nehmen, die in Österreich investieren, diese Investition in Wien und nirgendwo anders getätigt! (Beifall bei der SPÖ.)
Sie haben die Frauenbeschäftigung angesprochen: Von 100 Frauen sind 72 in Wien beschäftigt, im Bundesdurchschnitt 55. – Wer hat jetzt die bessere Arbeitsmarktsituation für Frauen: der Bund oder Wien? (Beifall bei der SPÖ.)
Wenn Sie den Rückgang bei den Arbeitsplätzen in Wien ansprechen, dann sollten Sie nicht vergessen, dessen Ursache zu erwähnen: Wer hat denn Personaleinsparungspläne beim Bund, bei der Bahn, bei der Post, bei allen verstaatlichten Unternehmen vorgenommen: Wien oder diese Bundesregierung? (Abg. Parnigoni: Die Ursache? – Der Herr Schüssel!) Die schwarz-blaue Bundesregierung war es! (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ.)
Herr Bundeskanzler! Sie haben hier verlauten lassen, dass eine Konjunkturbelebung stattfinden wird. Am Schluss Ihrer Rede haben Sie jedoch gemeint, dass es einen Konjunkturknick gebe. Seit dem Vorjahr ist tatsächlich ein Konjunkturknick feststellbar. Am 12. September des vorigen Jahres fand jene Sitzung statt, in der wir bei Ihnen mit den Wirtschaftsforschern zusammengesessen sind und bei der festgestellt wurde, dass ein Gegensteuern mehr denn je erforderlich ist.
Zu diesem Zeitpunkt wurde von Ihnen jedoch noch geleugnet, dass es einen Konjunktureinbruch gibt. (Abg. Dr. Cap: So war es! – Abg. Dr. Khol: Die Rezession hat es nicht gegeben!) Unsere Meinung hat sich leider – ich betone: leider! – bewahrheitet. Es geht nun meiner Meinung nach darum, Gegenmaßnahmen zu setzen.
Der Präsident der Wirtschaftskammer hat das erkannt. Er hat erst vorgestern oder gestern gesagt, dass man mehr in die Ausbildung investieren muss.
Es ist ja interessant, dass jene Gruppe, die sich jahrelang dagegen gewehrt hat, gerade in die Jugendausbildung – auch im Zuge staatlicher Unterstützungen – zu investieren, jetzt gerade dieses Thema anspricht. Herr Leitl hat Recht: Es muss mehr für die Ausbildung von Jugendlichen getan werden, als nur nach 20 000 zusätzlichen Fachkräften zu rufen, was gleichzeitig mit dem Schließen von Lehrwerkstätten oder dem Entlassen von Ausbildnern erfolgt. (Abg. Dolinschek: Da hat er vollkommen Recht!) – Das kann nicht das Ziel sein! (Beifall bei der SPÖ.)
Herr Bundeskanzler! Sie haben die Abfertigung angesprochen – sicherlich ein Jahrhundertprojekt. Ich bin froh, dass es hier wahrscheinlich gelingen wird, eine gemeinsame Lösung zu finden. (Abg. Ing. Westenthaler: Aber erst in der neuen Regierung!) Einen Ansatz möchte ich aber gleich hinzufügen, da Sie von Verwaltungskostenreform gesprochen haben: Ich bin nur froh, dass nicht das gekommen ist, was in der Regierungserklärung steht, denn das wäre nicht die optimale Lösung gewesen. (Beifall bei der SPÖ.)
Sie haben die Verwaltungskosten angesprochen. Herr Bundeskanzler, tragen Sie mit dazu bei, dass die Verwaltungskosten bei den Mitarbeitervorsorgekassen nicht 3,5 Prozent und mit den Barauslagen sogar mehr betragen, sondern dass so wie bei den Krankenkassen ein wirklich einschränkendes Konzept vollzogen wird, denn das sichert den Leuten in Wirklichkeit einen höheren Ertrag, als er jetzt in diesem Konzept vorgesehen ist.
Wir erleben Kündigungen und den Wegfall von Arbeitsplätzen. Denken Sie an Semperit! In wenigen Tagen werden sich mehr als 1 000 Beschäftigte von Semperit die Frage stellen: Wo ist mein zukünftiger Arbeitsplatz? (Abg. Jung: Wer hat denn das angefangen? – Abg. Ing. Westenthaler: Wer hat denn Semperit verkauft?) Was tun Sie dagegen, außer Zahlen zu zitieren? – Schaffen Sie Arbeit in diesem Bereich, dann haben Sie das Recht, zu kritisieren! (Beifall bei der SPÖ.)
Sie haben die Bauwirtschaft angesprochen: Wie schaut es denn mit den Bemühungen bei der Bauwirtschaft aus, die Arbeitsstiftungen Wirklichkeit werden zu lassen? Wie hoch ist denn die Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft? Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin über