Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 81. Sitzung / Seite 21

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Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Puttinger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine Frage lautet:

103/M

Welche Maßnahmen setzt Ihr Ressort im Lichte der Ereignisse des 11. September 2001 – Terrorangriff gegen die USA – insbesondere im Bereich des Tourismus?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Mit der Erlaubnis des Präsidenten darf ich von einer Möglichkeit der Geschäftsordnung Gebrauch machen: Da seit kurzem eine Tourismus-Staatssekretärin, Frau Rossmann, für diesen so wichtigen Wirtschaftssektor zuständig ist, darf ich sie bitten, die Beantwortung dieser Frage vorzunehmen.

Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Mares Rossmann: Werter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir sind uns, glaube ich, einig darüber, dass sich auch der Tourismus seit dem 11. September neu definiert. Das Thema Sicherheit wird auch im Tourismus in Zukunft im Vordergrund stehen. Österreich als Destination im Naherholungsbereich – ich meine damit Anreise per PKW, Bus oder Bahn direkt aus den umliegenden Ländern wie der Bundesrepublik Deutschland, Schweiz oder Italien – wird in Zukunft auch große Chancen haben.

Eine zweite große Chance liegt im Bereich unserer Familienbetriebe. Wo fühlt man sich wohler und sicherer als im Urlaub bei der Familie? 85 Prozent unserer Betriebe befinden sich im Familienbereich mit nur bis zu vier Mitarbeitern. Das wurde bisher oft als Schwäche ausgelegt, ist aber jetzt unsere absolute Stärke. Daher bin ich sehr optimistisch, dass der Tourismus auch nach dem 11. September erfolgreich sein wird.

Wir haben dort, wo es Probleme gibt – sei es in der Reisebürowirtschaft oder auch in der Städtehotellerie – mehrere Maßnahmen mit Kurzarbeitszeitmodellen gesetzt. Wir haben ferner zusätzlich ein Marketingbudget bereitgestellt. Man muss wissen, dass bisher schon 80 Prozent des gesamten Marketingbudgets der "Österreich Werbung" in Nahmärkte gehen. Wir haben es noch einmal um 20 Millionen Schilling erhöht und wollen mit einer zusätzlichen Städteinitiative im Ausmaß von mehr als 5 Millionen Schilling eben diesem Trend, dass der Städtetourismus derzeit doch rückläufig ist, entgegenwirken.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter.

Abgeordneter Dkfm. Dr. Günter Puttinger (ÖVP): Frau Staatssekretärin, Sie haben festgestellt, dass Österreich eines der sichersten Länder ist – wir sind sehr froh darüber. Wie waren die Auswirkungen speziell auf den Urlaubs- und Kongresstourismus, Städtetourismus, und wie wird sich das für den Sommer auswirken? Hoffen Sie, dass es hier positive Aspekte geben wird und sich die arbeits- und finanzpolitische Situation der Fremdenverkehrswirtschaft wiederholt beziehungsweise positiv entwickelt?

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, Frau Staatssekretärin.

Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Mares Rossmann: Wir haben im Kongressbereich schon vor einem Jahr die Möglichkeit einer Haftungsgarantieübernahme geschaffen, die auch angenommen wurde, und wir haben damit den Kongress-Standort Österreich stärken können – übrigens als einziges Land in Europa neben den Niederlanden. Wir haben im Städtebereich aber auch mit zusätzlichen Marketingmaßnahmen reagiert, und wir haben der Reisebürowirtschaft unter die Arme gegriffen.

Ich bin sehr optimistisch, dass die zukünftige Wintersaison sehr erfolgreich sein wird. Wir hatten im letzten Jahr einen Rekordwinter, trotz mangelnder Schneelage, und wir haben jetzt schon


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