Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 42

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Weil Sie gesagt haben, die Freiheitlichen seien dagegen gewesen: Sie wissen, dass wir niemals gegen das Fachhochschulmodell waren. Wir waren gegen den Inhalt, der jetzt aber repariert wird, nämlich dagegen, dass man ganz einfach das Pferd von hinten aufgezäumt hat, dass man letztendlich kein Bakkalaureatsstudium auf Fachhochschulen im Jahre 1993 eingeführt hat, so wie wir es immer gefordert haben.

Es gehört an die Fachhochschulen, dort sollen in kurzer Zeit die besten Köpfe – nicht jeder Student muss gleich Wissenschafter werden – anwendungsorientiert für die Wirtschaft ausgebildet werden. Daher haben wir es sehr bedauert, dass im Jahre 1993 und auch in den Folge-Novellen das Bakkalaureat nicht eingeführt wurde, dass man es zuerst an der Universität eingeführt hat, wenn auch fakultativ.

Jetzt erst ziehen die Fachhochschulen nach und holen nach, was in den vergangenen Jahren leider versäumt wurde. Damit wird garantiert, dass es weiterhin eine Erfolgsgeschichte bleibt, und wir setzen damit eigentlich die Forderung der Freiheitlichen aus 1992/93 um. Das muss auch gesagt werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ein Wort auch zur A-Wertigkeit: In Kärnten gab es diesbezüglich bereits eine klare Aussage. Sie wissen ganz genau, dass dort das Fachhochschulstudium A-wertig ist. Aber Sie dürfen Folgendes nicht vergessen: Das gesamte Besoldungssystem, und zwar auch im öffentlichen Bereich, ist im Fluss. Man geht über zu Bezahlungen gemäß Arbeitsplatzbeschreibungen. Ich glaube, dass es ein falscher Weg wäre, heute, hier und jetzt ein altes Beamtenschema, zum Beispiel betreffend die A-Wertigkeit, in ein modernes Gesetz zu schreiben, da man sich im Beamtenbereich, im Vertragsbedienstetenbereich, im Besoldungsschema schrittweise zu einem moderneren Besoldungssystem hin bewegt. Wir wollen nicht etwas bereits Überkommenes in ein modernes Gesetz schreiben (Beifall bei den Freiheitlichen), sondern wir wollen im tertiären Bildungssystem und auch im Besoldungssystem im öffentlichen Dienst eine Neuordnung herbeiführen, die garantiert, dass die Besten auch bestmöglich bezahlt werden. Wir wollen, dass es auch in diesem Punkt endlich zu einem gerechteren System kommt. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

10.33

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Brinek. – Bitte.

10.33

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Ich halte, wie alle Vorredner vernehmen können, fest, dass es um ein Produkt geht, einen Sieg, der viele Väter hat. Zugegeben: Es gab eine schöne Entwicklung. Ich erinnere mich auch noch sehr gern und sehr gut daran, dass die wenigsten Zweifler an dieser Idee in den Reihen der ÖVP gesessen sind. Es war Bundesminister Busek, der diese Idee das erste Mal vorgestellt hat und nach und nach Zustimmung von Ihnen und vom Hohen Haus erlangt hat.

Warum sind die Fachhochschulen ein Erfolgsmodell? – Sie sind praxisorientiert, sie sind kompakt, sie sind gut strukturiert und sie bieten im Studienangebot insbesondere jenen Studierenden eine Möglichkeit, zu höherer Bildung zu gelangen, die sich gerne durch Vorstrukturierung leiten und "guiden" lassen. Das ist anders als an der Universität, und das soll auch so sein.

Ein Erfolgskriterium ist sicher das gute Arbeiten des Fachhochschulrates beziehungsweise die Konstitution des Fachhochschulrates. Ich denke auch, dass wir von schlanken und effizienten Strukturen, von Einrichtungen mit Behördencharakter lernen können – das Qualitätsprüfen, Nachfrageprüfen und so weiter –, nicht im Kopieren, sondern durch Schauen und Lernen, was für die Weiterentwicklung der Universität relevant ist. Das ist hier auch schon angesprochen worden.

Meine Damen und Herren! Die Nachfrage nach einem Platz in der Fachhochschule hat sich gut entwickelt. Sie reicht im Verhältnis zum Angebot von 2  :  1 bis zu 12  :  1. Es wäre falsch, jeder Nachfrage nachzukommen, und da erwarte ich mir vom Entwicklungsplan III, dass er Mög


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