Je länger die Berufsunterbrechung zur Kinderbetreuung dauert, desto schwieriger wird die Rückkehr ins Berufsleben. Die SPÖ setzt sich daher für umfassende Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen ein, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Notwendig sind Schulungen zur Weiterqualifikation, aber auch Umschulungen in neue Berufsfelder.
Besonders wichtig dabei ist eine umfassende persönliche und individuelle Beratung, um sich nach längerer Berufsunterbrechung am Arbeitsmarkt neu orientieren zu können. Nur eine gute Mischung aus Weiterbildung und persönlicher Beratung kann eine hohe Erfolgsquote beim Wiedereinstieg garantieren.
Die SPÖ setzt sich weiters für Online-Kurse als wichtiges Zusatzangebot ein, die von zu Hause absolviert werden können. Lernen über das Internet ermöglicht den Frauen, sich bereits frühzeitig in der Karenz weiterzubilden und sich die Zeit dafür frei einzuteilen. Diese Online-Kurse könnten von Betrieben aber auch von Weiterbildungseinrichtungen angeboten werden.
Die SPÖ fordert, dass Frauen bereits während der Karenz die Möglichkeit haben, an innerbetrieblichen Schulungen teilzunehmen. Die Betriebe sind gefordert, sich um die Schulung ihrer Mitarbeiterinnen auch während der Karenz zu kümmern. Der Vorteil liegt für beide Seiten klar auf der Hand: Die Frauen bleiben mit den Firmenabläufen vertraut und verlieren nicht den Kontakt zu den KollegInnen. Die Unternehmen gewinnen nach dem Wiedereinstieg eine Mitarbeiterin zurück, die ihre Aufgaben ohne weitere Einschulung sofort wieder übernehmen kann.
Die SPÖ setzt sich für flächendeckende, qualitativ hochwertige Kinderbetreuungseinrichtungen in ganz Österreich ein. Besonderes Augenmerk ist auf den Ausbau der Betreuung von unter 3-Jährigen zu legen. Für 240 000 Kinder unter drei Jahren gibt es in Österreich derzeit nur 18 500 Betreuungsplätze.
Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen an die Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden. In Zukunft soll sich keine junge Frau in Österreich mehr um das Wohl ihrer Kinder sorgen müssen, wenn sie arbeiten gehen will.
Das von der blau-schwarzen Bundesregierung eingeführte Kindergeld setzt Anreize für längere Berufsunterbrechungen. Ohne umfassenden Kündigungsschutz wird das Kindergeld allerdings zu einem Schleudersitz ohne Fallschirm. Daher setzt sich die SPÖ dafür ein, dass der Kündigungsschutz an die Bezugsdauer des Kindergeldes angepasst wird (30 Monate), um den Frauen das Rückkehrrecht auf den Arbeitsplatz zu garantieren.
Mitbestimmung bei der Arbeitszeit ist laut einer Erhebung der Bundesarbeiterkammer die wichtigste Forderung von Frauen mit Betreuungspflichten. Die Erfahrung zeigt: Dienstpläne, die in enger Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen entstehen, führen zu höherer Motivation und Arbeitszufriedenheit.
Das Recht auf Teilzeit bis zum Schuleintritt des Kindes muss gesetzlich festgeschrieben werden. Gleichzeitig muss aber ein Rückkehrrecht auf einen Vollzeitarbeitsplatz vorgesehen sein. Die SPÖ spricht sich für ein partnerschaftliches Modell in der Erziehungsarbeit aus. Dieser Rechtsanspruch soll nicht nur geblockt, sondern nach Bedarf in Anspruch genommen werden können.
Frauen wollen Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind so zu gestalten, dass dies möglich ist. Die SPÖ wird dafür sorgen, dass Kind und Karriere vereinbar sind. Das muss in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein.
4. Verbesserung der beruflichen Qualifikation
Spätestens ab dem 40. Lebensjahr muss in das berufliche Wissen und Können von ArbeitnehmerInnen investiert werden, damit diese ihre Beschäftigungsfähigkeit im Alter nicht aus Gründen veralteter Qualifikation verlieren. Die Verlängerung des Verbleibes im Erwerbsleben zählt zu den zentralen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Anforderungen der EU, der Europäische Rat von Stockholm hat den Mitgliedstaaten das Ziel vorgegeben die Erwerbsquote der