Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 95. Sitzung / Seite 52

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Heute konnten wir ja hier bereits hören, dass viel zu wenig der Industrie entsprechend ausgebildet wird und dass die Gefahr besteht, alles noch mehr zu verbürokratisieren, alles zu normen – und wir dann vielleicht in zehn Jahren feststellen müssen, dass die Fachhochschulen eine Entwicklung genommen haben, die an der Technik leider vorbeiging.

Die Aussagen des gestern hier neu vorgestellten Ministers für Infrastruktur Reichhold begrüße ich insofern, als dieser hier im Nationalrat gesagt hat, dass die Mittel für Forschung und Entwicklung erhöht werden müssen und dass er sich bemühen werde, diese Budgetmittel wieder auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu bringen. Das ist aber bitte das Eingeständnis, dass das angestrebte Nulldefizit auch da nicht unbedingt Gutes zur Folge hatte. Bundesminister Reichhold hat weiters betont, dass Teilbereiche in Wissenschaft und Forschung zusammenzuführen sind.

Frau Bundesministerin! Ich ersuche Sie hiemit, sofort und ehest möglich mit Ihrem Regierungskollegen diese Wissenschafts- und Forschungsbereiche zusammenzuführen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Grollitsch. )

Was den Fachhochschulrat anlangt, so haben wir in einem sehr gut strukturierten und klaren Bericht erfahren, dass Ausbildungsgänge möglichst zu konzentrieren sind, um für den Bereich Wissenschaft und Forschung gute Voraussetzungen zu schaffen. – Auch ich teile diese Meinung voll.

Meine Damen und Herren! Es ist auch im Sinne des "Erfinders" der Fachhochschulen gewesen, Fachhochschul-Studiengänge nicht nur – wie das etwa bei den Universitäten der Fall ist – an zentralen Orten anzubieten, sondern auch an vielleicht etwas "dislozierten" Plätzen; einer der Kollegen sagte: "am flachen Land, in der weiten Ebene".

Frau Bundesministerin, genau darum ersuche ich Sie auch! – Frau Abgeordnete Mikl-Leitner, die ja in Niederösterreich ein diesbezügliches Aufgabengebiet hat, hat ja eigentlich auch diese Forderung gestellt, zwar nicht so direkt, aber das war doch herauszuhören. – Dazu, Frau Abgeordnete, möchte ich Ihnen schon noch sagen: Denken Sie doch auch einmal daran, warum es nicht in Niederösterreich nördlich der Donau einen Fachhochschul-Studienlehrgang gibt! Gibt es denn dort keine Wirtschaftszweige?! Warum können in Niederösterreich nördlich der Donau keine jungen Menschen in einer Fachhochschule ausgebildet werden, weil es eben eine solche dort nicht gibt?

Schlussendlich kann aber gesagt werden, dass hiemit ein gutes Ergebnis für die Fachhochschul-Studienlehrgänge erzielt werden kann. – In Bezug auf Evaluationsergebnisse, die bis jetzt nicht veröffentlicht wurden, wäre es höchst an der Zeit, diese bekannt zu machen.

Abschließend: Gehen wir es an, für unsere jungen Menschen erleichterte Zugänge zu dieser Ausbildungseinrichtung zu schaffen! (Beifall bei der SPÖ.)

11.15

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Papházy. – Bitte.

11.15

Abgeordnete Dr. Sylvia Papházy, MBA (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Wir haben es ja in der vergangenen Stunde hier gehört: Die Geschichte der Fachhochschulen ist eine Erfolgsgeschichte; der Bedarf der Wirtschaft an deren Absolventen ist gegeben.

Diese Novelle des Fachhochschul-Studiengesetzes macht Sinn, auch aus Gründen des internationalen Kontextes, Stichwort: Bakkalaureat, ECTS – und macht auch Sinn, weil wir ja jetzt Erfahrungen mit dieser neuen Bildungsinstitution haben.

Laut Fachhochschul-Entwicklungsplan des Bundes sollen bereits in den Jahren 2004/2005 21 000 Studienplätze zur Verfügung stehen; im Jahre 2010 soll bereits jeder dritte Studierende


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