Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nun aber zu den Gegengeschäften: Das Thema Gegengeschäfte war in den letzten Wochen und bei den Diskussionen zwischen uns dreien, zwischen den Experten ein wesentliches Thema. Es war das nicht das alleinige Entscheidungskriterium, aber natürlich ein wesentliches Entscheidungskriterium zugunsten des "Eurofighters", zugunsten von EADS.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Da wird uns ein Potential angeboten, das keinen Vergleich zu scheuen braucht. 5,5 Milliarden € beträgt die Summe der angebotenen Gegengeschäfte. Das ist deutlich mehr als die geforderten 200 Prozent und macht es sehr wahrschein-lich, dass im Rahmen des Gegengeschäftsvertrages die 200 Prozent als Untergrenze abzuschließen sein werden.
Herr Finanzminister Grasser hat, so glaube ich, schon darauf hingewiesen, welch hohen Stellenwert die sehr innovativen, wichtigen Industriebereiche wie Luft- und Raumfahrtechnik, die Verkehrs- und Automobiltechnik im Rahmen des Gegengeschäftsangebotes von EADS spielen. Die Glaubwürdigkeit dieses Gegengeschäftsangebotes ist auch besonders hoch, nicht weniger als 20 Memoranda of Understanding, nicht weniger als 20 Absichtserklärungen liegen jetzt schon vor.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ganz egal, ob das jetzt Herr Vorsitzender Gusenbauer oder Sie, Herr Abgeordneter Gaál, sind, muss ich Sie fragen: Was wollen Sie denn eigentlich? Wollen Sie, dass Wochen oder Monate, bevor der Kaufvertrag für die Flugzeuge überhaupt abgeschlossen ist, Verträge über diese Gegengeschäfte unterschrieben werden? – Das geht nicht, ist völlig unlogisch und würde dazu führen, dass Sie dann rechtens in der Lage wären, zu argumentieren, dass bereits abgeschlossene Geschäfte nicht auf das Gegengeschäftsvolumen angerechnet werden können. Sie müssen sich schon für eine schlüssige Argumentation entscheiden und dazu durchringen. Das, was Sie heute geboten haben, war alles andere als schlüssig, war alles andere als konsistent, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Abg. Edler: Den Sinneswandel hat die ÖVP gehabt!)
Sie haben aber auch, Herr Abgeordneter Gaál, kritisiert, dass der Mittelstand unter die Räder käme. Es ist interessant, dass ein Sozialdemokrat plötzlich pro Mittelstand und gegen die Großbetriebe argumentiert (Abg. Edler: Floskeln!), aber Minister Grasser und ich nehmen Ihren Gesinnungswandel gerne zur Kenntnis, er entspricht der heutigen Zeit.
Ich sage Ihnen ganz klar: Wir werden ganz genau darauf achten, dass dem Mittelstand, dass den kleineren und mittleren Unternehmungen ein überproportionaler Stellenwert im Bereich der Gegengeschäfte eingeräumt wird. (Abg. Edler: Floskeln!) Bei den ÖBB werden wir dann schauen, sehr geehrter Herr Abgeordneter Edler, aber jetzt reden wir einmal über den Mittelstand. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Wir werden darüber hinaus natürlich auch berücksichtigen, dass jedes Großunternehmen, das Aufträge abwickelt, Dutzende, oft Hunderte mittelständische Unternehmungen beschäftigt – als Zulieferer oder als Dienstleister. Auch das ist ganz klar, und das sieht man rund um die Automobil-Cluster in Österreich, ganz egal, ob in Wien-Aspern, in der Steiermark, in Oberösterreich oder sonstwo.
Ich freue mich auch besonders darüber, dass EADS in sehr innovative Bereiche einsteigt und Kofinanzierungen im Bereich von Venture Capital Funds angeboten hat; auch für Forschung sind Angebote vorhanden. Etwas, was im Mittelpunkt der Verhandlung des Gegengeschäftsvertrages der nächsten Wochen und Monate stehen wird, meine Damen und Herren, ist die konkrete Vereinbarung eines Starting Packages im Bereich der Gegengeschäfte, bei dem Sie, aber vor allem die Österreicher sehen werden, was zum Zeitpunkt des Kaufabschlusses schon dingfest ist.
Ich darf darauf aufmerksam machen, dass ein Vertreter von EADS hier von 1 Milliarde € an sehr rasch abschließbarem Volumen gesprochen hat, dass bereits Projekte im Automobil-Bereich – Stichwort: Jeep Cherokee – und Projekte im Bereich der Luft- und Raumfahrt-Industrie in der