Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 46

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Da das Land Vorarlberg damals keine Universität hatte, wurde dort das Technikum Vorarlberg gegründet, das in Form eines Kollegs ein erster Versuch einer Fachhochschule war. In intensiven Diskussionen mit dem damaligen Minister Busek und mit Unterstützung von zwei sehr innovationsfreudigen Professoren der Technischen Universität in Graz ist es dann gelungen, das Projekt Fachhochschul-Studiengänge umzusetzen, sie mit einem Fachhochschul-Studiengesetz zu schaffen.

Ich freue mich außerordentlich, dass die Fachhochschulen eine bildungspolitische Erfolgsgeschichte geworden sind, eine Erfolgsgeschichte, auf Grund welcher junge Menschen beste Ausbildung erhalten.

Die heutige Novelle bringt eine Weiterentwicklung zum Bologna-Prozess, bringt eine Weiterentwicklung zur europäischen Ebene, indem jeder Fachhochschul-Studiengang jedes Jahr mit 60 Anrechnungspunkten innerhalb des "European Credit Transfer System" gewertet wird. Es werden damit auch die Fachhochschulen in diesen europäischen Bildungsverbund mit Anrechnungspunkten hineingestellt.

Ich möchte noch zu einigen anderen Bereichen, die meine Vorredner angesprochen haben, Stellung nehmen. Es ist gesagt worden, dass wir die Entscheidung für den Standort dort belassen sollten, wo er ist.

Meine Damen und Herren! Ich muss Ihnen sagen: Er war bisher nirgends! Deswegen hat es auch Verwicklungen gegeben, und deswegen ist dann die letzte Entscheidung immer bei mir verblieben. Ich kann Ihnen versichern, dass diese Standortentscheidungen zu 99,9 Prozent in Übereinstimmung mit dem Fachhochschulrat geschehen werden.

Herr Kollege Niederwieser hat den Brief des Vorsitzenden des Fachhochschulrates Dr. Claus Raidl verlesen. Herr Kollege! Sie sehen daran, welche unabhängigen Fachleute ich in solche Positionen berufe, Leute, die ungeniert ihre Meinung allen Abgeordneten gegenüber kundtun können. Sie können ganz sicher sein, dass das auch beim Uni-Rat so sein wird.

Ich meine auch, dass die Verankerung der Fachhochschulkonferenz im Gesetz eigentlich das System von gestern wäre. Wir werden in Zukunft auch die Rektorenkonferenz in keinem Gesetz mehr verankert haben. Das sind wichtige Vereinigungen, die uns beraten, die Stellungnahmen abgeben. Ständig neue Gremien in Gesetzen zu verankern, das kann einfach nicht der Weg in die Zukunft sein.

Meine Damen und Herren! Fachhochschulen bieten eine praxisorientierte Berufsausbildung auf wissenschaftlicher Basis. Der Forschungsbereich wird durch ein Förderungsprojekt, das sich "Fachhochschule plus" nennt und das mit 500 Millionen Schilling dotiert wird und insgesamt 800 Millionen Schilling an Investitionen auslösen soll, ausgebaut.

Wir sind froh darüber, dass die Fachhochschulen von den jungen Menschen so gut angenommen werden. Ich danke aber auch Ihnen, dass Sie in dieser wichtigen Bildungsfrage mit der Regierung einen gemeinsamen Weg gehen. Ich werde alles daransetzen, dass wir auch bei den anstehenden Fragen, nämlich bei der Änderung des Schulorganisationsgesetzes und beim neuen Universitäts-Studiengesetz, diesen gemeinsamen Weg mit allen Parteien dieses Hauses fortsetzen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

10.51

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Posch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 8 Minuten. – Bitte.

10.51

Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ohne meine Vorrednerinnen und Vorrednern wiederholen zu wollen, möchte ich nur kurz erwähnen, dass die vorliegende Novelle zum Fachhochschul-Studiengesetz zwei Dinge neu regelt, nämlich erstens das dreistufige Studiensystem mit Bachelor, Master und Doktorat im Sinne der Bologna-Dekla


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