Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 80. Sitzung / Seite 193

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ist, wie Sie schon erwähnt haben, vorgesehen, dass 100 Millionen Schilling für neue Projekte im Lehrgangsjahr 2001/2002 bereitgestellt werden, eben für jene Bundesländer, in denen es diesbezüglich eine ungünstige Entwicklung gibt und in denen im Vergleich der Lehrstellen-Andrangszahlen mit den Zahlen über Lehrstellen gewisse Lücken zu verzeichnen sind.

Aber zusätzlich – Frau Kollegin, das ist im Ausschuss schon gesagt worden – sind noch 500 Millionen Schilling für jene Jugendlichen budgetiert, die keinen Arbeitsplatz finden. Dazu gehören auch diejenigen – da geht es um 400 Millionen Schilling –, die heute noch in Stiftungen untergebracht sind. Diese Stiftungen werden sozusagen auch versorgt. Sie laufen jetzt zwar aus, aber die Jugendlichen, die in diesen Stiftungen sind, werden ihre Ausbildung absolvieren. Wir sind der Meinung, dass Lehrgänge gegenüber Stiftungen der bessere Weg sind, und wir werden uns auch daran halten. (Abg. Silhavy: Aber wenn die Lehrplätze nicht da sind, Herr Kollege Dolinschek!)  – Bitte, was ist nicht da? (Abg. Silhavy: Wenn die Lehrplätze von der Wirtschaft nicht angeboten werden!)

Das ist der nächste Schritt, Frau Kollegin – danke für diesen Einwand. Selbstverständlich wird auch die Wirtschaft gefordert sein, die Ausbildung für die Jugendlichen sicherzustellen. Das ist der nächste Schritt. Aber wir helfen jetzt den Jugendlichen, über die Lehrgänge hinüberzukommen, um dann leichter einen Lehrplatz in der Wirtschaft zu finden. Mit den Lehrgängen ist nur der Anfang gemacht. Das ist der bessere Weg. Frau Kollegin, Nachbesserungen sind uns, wenn sie Verbesserungen darstellen, natürlich immer recht und sind auch zu begrüßen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

22.19

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Puttinger. – Bitte.

22.19

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Puttinger (ÖVP): Sehr geehrter Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die vorliegende Änderung des Jugendausbildungs-Sicherungsgesetzes ist zwar, formaljuristisch gesehen, nur eine relativ kleine Änderung, dennoch hat sie für unsere Jugendlichen eminente Bedeutung. Es geht, wie Sie wissen, um die wesentliche Verbesserung der Chancen unserer Jugend auf dem Arbeitsmarkt.

Auch die SPÖ hat das sehr gut erkannt. In ihrem Minderheitsbericht zum Bericht des Wirtschaftsausschusses zitiert sie den Präsidenten der Wirtschaftskammer Steiermark mit den Worten:

Wir können unseren Wohlstand nur halten, wenn wir alles tun, um die Qualifizierung und damit die Berufschancen unserer Kinder zu verbessern. – Zitatende.

Frau Silhavy! Ich komme jetzt auf Ihre Ausführungen zurück, weil Sie immer Zahlen nennen, die nicht richtig sind. – Wir hatten im August 2001 gegenüber dem Jahre 2000 einen Zuwachs an Lehrstellensuchenden zu verzeichnen. Die Zahlen vom September des Jahres 2001 zeigten jedoch bereits wieder ein erfreuliches Ergebnis, nämlich dass die Zahl der Lehrstellensuchenden niedriger war als im Jahre 2000, zugegebenermaßen nur um 28, aber immerhin niedriger. Und wenn die Zahl der offenen Lehrstellen um 477 gestiegen ist, so ist dies immerhin eine Steigerung um 14 Prozent. Frau Silhavy, das sollten Sie letzten Endes halt auch zur Kenntnis nehmen! (Abg. Silhavy: Das nützt aber den Jugendlichen, die keine Stelle haben, nichts!)  – Dazu komme ich noch!

Ich meine, dass man bei einer vernünftigen und korrekten Politik nur mit korrekten Zahlen arbeiten kann. Die SPÖ hat in ihrem Minderheitsbericht eine zu hohe und erschreckend negative Zahl an Lehrstellensuchenden genannt und diese dokumentiert. – Ich sage Ihnen: Sie wissen ganz genau, dass diese Zahl daraus resultiert, dass zu den tatsächlichen Lehrstellensuchenden die Arbeitslosengeldbezieher dazu gezählt wurden, die Jugendlichen aus den Auffangnetzen und jene Jugendlichen, die sich in Schulungen befinden, also all jene, die nicht sofort verfügbar sind. (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek. ) Warten Sie ein bisschen! Darf ich noch fertig reden?


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