Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 97

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Zwei Mal Olympische Winterspiele in Innsbruck haben, wie ich meine, Österreich als Wintersportland Nummer eins positioniert; auch heute profitieren wir noch von Olympischen Spielen, die vor 25 Jahren in unserem Lande stattgefunden haben.

Ich erinnere mich beispielsweise daran, wie ich damals als Jugendlicher in der Eishalle in Innsbruck war und mir mit rund 20 Zusehern ein Eishockeyspiel angeschaut habe. Heute verfolgen ein Eishockeyspiel 10 000 Zuschauer. Damals gab es darüber einen Bericht von einigen wenigen Minuten Länge im Fernsehen – heute gibt es stunden-, ja tagelange Live-Übertragungen. Über die letzten Olympischen Winterspiele wurde in über 160 Staaten der Welt berichtet; das ist eine Reichweite von über 80 Prozent aller Staaten dieser Welt, in denen über die Olympischen Winterspiele berichtet wurde. Allein diese Zahlen zeigen, wie sehr wir auch gerade aus touristischer Sicht unser Land wiederum in den Mittelpunkt stellen sollten.

Salzburg und Tirol bieten sich geradezu ideal an, Olympische Winterspiele zu veranstalten; ebenso diese Kombination von Kultur und Gastlichkeit sowie die bereits bestehende Infrastruktur. Man muss bedenken, dass Österreich schon jetzt als europäisches Wintersportland Nummer eins über eine hohe Dichte an verschiedenen Veranstaltungsstätten verfügt und daher dann wirklich nur mehr minimale Eingriffe in die Natur erforderlich wären.

Man sieht also, meine Damen und Herren, Österreich ist mit Wintersportveranstaltungen auch in den letzten Jahren sehr gut gefahren. Denken wir doch etwa nur an die Region Arlberg, in der vergangenes Jahr Weltmeisterschaften im alpinen Skilauf abgehalten wurden. In dieser Region ist im heurigen Jahr – trotz bereits sehr hoher Nächtigungszahlen in der Vergangenheit – noch einmal eine Steigerung der Nächtigungszahlen um 15 Prozent zu verzeichnen, woran man also klar erkennen kann, welche Bedeutung derartige Veranstaltungen haben.

In der Tourismusbranche müssen wir uns in den nächsten Jahren, und zwar auf Grund rückläufiger Nächtigungszahlen im Sommer, eben gerade auch für diese Jahreszeit etwas überlegen und uns ganz speziell darauf konzentrieren. Winterspiele bieten uns für den Winter die Gelegenheit, entsprechende Nächtigungszahlen zu erreichen und vielleicht frei werdende Mittel vermehrt in den Sommertourismus zu stecken. Natürlich müssen wir aber auch für das Sommer-Urlaubsland Österreich auch im Winter Werbung machen.

Auch wenn es hiefür breite Befürwortung gibt, ist es doch so, dass – was mir sehr Leid tut – die grüne Fraktion da heute nicht mitgeht. Ich glaube aber, dass wir nur dann echte Erfolgsaussichten auf Austragung der Olympischen Winterspiele 2010 in unserem Lande haben, wenn die gesamte Bevölkerung – und dazu zähle ich in erster Linie auch die Volksvertretung, den Nationalrat als beispielgebend – ohne größere Einschränkungen hinter dieser Aktion steht. Wir müssen, um Erfolg zu haben, wirklich gemeinsam an diesem Ziel arbeiten, worum ich hiemit auch alle bitten darf.

Die Kolleginnen und Kollegen von den Grünen möchte ich ersuchen, sich doch eines anderen zu besinnen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

14.11

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schwemlein. – Bitte.

14.11

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Kollege Schweisgut hatte vollkommen Recht, als er soeben die Abhaltung von Olympischen Spielen in unserem Lande mit der großen Bedeutung derselben für die Freizeit- und Tourismuswirtschaft Österreichs gleichgesetzt hat.

Ich habe allen meinen Vorrednerinnen und Vorrednern sehr genau zugehört, und ich möchte daher sagen: Wichtig ist es, dass nicht nur wir hier herinnen die Appelle zu gemeinsamer Vorgangsweise hören und mitnehmen, sondern dass wir diesen Appell zu einer gemeinsamen Vorgangsweise auch hinaustragen, denn ganz werde ich das Gefühl nicht los, dass nach wie vor die Olympia-Bewerbung Salzburgs für 2010 ein bisschen als "Ersatzparkett" für politische


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