Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 106. Sitzung / Seite 230

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Wichtige österreichische Rebsorten können in so genannten In-vitro-Behältern in Korneuburg verwahrt und auch jährlich umgesetzt werden. Die diesbezüglichen Kosten belaufen sich auf 300 000 S bis 500 000 S, die von den Weinbauern mitfinanziert werden. Der Preis pro Setzling beträgt zwischen 20 S und 22 S. Davon werden 10 Groschen per Rebe zweckgebunden für die Lagerung verwendet.

Das ist sehr wichtig, weil wir damit gute österreichische Qualitätssorten virusfrei erhalten und den Fortbestand dieser österreichischen Rebsorten auch in Zukunft sichern können. Wir können diese Sorten auch vermehren und den Weinbauern zur weiteren Auspflanzung anbieten. – Das ist der wesentliche Eckpunkt dieses Abänderungsantrages.

Ich würde gerne noch auf eine sehr schöne, gelungene Veranstaltung, auf die VieVinum, hinweisen, aber meine Redezeit geht leider zu Ende.

Ich wurde kritisch angesprochen auf die Vertagung dieses Themas bei der Ausschusssitzung. – Es wird in den nächsten Wochen wichtige neue Erkenntnisse geben. Im so genannten Mid-Term-Review wird es eine Evaluierung der europäischen Agrarpolitik der letzten Jahre geben, und diese Analysen sollten wir kennen, um vernünftig über eine neue Agrarpolitik diskutieren zu können.

Abgesehen davon hat es zu diesem Antrag auf Vertagung nur vier Gegenstimmen gegeben.

Schließlich meine ich, dass mit einer Dialogverweigerung, indem man einfach das Ausschusslokal verlässt, weder der Agrarpolitik noch den Bauern, aber schon gar nicht den Konsumenten geholfen ist. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

22.39

Präsident Dr. Heinz Fischer: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schweisgut. – Bitte.

22.39

Abgeordneter Johannes Schweisgut (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Zu dieser späten Stunde sind leider nur mehr ganz wenige Abgeordnete da, und ich glaube, die meisten möchten sich auch lieber in der Praxis mit dem Thema Weingesetz befassen als in der Theorie. Ich möchte aber trotzdem einige Worte zum Weingesetz sagen.

Es war immer ein Ziel unserer Agrarpolitik in Österreich, dass wir der Feinkostladen Europas werden, und ich glaube, gerade der Wein ist ein Beispiel dafür, wie wir in relativ kurzer Zeit nach dem Skandal 1985, nach welchem wir mit unseren Weinbauern und mit den Weinen fast am Ende waren, mit den entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Feinkostladen in Europa geworden sind.

Wir sind heute internationale Spitze und erringen weltweit Preise sowohl für unsere Weiß- als auch für unsere Rotweine. Natürlich ist der persönliche Einsatz der Winzer eine Grundvoraussetzung, aber die Rahmenbedingungen, die von der Politik geschaffen werden, sind dafür ganz besonders wichtig. Ich meine, dass es uns auch mit dem jetzigen Weingesetz, das in einigen Punkten ganz tolle Adaptierungen bringt, wieder gelingen wird, für die Winzer Rahmenbe-dingungen zu schaffen, dass diese weiterhin auf der internationalen Erfolgswelle schwimmen können.

Die DAC-Bezeichnung ist sicherlich ein kleiner Teil, aber in Europa ist diese Qualitätsbezeichnung in vielen Ländern bereits jetzt zum Begriff geworden, und DAC wird in kürzester Zeit auch den österreichischen Wein revolutionieren.

Wir müssen natürlich – und damit begrüße ich den Abänderungsantrag, den Kollege Zweytick gerade erläutert hat – auch dafür sorgen, dass wir österreichisches Rebenmaterial auch für die Zukunft gesund erhalten. Auch das ist, wie ich glaube, eine Aufgabe der Politik, denn wir wollen


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