Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 38

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wollen wir als Regierungsparteien geben; Bundeskanzler Schüssel hat darauf verwiesen. Wir wollen die Hoffnung geben, dass heute kein einziger Landsmann, kein Betroffener, keine Familie, kein Unternehmer, kein Landwirt tatsächlich Existenzangst haben muss, weil wir alles daransetzen werden, dass nicht nur 20 Prozent, wie das bisher der Fall war, abgegolten werden, sondern wesentlich mehr, sodass keine Existenz auf Grund des Hochwassers gefährdet sein muss. Das ist unser Ehrgeiz, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Hoffnung geben statt unhaltbarer Versprechungen, helfen statt zanken, spenden statt aufrechnen, anpacken statt wegschauen – das sind die Eigenschaften, die uns in diesen schweren Zeiten verbinden sollten.

Auch ich war am Samstag am Spendentelefon und habe all das wie die anderen miterlebt. Eine rührende Szene war: Ein Prominenter, dessen Namen ich hier nicht nenne, ein auch aus dem Fernsehen sehr Prominenter ist dort gesessen und hat telefoniert, und als er damit fertig war, war er von dem, was sich da abgespielt hat, so überwältigt, dass er gesagt hat: Ich bin stolz, ein Österreicher zu sein! – Dies sollte uns auch hier verbinden, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Auch dann, wenn es darum geht, anderen Helfern zu helfen. Ich bringe in diesem Zusammenhang einen Entschließungsantrag ein, der die vielen Hilfsorganisationen betrifft, Bundesheer, Rettungsdienste, denen wir hier herzlich danken wollen. Wir wollen prüfen, inwieweit Personen, die als freiwillige Helfer im Rahmen von Organisationen oder außerhalb von solchen in Katastrophenfällen zum Einsatz gelangen, auf immaterielle und materielle Weise, etwa durch arbeitsrechtliche Maßnahmen und durch sozialrechtliche Absicherung oder durch Bereitstellung von Betreuungseinrichtungen und Infrastrukturmaßnahmen, unterstützt werden können.

Die Helfer brauchen ganz massiv unsere Hilfe, damit sie in der Arbeit keine Probleme bekommen, damit sie materiell keine Probleme bekommen, und auch immateriell, dass sie eben Betreuung bekommen. Das wollen wir heute mittels dieses Entschließungsantrages auch kundtun, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich ersuche daher um Zustimmung. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Wir werden auch nicht lockerlassen, was die Hilfe der Europäischen Union anlangt. Auch die Europäische Union ist jetzt auf die Probe gestellt und kann zeigen, ob sie eine Union der Menschen oder eine Union der Bürokraten ist. Wir werden uns sehr genau anschauen, welche Hilfsmittel seitens der Europäischen Union für diese europäische Katastrophe zur Verfügung gestellt werden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Österreich, seine Bürger und vor allem die betroffenen Bundesländer sind auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Gemeinsam mit den Betroffenen, mit den Helfern, mit der Öffentlichkeit, mit den Medien, mit Politikern, fern jeder parteipolitischen Couleur werden wir diese schwere Probe bestehen und Österreich gemeinsam wieder aufbauen, die Ärmel hochkrempeln, anpacken und das Land und vor allem die Gebiete, die so schwer betroffen sind, wieder zu jenem blühenden Österreich machen, das es vor der Flut war. – Glück auf! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

12.56

Präsident Dr. Heinz Fischer: Der Antrag der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Dr. Khol ist genügend unterfertigt. Da er nicht im Wortlaut verlesen wurde, werde ich ihn einfach vervielfältigen lassen, obwohl er nicht den hiefür erforderlichen Umfang hat; aber wir haben das nie so exakt gehandhabt. Ich bitte, den Antrag zu vervielfältigen. Er steht dann mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:


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