Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 128

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16.10

Abgeordneter Dr. Dieter Antoni (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Der Inhalt Ihrer Dringlichen Anfrage, aber auch die bisherigen Debattenbeiträge der Redner der Regierungsparteien machen für mich zwei Dinge deutlich: Erstens, dass Sie auch heute nicht über Bildung und die Zukunft der Bildung diskutieren wollen, sondern Sie wollen mit dieser Dringlichen vom Stillstand und vom Sparkonzept Ihrer Bildungspolitik ablenken, und zweitens, dass die SPÖ bei all ihren bildungspolitischen Vorhaben konsequent und engagiert immer für Chancengleichheit und Zukunftsorientiertheit im Bildungsbereich eingetreten ist.

Dazu, dass hier kritisiert und gesagt wurde: Da reden der Parteivorsitzende, der Klubobmann, die Bundesgeschäftsführerin und der Bildungssprecher von Bildung!, sage ich Ihnen: Das ist einmal mehr ein Zeichen dafür, dass die SPÖ die Bildungspartei in diesem Haus ist und dass sie Bildung ernst nimmt. (Beifall bei der SPÖ. – Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Schweitzer: Warum? Erklär das! – Abg. Schwarzenberger: Eine einzige Begründung!)

Lieber Kollege Schweitzer! Du hast gesagt: Schauen wir in die Vergangenheit! – Sehr gerne schaue ich ein bisschen in die Vergangenheit (Abg. Dr. Martin Graf: Einbildungspartei Österreichs!), und ich möchte hier mit ganz kurzen Blitzlichtern aufzeigen, was unter sozialdemokratischer Bildungsverantwortung im Bildungswesen geleistet wurde. (Abg. Mag. Schweitzer: Wenn der Cap geredet hat, hast du nichts mehr zu reden gehabt! Erinnere dich!) – Das ist ein großer Irrtum!

Ich beginne beim Schulbau: Wer hat in Österreich dafür Sorge getragen, dass in allen politischen Bezirken, auch in den ländlichen, ein bis drei Schulen gebaut wurden, in denen heute höhere Bildung vermittelt wird? (Abg. Dr. Khol: Minister Piffl-Percević!)

Wer hat die Schülerfreifahrt eingeführt? Wer hat das freie Schulbuch eingeführt? – Ein Meilenstein zur Erhöhung der Chancengleichheit für unsere Jugend!

Unter SPÖ-geführten Regierungen ist die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer von 68 000 auf 125 000 gestiegen! (Abg. Mag. Schweitzer: Das ist ja das Problem! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) Das führte dazu, dass wir heute in den Klassen weniger Schüler haben, dass wir motivierte Lehrer hatten, dass wir bessere Lernbedingungen hatten, dass die Chancengleichheit angehoben wurde.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Durch den Schulbau, aber auch durch die Abschaffung der Aufnahmsprüfung vor 30 Jahren ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler in höheren Schulen und in der AHS von 172 000 auf 306 000 gestiegen. Wir hatten damals 15,1 Prozent in höheren Schulen, die zur Matura geführt wurden, heute haben wir 32 Prozent. Das war ein enormer Beitrag zur Chancengleichheit!

Wer hat für Schulanfängerinnen und Schulanfänger, die Schwierigkeiten haben, die Vorschulklassen eingeführt? – Eine weitere Erhöhung der Chancengleichheit. Benachteiligte Schüler erhalten in diesen Vorschulklassen jene Ausbildung, mit der sie mit annähernd gleichen Chancen ihre Schullaufbahn starten können.

Wer hat damit begonnen, Integration in der Volksschule und Integration in den weiterführenden Schulen zu diskutieren, und natürlich gemeinsam mit dem damaligen Koalitionspartner ÖVP eingeführt? – Das waren und sind heute noch Beiträge zur Erhöhung der Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler mit Lerndefiziten, für Schülerinnen und Schüler mit Benachteiligungen.

Woher kam die Diskussion zur Berufsreifeprüfung? – Eine Chancenverbesserung für Lehrabsolventen. Auch das wurde in der vergangenen Regierungsperiode umgesetzt. Mehr Chancengleichheit für Jugendliche nach ihrer dualen Ausbildung!


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