Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 40

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eigennützigen, tagelangen und unter schwersten Bedingungen durchgeführten und mit außerordentlichen Anstrengungen verbundenen Dienst an den betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und der Heimat auf jede erdenkliche Weise den ihnen gebührenden aufrichtigen Dank und die öffentliche Anerkennung auch im Namen des Nationalrates auszusprechen.

Die Bundesregierung wird weiters ersucht, unter Einbeziehung der Sozialpartner sowie der Bundesländer unter Berücksichtigung der bei diesem Einsatz in den verschiedensten Bereichen gewonnenen Erfahrungen zu prüfen, inwieweit Personen, die als freiwillige Helfer, sei es im Rahmen von Organisationen oder außerhalb von solchen in Katastrophenfällen zum Einsatz gelangen, sei es auf immaterielle oder materielle Weise, etwa durch arbeitsrechtliche Maßnahmen und durch sozialrechtliche Absicherung oder durch Bereitstellung von Betreuungseinrichtungen und Infrastrukturmaßnahmen unterstützt werden können."

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Auer. Gleiche Redezeit: 8 Minuten. – Bitte.

12.57

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Vizekanzler! Meine sehr verehrten Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das Unvorstellbare, etwas, das nicht vorstellbar war, ist leider Realität geworden. Es wurde in einem gigantischen Ausmaß mit zum Teil dramatischen Auswirkungen von der Natur aufgezeigt. Auch heute noch können wir das tatsächliche Ausmaß der Schäden dieses Jahrtausend-Hochwassers erst grob erfassen.

So bitter auch der materielle Schaden ist: Zuerst haben wir all jener Familien zu gedenken, die ein Todesopfer zu beklagen haben. Wir haben den Verletzten, die unter Einsatz ihres Lebens geholfen haben, rasche Genesung zu wünschen und den Lebensrettern unseren Respekt auszusprechen. Wir haben all jenen zu danken, die unter härtesten Bedingungen im Einsatz waren, heute im Einsatz sind und noch lange im Einsatz sein werden, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Allgemeiner Beifall.)

Wir haben zu danken den Männern und Frauen der Feuerwehr – allein in Oberösterreich an manchen Tagen 13 000 Mann –, dem Bundesheer – wir haben es vernommen: mit über 11 000 Mann, ob Kaderangehörige oder neu eingerückte Wehrpflichtige –, dem Roten Kreuz, den Rettungsorganisationen: Sie alle arbeiten in professioneller, selbstloser und bewundernswerter Weise. Österreich ist stolz und sollte dankbar sein für das Potential der Nächstenliebe und der Nächstenhilfe, das sie für uns darstellen. (Beifall bei der ÖVP, den Freiheitlichen und der SPÖ.)

Wir sollten und müssen auch den Tausenden freiwilligen Helfern, die sich als Zivilpersonen für die Aufräumungsarbeiten spontan zur Verfügung gestellt haben, besonders danken.

Auch all jenen, welche schon gespendet haben oder noch spenden, ob kleine oder große Beträge, ob MindestrentnerIn, ob Schulkind, ob Vermögender oder Geschädigter, sagen wir ein Danke, sagt das offizielle Österreich ein Danke und danken heute auch schon all jene, die jeden Euro dringend und bitter brauchen werden zum Wiederaufbau, zur Reparatur, zur Ersatzanschaffung; ob Firmen, Gewerbetreibende, Hausbesitzer oder jene, deren Wohnung kaputtgegangen ist, deren Hab und Gut in wenigen Stunden vernichtet, weggeschwemmt wurde, oder Bauern, deren Ernte zerstört wurde, deren Existenzen betroffen sind. – Ganze Landstriche, Regionen versanken in den Fluten!

Ich komme aus einem Wahlkreis, wo Tausende Hektar Grund unter Wasser standen, zum Teil noch stehen, wo Flüsse unermessliches Leid und unermesslichen Schaden angerichtet haben, wo die Donau Gebiete überschwemmt hat, wo die Traun, die Ager, wo kleine Bächlein zu reißenden Flüssen geworden sind. Alles ist in den dreckigen Fluten verschwunden. Wer heute durch unser Land fährt, nicht aber in die betroffenen Landstriche kommt, meint, dies sei alles


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