Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 207

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in den Anträgen der Grünen erstaunlich. Ich würde mich freuen, könnten wir solche Worte einmal in einem Drogen-Papier von Ihnen finden! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Fischer übernimmt den Vorsitz.)

Herr Pirklhuber, hören Sie jetzt zu! Ich habe im Zuge meiner Vorbereitungen natürlich auch die Grüne Bildungswerkstatt via Internet befragt, um zu sehen, was dort drinsteht; ich bin durchaus lernfähig. Dort gibt es einen sehr interessanten Aufsatz, der überschrieben ist mit "Sinn und Widersinn einer ‚kollektiven Psychose‘ – Die irre Angst vor dem Rinderwahn". Herr Pirklhuber, ich hoffe, Sie haben das gelesen. Dort schreibt Ihr Vertreter – ich zitiere wortwörtlich –:

"Eine Art ‚kollektive Psychose‘ scheint die Bürger zu erfassen. Sie beruht auf der Überzeugung, dass das Verhältnis Mensch – Natur immer mehr entartet."

Er kommt auf der letzten Seite zu dem Schluss (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Das zeigt, wie weit wir denken!): "Damit aber diese ‚Funktion‘ der kollektiven Psychose" – man höre! – "wirksam werden kann, darf man sich nicht mit einer Antwort aus der Schublade der Verbote und Kontrolle begnügen", meine sehr geehrten Damen und Herren von den Grünen (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Lesen Sie den ganzen Antrag!), sondern "wir müssen endlich Farbe bekennen und unser gesellschaftliches Verhältnis zur Natur in den Mittelpunkt ... stellen".

Da würde ich Ihnen empfehlen, dass auch Sie Ihre eigenen Internet-Auftritte lesen. Was aber machen Sie? – Sie tun das nicht, sondern Sie skandalisieren ein paar Seiten weiter mit einer bluttriefenden Story über unsere Schlachthöfe. Dann steht hier noch:

BSE-Maßnahmen der Erweiterung verbieten bisherige Verwendung des Rückenmarkzerstörers.

Gut, wir sind wirklich nicht die EU-Partei und auch für diese Vorgangsweise nicht verantwortlich! (Zwischenruf des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber. )

Das heißt, Sie skandalisieren in jedem Bereich. (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: Bitte, Herr Minister, klären Sie ihn auf!) Auch im Ausschuss hat Ihre Kollegin Glawischnig von "vergiftetem Gemüse" gesprochen. Sie hat von "brutaler Gefahr im Nahrungsmittelbereich" gesprochen. Mit drei Worten gesagt: Sie betreiben eine Politik, die so ausschaut: Skandal, Skandal und noch einmal Skandal!

Wenn es keinen Skandal gibt, dann machen wir einen Skandal, Herr Professor, dann machen wir einen Skandal über das Töten von Tieren, bringen dazu einen Antrag ein und verschweigen uns in dem Bereich des Schächtens vollkommen! Ich habe dazu auf Ihren Internet-Seiten nichts gefunden – leider und zu meinem Bedauern, muss ich sagen!

Allerdings habe ich auf der Internetseite des Tierschutz-Dachverbandes folgende recht interessante Aussage über Ihre Partei gefunden – ich zitiere wörtlich –: "Die GRÜNEN sind keine Alternativen mehr" in diesem Bereich. – Das glaube ich! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Weiters führt der Dachverband des Tierschutzes an:

"Tiere haben keine Wählerstimmen, und so machen sich linkslastige GRÜNE dafür stark, ihrer Wählerlobby die Tierquälerei des betäubungslosen Schächtens zu ermöglichen."

Meine sehr geehrten Damen und Herren, das kann es wohl wirklich nicht sein!

Auch die SPÖ hat ein gespaltenes Verhältnis zu diesem Thema. Gespalten ist es zum Beispiel in Oberösterreich, wo man schreibt: Das Schächten ist eine furchtbare Tierquälerei. – Das sagt Ihre Landesrätin! Das unterschreibe ich auch! – Im zweiten Satz sagt sie, die Religionsfreiheit sei ein Grundrecht, das über dem Tierschutz stünde. (Abg. Dr. Niederwieser: Das ist so!) Herr Cap sagt in einer Anfrage: Beim Schächten handelt es sich um die fachgerechte Tötung eines Tieres aus religiösen Gründen.

Das ist auch ein Zugang zu diesem Thema, meine Damen und Herren. Nur ist es ein sehr doppelbödiger Zugang, den wir jedenfalls nicht teilen! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

21.04


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