Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 80. Sitzung / Seite 203

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Die Aufteilung beziehungsweise Zuteilung der Mittel wird nicht über das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft erfolgen, sondern über die Länder-AMS, kofinanziert durch die Länder. Wichtig ist sicherlich, dass die Mittel effizient eingesetzt werden. Wichtig ist auch, dass dann, wenn es einmal Fehlentwicklungen beim Angehen neuer Projekte gibt, diese erkannt werden und sofort eine Änderung herbeigeführt wird, was auch bereits in der Vergangenheit der Fall war.

Gut ist sicherlich, dass das sozialistische Modell nicht zum Tragen kommt; ich meine damit das sozialistische Modell der Vergangenheit, diese "Euroteam"-Sache, wo immerhin 118 Millionen Schilling, sehr geehrte Damen und Herren, ohne entsprechenden Verwendungsnachweis eingesetzt wurden. Und wenn ich es richtig im Kopf habe, sind dabei sechs oder sieben Lehrstellen vermittelt worden. – Es ist also nicht immer mit priesterlichem Segen verbunden, wenn ein Pfarrer dabei ist, insbesondere wenn es sich um den Herrn Stuhlpfarrer handelt.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich teile nicht die Meinung der Frau Abgeordneten Heinisch-Hosek, dass man da von Almosen sprechen könne. – Die Bundesregierung wird sicher keine Arbeitsplätze schaffen; die Bundesregierung kann lediglich unterstützend wirken – Arbeitsplätze jedoch werden durch die österreichischen Unternehmen, durch die Ausbildungsbetriebe geschaffen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Richtig ist, dass sich die Regierungsfraktionen zum dualen Ausbildungssystem bekennen, das sicherlich ein ausgezeichnetes ist, aber natürlich auch immer wieder einer Erneuerung, einer Adaptierung bedarf. Wir sind sicherlich auf dem guten Weg dazu. Wir wissen aber auch, dass der Lehrling von heute, dass derjenige, der einen Lehrplatz gefunden hat, der Facharbeiter von morgen ist, wie er in vielen Betrieben heute schon gesucht wird. Daher ist die Jugendausbildung mit besonderem Augenmerk zu bedenken. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

22.59

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Stummvoll. Er hat das Wort. (Abg. Dr. Khol: Drei Minuten, nicht fünf! – Abg. Dr. Petrovic: Zwei! Zwei reichen auch!)

22.59

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Stummvoll (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Riepl, ich habe ursprünglich eine "normale" Wortmeldung abgegeben – aber nach Ihrer Rede müsste ich jetzt eigentlich eine tatsächliche Berichtigung vornehmen. Nach Ihrer Aussage, dass in unserem Lande die Situation der Senioren schlecht, die Situation der Frauen schlecht ist und die der Jugend auch nicht viel besser, kann ich Ihnen nur empfehlen: Fahren Sie oft ins Ausland, Herr Kollege Riepl, und kommen Sie dann glücklich wieder zurück – glücklich, weil Sie sehen, wie gut es bei uns ist! (Beifall bei der ÖVP.)

Sie haben die Frage Welt- und Europameister angesprochen. – Kollege Hofmann hat bereits darauf hingewiesen, dass Österreich, was die Jugendarbeitslosigkeit betrifft, Vize-Europameister ist. In Seoul waren Österreicher Dritte weltweit – und beste Europäer. Das heißt, wir sind Europameister in der Qualität der Ausbildung und Vize-Europameister, was die Jugendbeschäftigung betrifft.

Meine Damen und Herren, das verdient Applaus für jene, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, was die Ausbildung betrifft: Das sind unsere Betriebe, unsere Ausbildner, das sind Zehntausende Menschen, die ihre Arbeitszeit, ihre Arbeitseignung und das Geld der Ausbildung unserer Jugend widmen.

Ich sage etwas, was ich auch schon im Ausschuss gesagt habe: Bitte lassen wir doch um Himmels willen die Kirche im Dorf! Natürlich kann es immer wieder da oder dort Kritik geben, gar keine Frage, aber andere Länder wären glücklich, wenn sie in einer solchen Lage wären, Europameister beziehungsweise Vize-Europameister zu sein.


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite