dass das auf eine Verzögerungstaktik hinausläuft, und das finde ich eigentlich sehr schade. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Mich würde auch interessieren, was Sie, Herr Bundesminister Haupt, zu diesem Thema sagen. Was sagen Sie zu der Errichtung von gentechnikfreien Zonen? Wann werden Sie die diesbezügliche Studie in Auftrag geben?
Herr Staatssekretär! Sie selbst haben vor wenigen Wochen in Linz eine Studie zu diesem Thema vorgestellt. Das heißt, dass es offensichtlich doch gewisse Kräfte in der Bundesregierung gibt, die auf dieses Ziel hinarbeiten. Mich würde auch interessieren, wie aus Ihrer Sicht die Perspektive ist: Wann wird etwas umgesetzt, und wann wird es endlich auch auf Bundesebene konkrete Schritte in diese Richtung geben?
Meine Damen und Herren von der ÖVP! Mich würde interessieren, wann Sie endlich die Gentechnikfreiheit in Österreich auch als Chance erkennen. Wie Sie wissen, sind 90 Prozent ... (Abg. Donabauer: Hören Sie auf zu träumen!) – Herr Kollege Donabauer, ich träume nicht! Sie wissen offensichtlich nicht, dass es in der österreichischen Landwirtschaft eine sehr gute Grundvoraussetzung für diesen Bereich gibt. Wir hatten in Österreich noch keine Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen und auch keine Neuzulassung von gentechnisch veränderten Produkten. Unsere Konsumenten und auch unsere Bauern lehnen das ab. (Abg. Donabauer: Hören Sie auf zu träumen!) Wenn Sie das als Traum bezeichnen, dann kann ich nur sagen, dass diese Ihre Sicht völlig realitätsfremd ist. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Ich finde es sehr bedauerlich, dass Sie da noch zögern, weil das, wie ich meine, auch eine große Marktchance für die österreichischen Bauern sein kann. (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ und den Grünen.) Diese Weichenstellung müssen wir jetzt vornehmen, denn in ein, zwei, drei Jahren ist es vielleicht zu spät. Wir haben mit der Europäischen Union ein Umfeld, das eben nicht gentechnikfrei ist. Wir haben Probleme im Saatgutbereich, wir haben Probleme im Futtermittelbereich, und daher müssen wir uns, wenn wir die Gentechnikfreiheit in der österreichischen Landwirtschaft erhalten wollen, jetzt überlegen, wie wir die Weichen stellen wollen, sodass wir das auch in fünf Jahren noch haben.
Das betrifft genau das Problem mit dem Zuwarten, was mich an der Strategie der ÖVP ein bisschen ärgert. Wenn wir jetzt zuwarten, dann werden wir in zwei, drei Jahren vor vollendete Tatsachen gestellt sein. Wir werden die Gentechnik in allen Bereichen haben, und dann werden Sie uns mit Recht sagen: Na ja, jetzt können wir nichts mehr tun, jetzt ist es zu spät! Doch jetzt sagen Sie: Wir können noch nichts tun, weil wir zuerst Studien machen und das Ergebnis der Untersuchungen abwarten müssen. – Das ist eine Art Doppelmühle, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Herr Minister Molterer sprach hier von Chancen, die die Gentechnik in Zukunft bringen kann. Dazu muss ich sagen: Diese Chancen sehe ich jetzt nicht am Horizont. Gehen wir einmal vom hypothetischen Fall aus, dass es so sein könnte, dann kann man sich nachher immer noch überlegen, wie man das einbaut. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, hier zu handeln, und der dauert nicht mehr lange, jetzt haben wir eine Chance und ... (Abg. Ing. Westenthaler: Ein Zeitpunkt ist immer sehr kurz!) – Herr Kollege Westenthaler! Ich weiß nicht, aber offensichtlich erheitert Sie dieses Thema besonders; vielleicht sollten Sie dieses Thema ein bisschen ernster nehmen. Es gibt Gott sei Dank auch in Ihrer Fraktion ein paar Menschen, die in diese Richtung arbeiten wollen. Für Sie ist das offensichtlich nur eine lustige Unterhaltung nach 19.00 Uhr am Abend. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Ing. Westenthaler: Sie müssen zugeben, dass ein Zeitpunkt nicht lange dauern kann!)
Eine gentechnikfreie Zone wird uns mit Sicherheit nicht in den Schoß fallen, dafür werden wir etwas tun müssen, dafür werden wir ein paar Weichen stellen müssen, und ich hoffe, dass es dazu noch weitere Anträge und einen weiteren Konsens geben wird, der über diesen Antrag, den wir heute hier beschließen und den ich wirklich nur als einen ersten Schritt und als einen Anfang sehen kann, hinausgeht.