Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 91. Sitzung / Seite 91

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Ich darf schließen mit Hermann Hesse, der in seinen "Stufen" so vieles niedergeschrieben hat, was mir auch wieder Hoffnung gibt:

"Wir wollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen."

Glück auf der Republik Österreich! Ich bin stolz, ein Österreicher zu sein. (Anhaltender Beifall der Abgeordneten der Freiheitlichen und der ÖVP, die sich von ihren Sitzen erheben. – Zahlreiche Abgeordnete begeben sich zu Abgeordnetem Haigermoser, um sich von diesem mit Handschlag zu verabschieden.)

13.08

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Abgeordneter Haigermoser! Auch ich möchte hier vom Vorsitz aus einige Worte an Sie richten. Ein herzliches Danke für das Engagement, das Sie in den letzten zwei Jahrzehnten in dieses Haus eingebracht haben, für die Kompetenz und auch für die vielen erfrischenden Beiträge, die manchmal, wie Sie selbst gesagt haben, spitz waren, die trotzdem viele Abgeordnete, auch jenseits der Parteigrenzen, nicht daran gehindert haben, Ihnen ihre Wertschätzung entsprechend entgegenzubringen. Wir wünschen Ihnen alles Gute. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Ing. Westenthaler. – Bitte.

13.10

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte an die Worte von Helmut Haigermoser anknüpfen und als Vertreter der noch jüngeren Generation auch klar feststellen, dass ich sehr froh bin, dass wir heute diesen Beschluss über die Entschädigungen für die Kriegsgefangenen auch der Westalliierten getroffen haben. Das ist nicht nur richtig, sondern auch eine Geste der Menschlichkeit. Ich bin froh darüber, dass es jetzt eine Vier-Parteien-Einigung gibt, das auch auf die Gefangenen des Ersten Weltkrieges auszuweiten. Andreas Khol wird den entsprechenden Antrag noch einbringen. Das ist gut so. Das kann man nicht oft genug unterstreichen, und das ist auch eine Geste, die wahrscheinlich weit über die Landesgrenzen Österreichs in ganz Europa gesehen und gehört wird. Und das ist gut für das Land, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich kann es mir aber selbstverständlich nicht verkneifen, meinem langjährigen Wegbegleiter, unserem lieben Kollegen, Freund, großen Parlamentarier Helmut Haigermoser noch ein paar Worte nachzurufen. Dies ist mir ein Bedürfnis. Helmut Haigermoser gehört – viele werden dies gar nicht wissen – mittlerweile 18 Jahre und 7 Monate diesem Haus als Mandatar an. Er ist seit über 35 Jahren aktiv in der Politik tätig und hat heute hier seine 345. Rede gehalten, was ziemlich beachtlich ist. Er war interimistischer Klubobmann, er war Klubobmann-Stellvertreter, und er war vor allem ein Allrounder hier im Haus. Er hat – dies erkennt man, wenn man sich seine Reden ein bisserl anschaut – quer durch alle Bereiche fungiert, in der Umwelt-, Familienpolitik, Rechnungshof, Wohnbau, die Wirtschaft war sein Herzensanliegen. Und er war vor allem in schwierigen Situationen immer wieder der Teamkapitän – und das erlaube ich mir ihm persönlich hier noch einmal zu sagen –, und zwar nicht nur hier im Parlament, sondern vor


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