllinger: Das steht aber heute leider nicht zur Debatte!)
Oder aber: technische Fehlentscheidungen, die beim ORF getroffen werden, Geldverschwendung bei den Ressourcen. Da werden seit einigen Jahren konsequent gewisse Betriebsmittel, zum Beispiel Übertragungswagen, Satellitenübertragungsfahrzeuge, nicht mehr qualifiziert erneuert. Die bestehenden Fahrzeuge werden wegen angeblich hoher Reparaturanfälligkeit oder wegen irreparabler Schäden nicht mehr instand gesetzt, sondern aus dem Bestand des ORF ausgeschieden und verkauft. Aber – jetzt kommt es! – für Übertragungen des ORF werden dann zum Teil dieselben ehemaligen ORF-Fahrzeuge, die vorher an Privatfirmen verkauft wurden, vom ORF von diesen Privatunternehmen angemietet. – Das sind Fakten, und da kann ich Ihnen auch gerne die entsprechenden Unterlagen zur Verfügung stellen.
Oder aber: Ein Satellitenübertragungsauto wurde nicht mehr repariert. Die Reparaturkosten hätten 4,3 Millionen Schilling betragen, das Fahrzeug wurde ausgeschieden. Jetzt wird ein Satellitenübertragungswagen von einem fremden Dienstleister angemietet, was Kosten in der Höhe von 7,5 Millionen Schilling verursacht. Das nenne ich Geldverschwendung, und gerade im technischen Bereich gibt es sehr viele Beispiele dieser Art.
Vielleicht sollte man sich auch einmal die Frage stellen, warum so viele Produktionen beim ORF ausgelagert werden. Der ORF hat das Know-how, der ORF hat die Infrastruktur, es gibt die Studios, das heißt, es gibt die Räumlichkeiten, es gibt das Personal, und es gibt die technische Ausrüstung. Warum kann der ORF nicht selbst produzieren, warum wird alles ausgelagert? Das kostet zum einen, zum anderen sind eigene Ressourcen vorhanden, die nicht genützt werden. Warum, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Sie heute plötzlich Ihre Liebe zum ORF entdeckt haben – aus Ihren Reden ging deutlich hervor, dass es Ihnen nur darum geht, wer Einfluss auf den ORF hat –, warum haben Sie sich nie mit diesen Themen auseinander gesetzt?
Und wenn wir bei der Einflussnahme sind, meine sehr geehrten Damen und Herren: Welche Politiker waren es denn, die immer die Fragen vorher bekommen haben? – Je nach Qualität des Politikers. Manche waren vielleicht nicht ganz so gut, die haben vielleicht bis zu vier Stunden vorher die Fragen bekommen. Da ging es aber ganz konkret um politische Fragen, damit sie sich vorbereiten konnten. (Abg. Eder: Sie haben auch die Antworten bekommen auf Ihre Fra