Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 98

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Eitelkeiten herhalten soll. Und dazu ist dieses Anliegen doch viel zu schade, und zwar deshalb, weil Österreich dadurch die große Chance und Möglichkeit hat, seine einmaligen Ressourcen nicht nur für den Sport zur Verfügung zu stellen, sondern diese einmaligen Ressourcen mit einem solchen Ereignis auch weltweit bekannt zu machen.

Tatsache ist, dass es gerade im Bereich der Freizeit- und Tourismuswirtschaft in den nächsten Jahren zu sehr großen Veränderungen kommen wird, dass die Besucherströme eine gewaltige Veränderung erfahren. Und Tatsache ist weiters, dass Österreich in den vergangenen Jahren Verluste auf dem Tourismusmarkt zu verzeichnen hatte. Unser aller Aufgabe muss es daher sein, diesen negativen Trend zu stoppen.

Egal, ob Österreich, ob Salzburg den Zuschlag bekommt oder nicht – das sage ich ganz offen –: Unsere erste und wichtigste Chance beziehungsweise Aufgabe ist eine professionelle, weltweite Bewerbung. (Allgemeiner Beifall.)

Die "Marke Österreich", die "Marke Salzburg, Kitzbühel, Tirol" in die Welt hinauszutragen und bekannt zu machen, die Einzigartigkeit dieser Region vorzustellen, ist unsere große Chance und Herausforderung. Daher ist es sinnvoll und wichtig, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, ist es notwendig, die gesetzlichen Grundlagen hiefür zu beschließen, aber den "Rest", alles andere – ich denke, da sollten wir einer Meinung sein – sollten Profis machen. Die Profis der Tourismuswirtschaft, die Profis für Infrastruktur, all das, was man eben braucht, sollen das Weitere übernehmen, denn nur sie kennen die Besonderheiten des Marktes, kennen die Notwendigkeiten, wie Österreich erfolgreich dargestellt werden kann. Mir blutet nach wie vor das Herz, wenn ich daran denke, dass die Bewerbung für das Jahr 2006 – 250 Jahre Mozart und Olympia! – nicht funktioniert hat, denn das hätte eine Einmaligkeit dargestellt, die es bei Olympischen Spielen wirklich noch nie gegeben hätte.

Was ich mir erhoffe und erwarte, ist, dass aber die Bewerbung für 2010 – die Frau Vizekanzlerin hat das bereits angesprochen – auch dazu genutzt wird, die Kultur Österreichs und den Sport in enger Verbindung darzustellen, denn das sind unsere Stärken, und diese müssen wir noch mehr hervorkehren und unterstreichen.

Meine Damen und Herren! Es genügt nicht, wenn wir wissen, welche Qualität unser Land da hat, sondern das muss allen Menschen dieser Erde bewusst gemacht und vor Augen geführt werden, sodass eben alle neugierig werden und sich sagen: Wir reisen nach Österreich!

Die erste Reaktion auf diese Bewerbung war, meine Damen und Herren, gleich ein Streit innerhalb der Bezirke Salzburgs, wer was bekommt beziehungsweise eben nicht. Ich habe mich damals ganz bewusst aus dieser Diskussion herausgehalten, und zwar deshalb, weil ich mir gesagt habe: Ob ein Veranstaltungsort im Bezirk St. Johann, ist gleich Pongau, liegt – oder im Pinzgau, ist doch relativ gleich; das ist einem Japaner oder Amerikaner doch völlig egal!

Das Entscheidende ist doch, dass wir die Olympischen Spiele 2010 bekommen, und das Entscheidende ist, dass wir Olympische Spiele sportlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich bestmöglich nutzen. Zur Zusammenarbeit dazu lade ich Sie alle ein, meine Damen und Herren, damit unsere Bewerbung letztendlich zum Erfolg führt. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Freiheitlichen.)

14.17

Präsident Dr. Werner Fasslabend: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Kopf. – Bitte.

14.17

Abgeordneter Karlheinz Kopf (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Von Vorrednern wurde ja bereits ausführlich darauf hingewiesen, welche Bedeutung Großveranstaltungen im Sport eben gerade für den Sport in einem Land haben: als Vorbildwirkung, als Animation auch für andere Sporttreibende beziehungsweise Noch-nicht-Sporttreibende. Vereinzelt wurde hier auch angesprochen, welche Bedeutung Großveranstaltungen auch für das wirtschaftliche Umfeld rund um diese Veranstaltungen, aber auch weit darüber hinaus haben.


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