Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 180

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wirtschaft –, sehr gut zum Ausdruck bringt. Auch die Verhandlungen und Streitereien rund um dieses Protokoll haben die Konfliktlinien sehr genau aufgezeigt.

Ich würde mir wünschen, dass sich Österreich bei diesen Konfliktlinien immer auf die richtige Seite stellt und dass es die kritischen Aspekte und die Bedenklichkeit von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft auch bei solchen Verhandlungen sehr deutlich und massiv vertritt. Das sollte allerdings nicht nur bei internationalen Verhandlungen der Fall sein, sondern man muss in Österreich auch massiv den Weg öffnen und frei machen für eine gentechnikfreie Zone Österreich. – Danke. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

18.54

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Pfeffer. – Bitte.

18.54

Abgeordnete Katharina Pfeffer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Mai des heurigen Jahres fand in Stockholm eine Konferenz zum Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe – kurz "POP" genannt – statt. In diesem Übereinkommen sollen die Herstellung, Einfuhr, Ausfuhr, Beseitigung und Verwendung der toxischsten Chemikalien, die je geschaffen wurden, geregelt werden. Es führt strenge internationale Kontrollen für eine erste Gruppe von zwölf dieser Chemikalien ein, von denen die meisten mit sofortiger Wirkung verboten werden.

Das umfassende POP-Übereinkommen wurde im Rahmen des Umwelt-Programms der Vereinten Nationen ausgehandelt und im Dezember 2000 in Johannesburg von Delegierten aus 122 Ländern fertig gestellt.

Umweltkommissarin Margot Wallström meinte zu dieser Konferenz: Das POP-Übereinkommen ist ein umweltpolitischer Durchbruch und zeigt, dass die internationale Gemeinschaft hinsichtlich des Umgangs mit Chemikalien, die hoch toxisch sind und sich in unserem Körper und in der Umwelt anreichern, auf dem richtigen Weg ist. Sie fordert alle Länder nachdrücklich auf, die Unterzeichnung und Ratifizierung des Übereinkommens als absolute Priorität zu betrachten.

Das Übereinkommen ist ein Schritt zu einer zukunftsträchtigen Welt. Es ist daher sehr erfreulich, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass sich auch Österreich diesem internationalen Übereinkommen anschließt.

Von allen Schadstoffen, die jährlich durch den Menschen in die Umwelt freigesetzt werden, gehören die persistenten organischen Schadstoffe zu den gefährlichsten. Sie sind hoch toxisch und haben zahlreiche schädliche Wirkungen. Insbesondere können sie bei Menschen und Tieren zum Tode führen und Krankheiten und Erbschädigungen verursachen. Zu ihren Auswirkungen zählen Krebs, Allergien, die Schädigung des zentralen und peripheren Nervensystems sowie die Schädigung des Immunsystems.

Letzten Berichten zufolge haben Untersuchungen ergeben, dass zwei von zwölf Gurken- und Paprika-Proben über dem Grenzwert mit dem hoch giftigen, verbotenen Dieldrin belastet sind. Diese Dieldrin-Belastung verdoppelt das Brustkrebs-Risiko, zudem verursacht das dem DDT sehr ähnliche Dieldrin besonders aggressive Formen dieser Krankheit; leider sind davon wir Frauen am meisten betroffen.

Es ist völlig richtig, dass diesem Übereinkommen beigetreten werden muss – zum Schutze unserer Menschen, unserer Nachkommen und unserer Umwelt! (Beifall bei der SPÖ.)

18.57

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Weinmeier. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minuten.

18.57

Abgeordneter Ing. Wilhelm Weinmeier (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Protokoll von Cartagena über die biologische Sicherheit ist das


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