ten beurteilt haben wollen oder dass weniger
Studierende ihre Forschungsgespräche abhalten wollen. Das heißt, die Arbeit ist
gleich geblieben, die Zahl der aktiv Studierenden ist gleich geblieben; sie
steigt sogar – worüber ich mich sehr freue –, und zwar nicht um
10 Prozent, sondern um 12,5 Prozent, wenn ich die Statistiken genau
lese. Bei den Anfängerinnen und Anfängern an der WU ist sogar eine Steigerung
um 20 Prozent zu verzeichnen. – Das sind eigentlich recht erfreuliche
Zahlen.
Jetzt haben Sie gesagt: Studienbeiträge sind keine
Katastrophe. – Natürlich würde ich auch gerne mit vollen Säcken an die
Universitäten gehen und sagen: Ein Wunder hat sich ereignet, wir können auf
sämtliche Einsparungen und Budgetkonsolidierungsmaßnahmen verzichten. –
Das ist aber nicht der Fall! Sie müssen sonst anderen Budgetkapiteln, anderen
Budgetsektoren erklären, woher Sie das Geld nehmen.
Weitere Bestätigung des Weges, der von der
Regierung – ich sage jetzt zuständigkeitshalber Gehrer-Grasser, nämlich
zuständig für Wissenschaft und Finanzen – eingeleitet und umgesetzt wurde:
Die Studienbeihilfen sind erhöht worden. Und wir liegen mit etwa
20 Prozent der genehmigten Anträge nicht so schlecht. Wenn Sie überlegen,
dass das höchste Stipendium 7 272 € pro Jahr ausmacht, dann müssen
Sie zugeben, das ist keine kleine Summe. Wenn Sie diesen Betrag einer einfachen
Angestellten, einem einfachen Arbeiter vor Augen führen, dann ernten Sie
Erstaunen. Denn: Das ist eine sehr solide soziale Absicherung.
Sagen Sie bitte auch dazu, dass eine Familie mit zwei
studierenden Kindern, die ihr Studium nicht am Wohnort absolvieren, bei einem
monatlichen Haushaltseinkommen der Eltern von etwa – ich sage es noch in
Schilling – 60 000 S noch Studienzuschüsse bekommt. Nennen Sie
bitte diese Zahlen, berücksichtigen Sie auch diese Relationen!
Das heißt, ich werde nur bestätigt, wenn die eben
fertig werdende Studie zur sozialen Lage der Studierenden zu einem guten
Resümee kommt.
Ich zitiere im Folgenden aus der „Presse“, wo Sie es
auch lesen konnten:
„Demnach hat sich in den vergangenen Jahren der
Hochschulzugang im Hinblick auf die soziale Herkunft der Studenten nicht
verändert. Auch die Einführung der Studienbeiträge im Oktober 2001 hat
keine Auswirkungen ergeben.“ (Abg. Dr. Grünewald:
Es soll sich verbessern!)
Es zeigen sich keine Veränderungen, Herr Kollege und
geschätzte Damen und Herren! Sie haben ja behauptet, dass sich die Lage
verschlechtert hätte. Sie haben Szenarien entwickelt, die alles andere als
erfreulich waren. Ich bin schon froh, wenn die Bedingungen sich nicht
verschlechtert haben und wenn wir – ich erkenne Ihre Bereitschaft –
an einer Verbesserung arbeiten.
Woran müssen wir arbeiten, meiner Ansicht nach? –
Einerseits: Wir wissen, der typische Studierende, die typische Studierende ist
nicht die achtzehnjährige Maturantin, sondern der Berufstätige. Daher die hohe
Quote an Berufstätigen.
Ebenso gilt: Unter dieser Regierung, unter Frau
Ministerin Gehrer, ist erstmals die Zahl der weiblichen Studierenden, die ihr
Studium abschließen, gestiegen. Und Frauen bilden auch die Mehrheit der
Gesamtpopulation der Studierenden.
Ich bin sehr froh darüber, dass die weiblichen
Studierenden mehr geworden sind. Und ich lade Sie ein: Lassen Sie uns doch
bitte daran arbeiten, dass weibliche Studierende untypische Studienfächer
wählen, Naturwissenschaft, Technik. Wir wissen, diese Fächer sind auch mit der
Option auf guten Berufserfolg ausgestattet.
Alles in allem, meine geschätzten Damen und Herren: Die Studienbeiträge sind akzeptiert. Sie haben all die sozialen Härten nicht bewirkt, die Sie herbeireden wollten. Wir haben eine Zunahme bei der Zahl der Erstinskribierten. Woran wir arbeiten müssen, ist eine stärkere Motivation für Mädchen, atypische Studien zu wählen, und die so genannten bildungsfernen Schichten