Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 130

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von 120 000 auf 150 000, dann würden Sie alle im Schuldturm sitzen, dann könnten wir all das nicht mehr bezahlen!

Meine Damen und Herren! Ich möchte schon auch Folgendes klarstellen: Die Möglichkeiten für Strafen und Sanktionen wurden von uns nicht geschaffen. Wir suchen ein partnerschaftliches Modell an den Schulen.

Und die Integration in der neunten Schulstufe haben Sie verhindert, weil Sie uns die Zweidrittelmehrheit dazu verweigert haben, was ich sehr bedauere. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Einige Bemerkungen möchte ich auch noch klarstellen: Frau Kollegin Kuntzl hat gesagt: Drüberfahren und Maulkorb-Anlegen ist nicht unseres. – Meine Damen und Herren von der Opposition! Das ist auch nicht unseres!

Deshalb habe ich Sie alle eingeladen zu einer breiten und offenen Diskussion über die Weiterentwicklung der Universitäten – zu einem breiten Dialog! Ich ersuche Sie dringend, sich in diesen breiten Dialog einzubringen, mit Vorschlägen, mit Diskussionsbeiträgen.

Da hier von diesem Fax gesprochen wurde, das vom Stadtschulrat tatsächlich an alle Bezirksschulinspektoren gegangen ist: Sehr geehrte Damen und Herren! Ich arbeite mit meinen Landesschulratspräsidenten und mit der Frau Präsidentin in Wien gut zusammen. Ich habe sie angerufen und darauf aufmerksam gemacht, dass das keine gute Vorgangsweise ist. Daraufhin hat sie Order gegeben, das Fax wieder zurückzuholen. Aber das war schon an allen Schulen, und etliche Eltern haben sich bei mir darüber beschwert, dass sie in den Mitteilungsheften diese Aufforderung zum Unterschreiben erhalten haben. – Das war wirklich keine faire Vorgangsweise an unseren Schulen! Sie wissen das sehr genau. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Es ist auch gesagt worden, das neue Uni-Dienstrecht werde so vehement abgelehnt, und die Leute fürchten sich. Ich verstehe das nicht. Wir geben jenen, die jetzt im System sind, die gleichen Chancen wie jenen, die schon vorher drinnen waren. Das ist auch von allen verlangt worden – Verfassungsschutz! Wir haben aber dieses Dienstrecht unter dem Vorsitz eines SPÖ-Gewerkschafters ausverhandelt, und die Gewerkschaft hat unter dem Vorsitz dieses SPÖ-Gewerkschafters zugestimmt. (Abg. Auer: Da schau her!) Ich bitte Sie, das zur Kenntnis zu nehmen.

Wenn Sie sagen, dass wir so viele Studierende weniger haben, muss ich entgegnen: Die Scheininskribienten sind weggefallen. Wir haben zum ersten Mal realistische Zahlen. Ich weiß nicht, wieso Sie so daran hängen, dass man sehr viele Studenten hat, die sich nur zum Schein anmelden und dann nie zu einer Vorlesung gehen. Wissen Sie, was die Folge davon ist? – Die Folge davon ist, dass Österreich mit einer Studiendauer von 7,4 Jahren am Ende der OECD-Liste liegt. OECD-weit gibt es eine Durchschnittsstudiendauer von 4,7 Jahren. In Österreich sind es 7,4 Jahre! Das kommt davon, weil alle Scheinstudierenden einfach mitgezählt werden. Wir haben nun endlich realistische Zahlen, und wir werden endlich weltweit im Ranking eine bessere Position einnehmen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Eines möchte ich noch zurückweisen: Es ist hier wortgewaltig gesagt worden, 10-jährigen Kindern werde die Zukunft gebaut (Rufe bei der SPÖ: Verbaut!), es werden Sackgassen gebaut.

Meine Damen und Herren! Bitte desavouieren Sie doch nicht die Hauptschullehrerinnen und die Hauptschullehrer! (Abg. Schasching: Sie desavouieren die Hauptschulen!) Desavouieren Sie nicht die Hauptschulen, in denen das Beste gegeben wird, um die Kinder kindgerecht zu unterrichten! Bitte hören Sie doch endlich auf, die Hauptschulen schlecht zu machen!

Es gibt zwei Angebote: Hauptschulen und Gymnasien. (Abg. Dr. Jarolim: Sie sind eine Sackgassen ...!) Daneben gibt es noch die Sonderschulen. Die Schüler sollen in diejenige Schule gehen, die ihrem derzeitigen Entwicklungsstand entspricht. Durch die Durchlässigkeit im


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