Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 91. Sitzung / Seite 154

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nen – vorführen, gibt es eine Kinoinitiative im Werte von 145 000 €. (Abg. Dr. Pilz: Schön gelesen!)

Parallel dazu ist es meiner Meinung nach wichtig, ein Kinopublikum anzusprechen, das in Zukunft das Überleben unserer Kinos sichern kann. Kinder und Jugendliche sind nicht nur für die Filmindustrie eine interessante Zielgruppe, sondern haben auch im Sinne der Medienpädagogik und Medienerziehung mehr Aufmerksamkeit verdient. (Abg. Dr. Pilz: Schöner betonen! Nicht so schnell lesen!) Deshalb wurde dem in Fachkreisen anerkannten Verleih- und Kinobetreiber Filmladen für die bessere Verbreitung und Rezeption von Kinderfilmen eine zusätzliche Förderung von 145 000 € zuerkannt. (Abg. Dr. Pilz: Langsamer lesen! – Abg. Loos  – in Richtung des Abg. Dr. Pilz –: Schneller zuhören!)

Durch meine Initiative ist eine Studie in Gemeinschaft mit dem Filmproduzentenverband, der Wirtschaftskammer und dem Österreichischen Filminstitut in Ausarbeitung, die analog zum Vorbild der Schweizer Studie "Schweizer Filmbranche und Filmförderung: Volkswirtschaftliche Bedeutung und europäischer Vergleich" die österreichische Filmszene unter wirtschaftlichen Aspekten durchleuchten wird. (Abg. Dr. Pilz: Das war sehr schön betont!)

Der letzte Erfolg der österreichischen Filmschaffenden in Saarbrücken zum Beispiel soll zum Anlass genommen werden, auch festzustellen, dass Budget und Erfolg beziehungsweise Qualität nicht immer in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. (Abg. Dr. Pilz: Sie sehen, langsam lesen ist viel schöner!) Barbara Gräftner hat für ihren Film "Mein Russland" den Max Ophüls Preis erhalten. Diese Produktion ist ohne öffentliche Subvention zustande gekommen. Sie wurde im Rahmen der Filmakademie produziert. Ich sage aber gleich dazu, dass der alte Filmbeirat diese Produktion dreimal abgelehnt hat. Der alte Filmbeirat wurde noch in der schwarz-roten Koalition zusammengestellt. Damals war dafür der damalige Staatssekretär Wittmann zuständig. (Oh-Rufe bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Ich lade Sie gerne ein, den Dialog mit mir aufzunehmen, bei welchem es um den österreichischen Film geht. Meine Tür steht dafür Tag und Nacht offen. Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, habe ich bei mir nie erblickt! – Ich danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

17.30

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Wittmann. Die Redezeit beträgt 5 Minuten. – Bitte.

17.30

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Zunächst einmal: Die Beantwortung unserer Anfrage durch den Bundeskanzler hat eigentlich nichts anderes erbracht als das, was wir erwartet haben, nämlich völlige Ahnungslosigkeit und auch wirklich nicht einmal einen Ansatz eines Befassens mit der Materie. (Abg. Dr. Khol: Der Antragsteller! Völlige Ahnungslosigkeit der Fragesteller!)

Ich möchte feststellen: Sie haben in Ihrer Regierungserklärung behauptet, der Film sei zum Schwerpunktthema zu erklären. Ich kann Ihnen nur sagen: Alle Kulturschaffenden zittern vor einer Schwerpunkterklärung durch Sie. 38 Prozent Kürzung des Förderungsbudgets – 38 Prozent! Da lobe ich mir den Abgeordneten Westenthaler, der von vornherein gesagt hat: Wir halbieren das Kulturbudget! Er war wenigstens ehrlich.

Sie haben das auch gemacht, obwohl Sie gesagt haben, Sie erhöhen es, Sie setzen einen Schwerpunkt, Sie wollen, dass der Film entsprechend gefördert wird. Sie haben uns steuerliche Regelungen zur Eigenkapitalschaffung versprochen. Sie haben uns Venture- und Risikokapitalfonds versprochen. – Nichts ist geschehen! Zwei Jahre wurden wir vertröstet. Wir haben eine Enquete gefordert, diese wird Monat für Monat verschoben, weil Sie nicht in der Lage sind, irgendein Konzept zur Förderung der heimischen Filmwirtschaft anzubieten. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)


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