Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 168

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können. Wenn Sie von den Regierungsparteien das nicht nachvollziehen können, kann ich Sie nur bedauern. (Beifall bei der SPÖ.)

18.30

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Frau Abgeordneter Silhavy verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Manfred Lackner, Kolleginnen und Kollegen ist ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Povysil. – Bitte.

18.30

Abgeordnete Dr. Brigitte Povysil (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Die meisten Menschen der EU erkranken zumindest einmal in ihrem Leben an einer Infektionskrankheit. Übertragbare Krankheiten machen nicht an Staatsgrenzen Halt und können sich blitzschnell ausbreiten, wenn sie nicht bekämpft werden. Ich zitiere aus dem Epidemiologie-Bericht der EU:

"Die Mobilität der Bevölkerung, die Migration und die Globalisierung sowie Umweltveränderungen begünstigen die rasche Ausbreitung von Krankheiten, die in der EU bis jetzt selten auftraten."

Schutzimpfungen, meine Damen und Herren, gehören zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Im Regelfall werden alle Geimpften vor einer Krankheit geschützt. Außerdem können Krankheiten, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, wie zum Beispiel Kinderlähmung, Hepatitis, Masern, Keuchhusten, bei einer anhaltenden und regelmäßigen Durchimpfung eliminiert werden. Besonders wichtig ist dabei aber, dass die Impfung bereits im Säuglingsalter als Grundimmunisierung beginnt. Impfkomplikationen stehen in keiner Relation zum Nutzen, der sich durch das Gar-nicht-Auftreten einer Infektion durch eine Grundimmunisierung, also eine Impfung im Säuglingsalter, ergibt.

Weltweit große Gefahren ergeben sich aber ganz im Gegensatz dazu durch das Wiederaufflackern von Epidemien oft schon totgeglaubter Krankheiten wie zum Beispiel der Pocken, der Tuberkulose – eine Zunahme ist vor allem in den Oststaaten zu verzeichnen – oder auch der Kinderlähmung, die noch immer nicht ausgerottet ist. Das Ziel des WHO-Programms, 2002 die Kinderlähmung ganz auszurotten, konnte nicht ganz erreicht werden, aber immerhin ist die Anzahl der Erkrankungen von 2 599 im Jahr 2000 auf unter 500  im Jahr 2001 zurückgegangen. Eine Weiterimpfung in diesem Bereich ist daher unbedingt notwendig.

Noch nicht so lange, aber noch sicherer wird nun geimpft mit dem Poliototimpfstoff IPV, der dazu verwendet wird. Der Vorteil dieses Totimpfstoffes gegenüber dem alten Impfstoff ist, dass er bei Kindern angewandt wird und gleich eine Sechsfachimpfung impliziert. Das heißt, Kinder können damit gegen Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Grippe, Hepatitis und Kinderlähmung geimpft werden.

Dieses Gesetz beziehungsweise dieses Weglassen eines veralteten Gesetzes ist eine Initiative gegen die Gesetzesflut. Das heißt, wir schaffen etwas ab, das nicht mehr notwendig ist, und wir wenden uns einer wichtigen und neuen Innovation gerade bei den Impfungen zu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand dem nicht zustimmen kann. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

18.33

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Lapp. – Bitte.

18.33

Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Ich bedanke mich bei meiner Vorrednerin dafür, dass sie uns ganz genau aufgelistet hat – weil das ja ihre Profession ist –, welche Maßnahmen, welche Veränderungen es im Impfbereich gibt. Natürlich stimmen wir dem zu. Ich wünschte, das wäre schon vor ein paar Jahren geschehen, dann hätte ich mir mit meinen Kindern einige anstrengende Arztbesuche


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